Freitag, 26. August 2011

Therese Larotta

Walther von HOLLANDER
Therese Larotta
Ein Roman aus dem Engadin

a) Propyläen-Verlag | Berlin 1939 -  8° 206 S. - Zwei Einbandvarianten


Die Wunder der Engadiner Bergwelt sind der farbensatte Hintergrund dieses Romans, in dessen Mittelpunkt Therese Larotta steht, eine Frau, deren Leben nur der Arbeit ihres kleinen Bauerngutes gewidmet ist, das sie für ihre beiden kleinen Söhne erhalten will. Einsam ist sie, aber im tiefsten voll Sehnsucht nach Erfüllung ihres Weibtums. Ihr gesunder Instinkt bewahrt sie vor falschen Wegen, sie spart sich auf, auch wenn ihre Sinne noch so drängen. Da tritt ein Mann in ihr Dasein, Doktor Schott, dem sie sich schenkt, obwohl sie weiß, daß er verheiratet ist, und obwohl sie nicht an die Dauer dieser Liebe glauben kann. Ihre Geradheit, ihre ruhige Sicherheit und ihr klares Menschentum halten alle schweren Konflikte von ihr fern. So überzeugt sie durch ihre Haltung den alten Schott, und sie findet mit dessen Sohn, nachdem er sich scheiden ließ, zum dauernden Glück. Dem Dichter ist die Gestaltung der Therese Larotta mit einer wunderbaren Ausgeglichenheit zwischen Wirklichkeit und Traum gelungen.
b) Deutscher Verlag | Berlin 1945 . 4° 62 S. [= Deutsche Roman-Post, 6]

b) Volksverband der Bücherfreunde / Wegweiser Verlag | Berlin 1949 - 8° 197 S.. Hln.

In einem der Seitentäler des Engadins, zwei Stunden etwa von Sils Maria und ebenso weit von Maloja entfernt, lag das alte Haus am Wasser“. Es war ein Engadiner Bauernhaus mit dicken Mauern, winzigen Fenstern, großer Diele und dunklen Stuben und Kammern, in die nur wenig Sonne hineinschien. Den Namen trug das Haus zu Recht. Denn es lag unweit einer Felswand, über die sich in drei Riesensprüngen ein Wasserfall hinabstürzte, und dicht am Gebirgsfluß, der schäumend und gurgelnd an den Südfenstern vorbeischoß. Fast hundert Jahre war das „Haus am Wasser“ das letzte Anwesen, das ständig bewohnt wurde. Hundert Meter tiefer ur schon außer Rufweite lag das „Haus am Hang“, ein Bauernhaus mit Stall und Heuschuppen, mit Viehgatter und Tränke genau wie das „Haus am Wasser“, und höher hinauf, an den Hängen des lärchenbewachsenen Tales, kamen nur noch ein paar Hirtenhütten, einige Sommerställe für Weidevieh, ein paar, Almen und dann die Felsen. Wenige Jahre vor dem Kriege wurde das Berghotel in das Tal hineingesetzt, ein Fachwerkbau  ...
Walther von Hollander (1892-1973) war ein deutscher Autor, der neben Romanen auch zahlreiche Filmdrehbücher verfasste. Der 1939 veröffentlichte Unterhaltungsroman THERESE LAROTTA ist dem einstmals durchaus modischen Genre des Bergromans zuzuordnen. Im Bergroman - einer speziellen Spielart des Heimatromans stehen menschliche Schicksale vor dem Hintergrund der zumeist alpinen Bergwelt im Zentrum der Handlung.

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