Sonntag, 13. Januar 2013

Heldentod in Südafrika

Dulce et decorum est pro patria mori (Horaz) 

An diese aus Tagen längst vergangenen Lateinunterrichts herüberklingenden Worte fühlte ich mich erinnert, als ich den Einband und die Titelseite des Buches DER BOERENKRIEG sah.


Dieser Konflikt zwischen der englischen Kolonialmacht und den burischen Siedlern in Südafrika ist heutzutage hierzulande so vergessen wie die Worte von Horaz. Damals war das anders. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. hatte mit seiner Unterstützung - vor allem in Form markiger Sprüche - für die Buren, die Engländer verärgert und in Deutschland zumindest Aufmerksamkeit erregt. Publizistisch wurde dies natürlich ausgeschlachtet. Neben mehr oder weniger wissenschaftlichen Studien zum Krieg erschienen auch etliche populäre Darstellungen, oftmals für ein jugendliches Publikum (oder für das Volk) gedacht.

Zu ihnen gehörte Schorlemers DER BOERENKRIEG.


Das Buch ist mit 6 naiven Farbtafeln zumeist martialischer Kampfdarstellungen illustriert. Es erschien ohne Jahresangabe in einem eher für preiswerte Bücher bekannten Verlag.

"Es dürfte wohl kaum einen deutschen Knaben geben, der nicht mit warmer Sympathie die Bestrebungen der Boeren begleitete, der nich hochklopfenden Herzens das Ringen dieses freiheitsliebenden Volkes gegen die Uebermacht eines eroberungslüsternen Nachbarn verfolgte. Und wo immer auf Plätzen und Straßen, in Wald und Feld draußen frische deutsche Jungen in fröhlichem Spiele sich tummeln, da wird gewiß gar bald eine Schlacht zwischen Boeren und Engländer im Gange sein, vorausgesetzt, daß es gelingt, das nötige Kontingent für Alt-England zusammenzubringen." (Aus dem Vorwort)
Farbtafel, nach S. 32

Farbtafel, nach S. 64

Farbtafel, nach S.96
Farbtafel, nach S. 128

Farbtafel, nach S. 160

Hubert Freihert von SCHORLEMER (Bearbeiter)
Der Boerenkrieg
Geschichte des Feldzuges der Transvaal und Orange-Freistaat-Boeren mit England im Jahre 1899/1900

Verlag von Max Fischer | Dresden [s.a. - um 1900]
Leinen mit montiertem Deckelbild -- ca. 15,5 x 21,5 cm -- 192 S., farb. ill.

Ich danke Herbert KALBITZ für die Scanvorlagen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen