Sonntag, 13. Januar 2013

Sport in populärer Unterhaltungsliteratur

Vor mir liegt ein Buch von Fred Petermann , welches im Untertitel als "Sportroman" bezeichnet wird, das sagt mir zunächst wenig, der Einbandzeichnung ist zu entnehmen, dass es sich mit dem Pferdesport beschäftigen dürfte. - Beim Nachdenken fällt mir ein, dass ich auch einen in den 1920er Jahren veröffentlichten Sportroman von Otfrid von Hanstein mit dem Titel DER ROTE RENNER kenne.


Fred PETERMANN
Der Derbyfavorit
Sportroman
Verlag: Georg Koenig | Berlin NO 43 -- [s.a. - 1930]
farbig geprägtes Leinen -- ca. 13 x 18,5 cm -- 268 S.
[aussen: Derbyfavorit]

Im gleichen Verlag erschien [1930] ein weiterer Sportroman aus der Feder Petermanns DER PS-NARR und zuvor war schon 1923 als DER MANN AUS DEM WESTEN ein "Wassersportroman" von ihm veröffentlicht worden. - Sport als Handlungsfeld belletristischer Werke findet man u.a. auch im Bereich der Kriminalromane. Spontan fallen mir hier Bücher von Frank GRUBER oder Dick FRANCIS sowie einige US-Pulp Magazines ein.

Kai Marcel SICKS hat sich in einer wissenschaftlichen Arbeit der Thematik der "Stadionromanzen" angenommen:

Kai Marcel SICKS, Stadionromanzen. Der Sportroman der Weimarer RepublikKönigshausen & Neumann | Würzburg 2008
brosch. -- 24 cm -- 259 S. -- ISBN: 978-3-8260-3745-0

"In der Weimarer Republik ist der Sportroman ein populäres literarisches Genre: Unter Titeln wie Tim der Torwart oder Ball im Netz erzählt er von den Anstrengungen junger Männer bei der Erklimmung des sportlichen Olymps, dem sozialen Aufstieg der Sportler in eine Welt des Luxus und ihren libidinösen Verwicklungen. Nur scheinbar sind die literarischen Sporterzählungen aber banal: Zwischen den Zeilen der Romane lassen sich vielmehr wissenschaftliche und publizistische Diskussionsthemen und Streitpunkte erkennen, die unterhaltungsliterarisch narrativiert und popularisiert werden. Der vorliegende Band zeigt, wie die Sportromane physiologisch-psychologische Konzepte der Willensstärke und Ermüdung, Debatten über das Verhältnis der Geschlechter und lebensreformerische wie protofaschistische Körperideale zusammenführen, und macht damit die sozialen Energien (Greenblatt) sichtbar, mit denen die Romane zwischen 1918 und 1933 aufgeladen sind." (Werbetext)

Ich danke Herbert KALBITZ für die Scanvorlagen von Petermanns Buch!

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