Dienstag, 31. März 2020

31. März: Oliver Hassencamp

GEDENKTAGE - 31. März

Oliver Hassencamp (* 10. Mai 1921 in Rastatt; † 31. März 1988 in Waging am See) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler sowie Jugendbuch- und Romanautor.

Nach Arbeiten für Fernseh- und Kinoproduktionen entschied sich Hassencamp, nur noch zu schreiben, wobei er in wenigen kleinen komödiantischen Rollen weiterhin auch als Filmschauspieler auftrat. 1959 erschien sein erster Roman Bekenntnisse eines möblierten Herrn, ein Bestseller, der auch verfilmt wurde. Es folgten Romane, Drehbücher, Theaterstücke, Dokumentationen sowie das Libretto zu einer Oper. Besonders erfolgreich wurden seine Jugendbücher um das Internat Burg Schreckenstein (ab 1959). Davon erschienen insgesamt 27 Bände, übersetzt auf Englisch, Chinesisch, Thai, Niederländisch und Spanisch. {wikipedia, modifiziert}







Montag, 30. März 2020

30. März: Herman von Schmid

GEDENKTAGE - 30. März

Herman[n Theodor] von Schmid (30.3.1815 - 19.10.1880) war ein bayrischer Volks- und Heimatschriftsteller des 19. Jahrhunderts - zu seiner Zeit sehr bekannt und beliebt, heute weitestgehend vergessen.

Schmid, der in Weizenkirchen (Oberösterreich) geboren wurde, studierte in München Jura, erhielt 1843 eine Stelle als Aktuar bei der Polizeidirektion in Müchen, wurde aber 1850 aufgrund seiner Beteiligung an der 1848er Revolution in den Ruhestand versetzt. - Schon zuvor war er als Autor hervorgetreten und schrieb nun zahlreiche Volkserzählungen, Romane und Theaterstücke, die u.a. auch in der auflagestarken Zeitschrift Die Gartenlaube veröffentlicht wurden. Neben ihrer regionalen Verankerung im bayerischen Raum spielen zahlreiche Schriften Schmids vor einen historischen Hintergrund.

Seine Erzählungen und Romane machten ihn sehr populär, er wurde Dramaturg und Theaterdirektor in München, erhielt schließlich eine Professur für Literaturgeschichte am Konservatorium und wurde 1871 in den persönlichen Adelsstand erhoben. Seine Gesammelten Schriften (Romane, Erzählungen) wurden mehrfach in bis zu 50 Bänden veröffentlicht, hinzu kamen Dramatische Schriften sowie zahlreiche Einzelveröffentlichungen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Schmid starb am 19. Oktober 1880 in München.







Sonntag, 29. März 2020

29. März: Eduard Hallberger

GEDENKTAGE - 29. März

Georg Eduard Hallberger, ab 1869 von Hallberger, (* 29. März 1822 in Stuttgart; † 29. August 1880 in Tutzing) war ein deutscher Verlagsbuchhändler.

Er gründete 1848 in Stuttgart eine eigene Verlagsbuchhandlung mit einem Schwerpunkt in der Jugend- und Volksliteratur. 1850 brachte er die Jugendzeitschrift Jugend-Album heraus, die bis 1889 bestand. 1853 gründete Hallberger die Zeitschrift „Die Illustrirte Welt“, welche sich als großer Erfolg herausstellte (bis zu 150.000 Exemplare). Da sich diese Zeitschrift von Jahr zu Jahr einen größeren Leserkreis erschloss, wollte er diesen geschäftlichen Erfolg wiederholen. 1858 gründete er zusammen mit Friedrich Wilhelm Hackländer (Herausgeber) und Edmund Zoller (Redakteur) die Zeitschrift „Über Land und Meer“. Mit dieser Illustrierten konnte er seinen Erfolg mit der „Illustrirten Welt“ noch übertreffen. Das Verlagsgeschäft ging 1881 - nach dem Tod Hallbergers - in den Besitz einer Aktiengesellschaft unter der Firma Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) über.{wikipedia, modifiziert}

In den erwähnten Zeitschriften erschienen zahlreiche Berichte über fremde exotische Länder sowie viele belletristische Texte, die heute zu Klassikern abenteuerlicher Literatur geworden sind. Hinzu kamen zahlreiche Romane und Erzählungen einst bekannter Autoren von denen hier nur Georg Ebers oder Gregor Samarow genannt seien

(PS. Ausnahmsweise beschäftigt sich der heutige Eintrag mit einem Verleger.)

Samstag, 28. März 2020

28. März: Robert Merle

GEDENKTAGE - 28. März

Robert Merle (* 28. August 1908 in Tebessa, Algerien; † 28. März 2004 in Paris) war ein französischer Romancier. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er 1972 durch seinen Roman Malevil bekannt, der die Folgen eines Atomkrieges zum Thema hat. Daneben schrieb Merle auch eine Biografie des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro und Theaterstücke.

Nach Kriegsende beendete er sein Studium in Paris und nahm anschließend einen Ruf an die Universität Rennes an. Als Professor für Anglistik war er kurz an der Universität von Algier tätig und ab 1967 dann in Nanterre. Sein Lehrauftrag geriet gegenüber der schriftstellerischen Arbeit immer mehr in den Hintergrund.

Der Roman Malevil beschreibt die Erlebnisse einer kleinen Gruppe von Menschen, die den Atomkrieg überleben, weil sie sich am „Tag X“, als die Bomben fallen, gerade im Weinkeller der Burg Malevil in Südfrankreich befinden. Da es keinen Fallout gibt, können die Menschen ihr Leben einigermaßen normal weiterführen, es kommt jedoch bald zu Konflikten mit anderen Überlebenden und zu Spannungen innerhalb der Gruppe. Die ersten technischen Geräte, die die Überlebenden aus eigener Kraft herstellen, sind deshalb ironischerweise Waffen.

In dem Science-Fiction-Roman Ein vernunftbegabtes Tier (Titel Aufbau-Verlag) bzw. Der Tag der Delphine (Titel Stahlberg- und Goldmann-Verlag) beschrieb er den Missbrauch von Delphinen für militärische Zwecke.

1977 begann Merle die erfolgreiche Saga „Fortune de France“, die mit Erscheinen des derzeit letzten Bandes 2003 in Frankreich 13 Bände umfasst (Band 14 blieb unvollendet). In ihr vermittelt er die Geschichte Frankreichs während der Religionskonflikte durch die Erlebnisse der Renaissance-Familie Siorac unter den französischen Königen Francois I. bis Louis XIV. Es ist einer der umfangreichsten historischen Romane der Gegenwartsliteratur {wikipedia, modifiziert}








Freitag, 27. März 2020

27. März: Charles Willeford

GEDENKTAGE - 27. März

Charles Ray III. Willeford (* 2. Januar 1919 in Little Rock, Arkansas; † 27. März 1988 in Miami, Florida) war ein US-amerikanischer Literaturkritiker und Krimi-Schriftsteller.

Bekannt wurde er vor allem mit seinen Kriminalromanen, darunter auch die 1984 begonnene Serie um den schwergewichtigen, glatzköpfigen Miami-Detektiv Hoke Moseley. {wikipedia}



















Donnerstag, 26. März 2020

Leihbüchereien in der DDR


Leihbüchereien in der SBZ und in der DDR


(c) Sammlung J.Kestner, www.bibliotheksausweis.npage.de
Herbert Kalbitz schickte mir die 1947 ausgefüllte Ausleihkarte einer kommerziellen Leihbücherei aus Annaburg. Das interessante Zeitdokument belegt zweierlei:
  • Es gab schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der späteren DDR wieder oder noch immer kommerzielle Leihbüchereien.
  • Der Vordruck der Leihkarte könnte aufgrund der benutzten Schrifttype eventuell schon vor dem Zweiten Weltkrieg gedruckt worden sein. Dazu passt allerdings der Straßenname 'Ernst Thälmannstr.' nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass während der Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft eine Straße nach dem kommunistischen Politiker benannt wurde. Die Währungseinheit Rm (Rentenmark, vulgo Reichsmark) war vor der Währungsreform in Ost- und Westdeutschland nach wie vor das gültige Zahlungsmittel.

Private Leihbücherei in Altenburg (Thüringen) - um 1960
Klaus Lechelmayer hat sich kürzlich mit jemandem aus Thüringen über Leihbüchereien unterhalten und mit ihm über das Thema korrespondiert. Diese interessanten Informationen seien hier unkommentiert wiedergegeben. Bezüglich des Buchbestands der Leihbüchereien in der DDR muss angemerkt werden: Ein Problem dieser Leihbüchereien dürfte gewesen sein, dass die typischen Leihbuchverlage nicht in die DDR ausgeliefert haben und ihre Produkte dort auch nicht erwünscht waren. Von den unten erwähnten 'Klassikern' dürfte es noch genügend ältere Ausgaben gegeben haben, die - eine gute Pflege vorausgesetzt - auch noch verleihbar waren.
"Private Leihbibliotheken gab es im Osten Deutschlands so bis 1960. Bei uns zwei Stück, eine sogar in unserer Straße. Da mußte ich immer die Bücher zurückbringen, welche die Mutter ausgeliehen hat, z.B. L. Ganghofer und so. 
Dort gab es sogar noch Autoren, welche im Osten dann schon verpönt waren, wie eben der Ganghofer, oder auch Karl May oder Robert Kraft und Sir John Retcliffe. Ein Ausleihvorgang kostete 20 Pfennige, max. für 3 Bücher. das war viel Geld, wenn man bedenkt, daß z.B. ein kleines Glas Bier 5 Pfennige gekostet hatte und ein kleines Brot 30 Pfg.
Ab Ende der 50-iger Jahre gab es dann die Staatlichen Bibliotheken für Kinder und Jugendliche und dann auch für die erwachsenen Leser. Toll war hier, daß die Sache nichts kostete, unbegrenzte Ausleihmöglichkeit bestand – und das Sortiment sehr breit gefächert war, besonders auch im Kinder- und Jugendbereich.
Zusätzlich hatte jeder Betrieb eine eigene Betriebsbücherei und jede Gemeinde auch noch die Gemeindebibliothek, jede Schule eine Schulbibliothek. Also Lesemöglichkeiten ohne Ende, wer eben wollte. Toll war auch: Jede Woche fuhr ein großer Bus über das Land, eine “rollende Bibliothek” in die abgelegenen Dörfer.
Sicher habe ich jetzt über die vielen Jahre schon einiges vergessen, aber eine Erinnerung habe ich noch: Mein erstes ausgeliehenes Jugendbuch war der “Marinedolch” von Rybakow. Der zweite Teil hieß dann “Der Bronzeadler”. Und das erste Kinderbuch: “Fram, der Eisbär”. Ein kleines Büchlein aus dem damaligen “Trompeter-Verlag”.  
1991 (Umsturz) wurden die ganzen Bücher weggeschmissen, sämtliche Bibliotheken geschlossen. Einige Bücher konnte man retten, ich z.B. die ganzen Bände “Die Söhne der großen Bärin” von der Welskopf-Henrich. Herrliche Indianerbücher. Die lagen auf dem Marktplatz rum in einem großen Haufen. Das hat einfach nur weh getan, als ich dort rumwühlte. Bald wie früher die Bücherverbrennung, so ein riesiger Buchhaufen. Eine Schande war das.
Dafür haben wir jetzt Konsalik und Co. ohne Ende. War schon alles traurig, was damals so ablief."
Den schwierigen Umgang mit Leihbüchereien in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und später
in der DDR dokumentiert ein Aufkleber, den Herbert Kalbitz in einem alten Leihbuch gefunden hat.
1946, in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und noch vor der Gründung der DDR hat das Volksbildungsamt (hier ein Nachweis aus Halle/Saale) mit einer Kampagne die Leser von Leihbüchern aufgefordert, „unerwünschte Textstellen“ ausfindig zumachen und dem Leiter der Leihbücherei zu melden.











Eine Studie zum Thema LEIHBÜCHEREIEN IN MITTELDEUTSCHLAND 1945-1958 hat Dietrich Löffler 2016 veröffentlicht. Sie ist erfreulicherweise kostenlos als PDF-Datei zugänglich. (http://digital.bibliothek.uni-halle.de/pe/content/titleinfo/2502218)

Stempel von Dettmers Leihbücherei in Halle





Ich danke Herbert Kalbitz, Jens Kestner und Klaus Lechelmayer für Scans und Informationen.

26. März: Raymond Chandler

GEDENKTAGE - 26. März

Raymond Thornton Chandler (* 23. Juli 1888 in Chicago, Illinois; † 26. März 1959 in La Jolla, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und gilt als einer der Pioniere der amerikanischen Hardboiled novels.

Raymond Chandler erfand für seine Kriminalromane die Figur des melancholischen und letztlich moralischen Privatdetektivs Philip Marlowe. Neben seinen Kriminalromanen schrieb er eine Reihe von Kurzgeschichten und Drehbüchern. Er gehört neben Dashiell Hammett zu den großen Autoren der schwarzen Serie im amerikanischen Kriminalroman. 1933 erschien die erste Kurzgeschichte Chandlers („Blackmailers Don’t Shoot“) im Pulp Magazine Black Mask. In den folgenden Jahren erschienen weitere Geschichten in ähnlichen Magazinen.

Der erste Roman The Big Sleep, der zur Vorlage für den gleichnamigen Film (dt. „Tote schlafen fest“) wurde, erschien 1939 und war ein großer Erfolg. 1943 ging Chandler als Drehbuchautor nach Hollywood. (wikipedia, modifiziert). Neben der Arbeit für die Filmindustrie entstanden einige weitere Romane

Mittwoch, 25. März 2020

25. März - Heinrich Hauser

GEDENKTAGE - 24. März

Heinrich Hauser (* 27. August 1901 in Berlin; † 25. März 1955 in Dießen am Ammersee) war ein deutscher Schriftsteller, Seemann, Weltenbummler, Farmer und Fotograf.

1925 wurde Hauser Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung. Er schrieb zahlreiche Essays, Reisereportagen und Romane. Besonders beschäftigte ihn das Verhältnis von Mensch und Technik, Stadt und Land. Er gilt als Vertreter der Neuen Sachlichkeit und war als begabter Erzähler vor allem in den 1930er Jahren beim Publikum erfolgreich. Für seinen zweiten Roman Brackwasser bekam er 1928 den Gerhart-Hauptmann-Preis für Literatur. Im selben Jahr entstand auf einer 6000 Kilometer langen Autofahrt durch das Ruhrgebiet seine Fotoreportage Schwarzes Revier (wikipedia).

Hauser ging 1939 ins amerikanische Exil kehrte aber 1948 nach Deutschland zurück und war kurzzeitig Chefredakteur des Stern. In den Vereinigten Staaten entstanden einige SF-Stories für Amazing Stories. Eine von ihnen dürfte als Vorstudie für den posthum veröffentlichten Roman Gigant Hirn gedient haben.