Mittwoch, 9. November 2011

Wundertütenfiguren & Co.

Heute sei einmal kurz ein Aspekt angesprochen, der bei mir nostalgische Erinnerungen weckt. Einst - vor langen Jahren - irgendwann so Mitte der 1960er Jahre - gab es an Kiosken und anderen Verkaufsstellen Wundertüten für einen Preis von 10 oder 20 Pfennig zu kaufen. Sie enthielten neben Puffreis zumeist kleine ein- oder zweifarbige Plastikfiguren und diverse Zubehörteile.

Manurba-Anzeige von 1964
Manurba-Anzeige von 1964

Für uns als Jungen waren die Cowboy- und Indianerfiguren am interessantesten. Man wollte möglichst alle unterschiedlichen Figuren in seinem Besitz haben. Es gab neben unbenamten Figuren auch solche, die die Namen der damals oftmals noch wohlbekannten Helden Karl Mays trugen.

Winnetou und Old Shatterhand trafen mit dem 'Langen Davy' oder dem 'Dicken Jemmy' zusammen und mussten sich gegen die Truppen meiner Freunde durchsetzen, die ihrerseits mit einer Tüte voller Cowboys und Indianer angerückt waren. So tobten gelegentlich in den Zimmern, auf den Treppen und in den Fluren unserer Wohnungen die wildesten Auseinandersetzungen zwischen den kleinen Plastikhelden, es wurden Bündnisse geschlossen, man traf friedlich zusammen - und wir lebten mit Hilfe der zumeist einfarbigen Figuren von Dom-Plast, Manurba, Jean Höfler sowie einigen wenigen - weil teuereren - farbigen Figuren aus dem Hause Hausser-Elastolin unsere kindlichen Abenteuer-Phantasien aus.
Wer die Figuren herstellte, hat uns damals übrigens überhaupt nicht interessiert! Beim Spiel konnte es durchaus auch schon mal vorkommen, dass sich ein paar Ritter-Miniaturen oder Zirkusfiguren in den Wilden Westen der Holz- oder Plastikforts und der aus getrockneten pittoresken Baumwurzeln gestalteten Felslandschaften verirrten. Sie wurden grosszügig als ergänzende Helden integiert ...

ASTRONAUTEN gab's laut einen anderen Blog insgesamt acht verschiedene aus dem Hause MANURBA, ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, sie in meiner Jugend gesehen zu haben.


Von Manurba ist derzeit ein Katalog  bei einem bekannten Auktionshaus im Angebot. Ihm sind einige der Bildbeispiele entnommen, die mich zu diesen persönlichen Reminiszensen animierten.

Die Eindbandvorderseite des 1966er Katalogs, der immerhin 42 Druckseiten umfasste, sowie vier Beispielseiten aus dem Inneren.



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