Sonntag, 13. Januar 2013

Deutsche Ansichten über Amerika, Neger und Juden

Helmut STIER
Schnappschüsse aus USA
Erlebnisse auf einer Fahrt deutscher Jungen und Mädel nach den Vereinigten Staaten von Amerika
[s.n.] | [s.l.] um 1935
Engl. brosch. -- ca 19 x 13 cm -- 178 S., mit sw-Ill. des Verfassers
 Amerikabilder der Deutschen aufgrund von literarischen Äusserungen sind ein inziwschen häufig auch von wissenschaftlicher Seite behandeltes Thema - Dies ist verständlich, sind die Deutschen doch seit langem von Amerika gleichermassen begeistert, abgestossen, fasziniert oder enttäuscht ...


Gemeinsan ist den Publikationen, dass sie ihre Vorstellungen der USA transportieren aber auch dass sie zeittypische Vorurteile oder Ressentiments wiederspiegeln. STIERS Buch ist hier keine Ausnahme, die durchaus dekorativen Illustrationen (nach Zeichnungen des Verfassers) zeigen zumeist Städte und städtisches Leben), der Text - Erscheinungsjahr um 1935 - behandelt zumeist ähnliche Themen.

NEGER - (der Begriff ist heutzutage politisch albernweise ja nicht mehr korrekt) lt. STIER:
"Im Bus fahren wir durch Harlem, dem Lebensgebiet von dreihundertfünfzigtausend Negern. Dreck, Schmutz, Staub und zum Teil widerlicher Gestank in den Strassen [...] Auch die Amerikaner wissen, daß sie an der Frage der schwarzen Rasse nicht mehr gelangweilt oder uninteressiert vorübergehen können. Denn heute ist es nicht mehr so leicht, den Neger entweder durch Ablehnung oder Gewaltmaßnahmen unter der Fuchtel zu halten." (S. 26 f.)
JUDEN [GHETTO] - lt. STIER:
"Es ist das Gebiet des kleinen jüdischen Geschäftsmannes und Händlers, das wir erleben. Unsere Kameras verschwinden. Es gilt vorsichtig zu sein. [...] Auf offner Straße geht der Handel vor sich, genau so wie in den kleinen dreckigen Läden zu beiden Seiten. [...] Einigen sind wir aber scheinbar aufgefallen. Man weiß, daß wir Deutsche sind. Man reißt Witze. Auch Schimpfworte fallen.
Allein der kleine Händler hier ist weniger gefährlich. Der andere Jude, drüben in den Büros der Zeitungen und Banken, in den Direktionsgebäuden der großen Firmen - das ist der Feind! ...
Daß diese Rotte Korah von hier aus in  jeder möglichen Form gegen das neue Deutschland kämpft, ist selbstverständlich." (S. 28 ff.)
Ich danke Herbert KALBITZ für die Scanvorlage.


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