Montag, 14. November 2011

Exotisches + Regionales

Stefan UTSCH
Kapitän Crottorf kämpft auf Sumatra

[Aus der Reihe: Magnet Abenteuer-Serie (Magnet-Romane)]
Müller Verlag Leipzig o. J. [um 1935]
Ganzleinen, ca. 13 x 19,5 cm - 210 Seiten


Stefan Utsch (* 27. August 1896 in Brachbach; † 16. Dezember 1978 in Boppard) verfasste seit den 1930er Jahren zahlreiche Romane und Erzählungen, die oft vor dem Hintergrund seiner Siegerländer Heimat oder Rheinlandes angesiedelt waren. POMEWE zeigt hier einen Abenteuerroman, der trotz des im Titel genannten 'Sumatra'  mit der Wahl des Protagonisten auch die Heimatverbundenheit des Verfasser zu betonen weiss. - Auch Stefans Bruder Rudolf trat als Autor etlicher Bücher mit vergleichbaren Handlungsorten hervor.
Vin den MAGNET-ROMANEN erschienen zwischen 1933 und 1938 mehr als 30 Bände, zunächst bei Müller in Leipzig und später bei Sauerberg in Hamburg.

... und noch 'ne Cooper-Barbeitung

G. HOFFMANN
Der Freibeuter

Enßlin & Laiblin Verlag | Reutlingen o. J. [um 1900]
Verlagsnummer: 1758
Pappeinband mit Leinenrücken ca. 15 x 20 cm – 152 Seiten


Als noch James Fenimore Coopers Name auf dem Einband stand, hiess das Buch im Original THE RED ROVER, welches dann oftmals zu DER ROTE FREIBEUTER eingedeutscht wurde. - Cooper war seit seinen Lederstrumpf-Romane in Deutschland hoch populär, auch wenn um die Wende zum 20. Jahrhundert, etliche seiner Bücher etwas Patina angesetzt hatte, und vielfach nur noch als - häufig sehr stark - bearbeitete Jugendausgaben auf den Markt kamen. Hierzu gehört auch die hier gezeigte Bearbeitung.

Maritime Heldenbeweihräucherung

Clemens LAAR
Die grauen Wölfe des Grafen Spree 
Die Heldenfahrt des deutschen Südseegeschwaders
Inklusive Routenkarte

Scherl Verlag  | Berlin 1935
Pappeinband mit Leinenrücken ca. 14 x 21,5 cm – 124 Seiten


Clemens Laar, eigentlich Eberhard Koebsell, (* 15. August 1906; † 7. Juni 1960 in West-Berlin) schrieb seit den 1930er Jahren Militaristisches und Bücher über die Beziehungen zwischen Menschen und Pferden. Letztere wurde auch verfilmt (... reitet für Deutschland; Meines Vaters Pferde). Hier ein frühes Werk über die Heldentaten der deutschen Marine im Ersten Weltkrieg.

Mittwoch, 9. November 2011

Wundertütenfiguren & Co.

Heute sei einmal kurz ein Aspekt angesprochen, der bei mir nostalgische Erinnerungen weckt. Einst - vor langen Jahren - irgendwann so Mitte der 1960er Jahre - gab es an Kiosken und anderen Verkaufsstellen Wundertüten für einen Preis von 10 oder 20 Pfennig zu kaufen. Sie enthielten neben Puffreis zumeist kleine ein- oder zweifarbige Plastikfiguren und diverse Zubehörteile.

Manurba-Anzeige von 1964
Manurba-Anzeige von 1964

Für uns als Jungen waren die Cowboy- und Indianerfiguren am interessantesten. Man wollte möglichst alle unterschiedlichen Figuren in seinem Besitz haben. Es gab neben unbenamten Figuren auch solche, die die Namen der damals oftmals noch wohlbekannten Helden Karl Mays trugen.

Winnetou und Old Shatterhand trafen mit dem 'Langen Davy' oder dem 'Dicken Jemmy' zusammen und mussten sich gegen die Truppen meiner Freunde durchsetzen, die ihrerseits mit einer Tüte voller Cowboys und Indianer angerückt waren. So tobten gelegentlich in den Zimmern, auf den Treppen und in den Fluren unserer Wohnungen die wildesten Auseinandersetzungen zwischen den kleinen Plastikhelden, es wurden Bündnisse geschlossen, man traf friedlich zusammen - und wir lebten mit Hilfe der zumeist einfarbigen Figuren von Dom-Plast, Manurba, Jean Höfler sowie einigen wenigen - weil teuereren - farbigen Figuren aus dem Hause Hausser-Elastolin unsere kindlichen Abenteuer-Phantasien aus.
Wer die Figuren herstellte, hat uns damals übrigens überhaupt nicht interessiert! Beim Spiel konnte es durchaus auch schon mal vorkommen, dass sich ein paar Ritter-Miniaturen oder Zirkusfiguren in den Wilden Westen der Holz- oder Plastikforts und der aus getrockneten pittoresken Baumwurzeln gestalteten Felslandschaften verirrten. Sie wurden grosszügig als ergänzende Helden integiert ...

ASTRONAUTEN gab's laut einen anderen Blog insgesamt acht verschiedene aus dem Hause MANURBA, ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, sie in meiner Jugend gesehen zu haben.


Von Manurba ist derzeit ein Katalog  bei einem bekannten Auktionshaus im Angebot. Ihm sind einige der Bildbeispiele entnommen, die mich zu diesen persönlichen Reminiszensen animierten.

Die Eindbandvorderseite des 1966er Katalogs, der immerhin 42 Druckseiten umfasste, sowie vier Beispielseiten aus dem Inneren.