Freitag, 9. August 2013

Abenteuer - aber kein Schund



Dies ist die Absicht, die hinter Curt Floerickes Jugenderzählung HELDEN DER WILDNIS steckt, wie er selbst im Vowort betont. Floericke führt seine Leser nach Südamerika und beruft sich darauf, die Werke der früheren Forschungsreisenden gründlich ausgewertet zu haben.

Curt [Kurt] Floericke lebte von 1869 bis 1934, war Ornithologe und Zoologe. Er arbeitete als Redakteur der bekannten naturwissenschaftlichen Zeitschrift KOSMOS und war - teils unter Pseudonym - schriftstellerisch tätig. So nutzte er  (lt. der DNB) die Decknamen Ernst Ahasver, Ernst Hüller Konrad Ribbeck und Kurt Flerike. Mehr zu seinem Leben und Werk: hier (extern)


Zurück zu den HELDEN DER WILDNIS. Das Impressum des Buches hat keine Jahresangabe. Die DNB datiert den Band auf 1914. Dies könnte richtig sein, da Fritz Bergens Illustrationen auf '14' datiert sind.





 Mit am interessantesten bei diesen alten Abenteuerbüchern sind für mich immer die Illustrationen. Das Titelblatt spricht von acht Vollbildern von Fritz Bergen, die den Band zieren. Vom Stil her gesehen würde auch das Einbandbild sowie die Vignette auf dem Buchrücken zu Bergen passen. Fritz Bergen lebte von 1857-1941 und war seinerzeit ein vielbeschäftigter Illustrator. Sein Sohn war der bekannte Marinemaler Claus Bergen (1885-1964), der zu Beginn seiner 'Karriere' auch zahlreiche Bilder zu Werken Karl Mays schuf.

Frontispiz
Bergens Bilder zu Floerickes Buch zeigen immer Aktion. Da greift ein Jaguar ein Boot an. Ein farbiger Bootsinsasse springt über Bord um sich zu retten, ein weisser Forscher versucht, den Jaguar mit dem Gewehrkolben zu erschlagen ...

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

Bild 8

 Bei genauerer Betrachtung der Bilder fällt auf, dass nur fünf Bilder von Fritz Bergen stammen, die übrigen drei (Frontizspiz, Bilder 5 und 6) sind von seinem Sohn Claus Bergen signiert, was im Buch selbst nicht vermerkt wird . Deutlich sind die Ähnlichkeiten der Arbeiten von Vater und Sohn zu erkennen. Die Bilder wurden im Buch im Format von ca. 9 x 14,3 cm gedruckt.

Ob Fritz Bergen möglicherweise nicht alle bestellten Bilder bis zum Liefertermin schaffen konnte und ob sein Sohn eventuell unterstützend einsprang, bleibt Spekulation. Schön ist allerdings, dass wir hier ein Beispiel für Bilder von beiden Künstlern in einem Buch vorliegen haben, welches mir bislang in dieser Form nicht bekannt war.

Ich danke Herbert Kalbitz für die Scanvorlagen!

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