Mittwoch, 11. Juli 2018

11-01

Hardcover / Paperback / Film

FANTÔMAS von Pierre Souvestre und Marcel Allain

Als 1911 seine ersten Abenteuer auf den französischen Markt kamen, wurde ein neuer Held der trivialen Unterhaltungsliteratur geboren. Die Romane, in denen von ihm und seinen Abenteuer erzählt wurde, wurden zum publizistischen Erfolge. Das Autoren-Duo Souvestre/Allain zeichnete für eine Menge an Nachfolgetiteln verantwortlich, die später auch das Interesse der Filmindustrie erweckten.
Hier beschränke ich mich allerdings auf Notizen zu den deutschen Print-Ausgaben. Zunächst sei festgehalten, dass Fantômas in Deutschland weitaus weniger populär war als in seinem Heimatland Frankreich. Die DNB nennt für die 1930er Jahre einige Veröffentlichungen, zu denen mir allerdings keine Coverabbildungen vorliegen:

  • 01 - Fantomas (FANTÔMAS, deutsch von Bruno Vogel) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1933] 277 S. 
  • 02 - Jagd auf Menschen (INVE CONTIE FANTÔMAS, deutsch von J. C. Schlegel) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1933] 291 S. 
  • 03 - Ein Toter mordet (LE MORT QUI TUE, deutsch von Walter Eberl) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1933] 224 S. 
  • 04 - Der Geheimagent (L'AGENT SECRET, deutsch von Luise Peter) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1933] 285 S. 
  • 05 - Der Diamant des Grossherzogs (UN ROI PRISONNIER DE FANTÔMAS, deutsch von Walter Eberl) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1933] 275 S. 
  • 06 - Büro Thorin (?, deutsch von Rudolf Brettschneider) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1934] 252 S.
  • 07 - Mord in Monte Carlo (?, deutsch von Bruno Vogel) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1934] 247 S.
  • 08 - Das Geheimnis der Avenue Niel (? , deutsch von J. K. Schlegel) - Günther Schulz Verlag, Leipzig [1934] 280 S.
  •  09 - Abenteuer in Spanien (?, deutsch von Rudolf Brettschneider) - Concordia Verlagsanstalt, Leipzig - Basel [1934] 231 S.
Nach diesen neun Bänden waren die deutschsprachigen Abenteuer in gedruckter Form vorerst beendet. Natürlich liefen die später gedrehten Filme mit Jean Marais und Louis des Funes auch in Deutschland, aber die hier lebenden Fans der Bücher mussten bis 1986 warten. In neuer Übersetzung erschien Mord in Monte Carlo in gleich zwei Verlagen.
  • Mord in Monte Carlo (LA MAIN COUPÉE, deutsch von Erika Tophoven-Schöningh u. Pierre Villain) 1.. vollst. dt. Übersetzung nach der franz. Erstausgabe von 1911, Gerhardt, Berlin 1986, 364 S. [ISBN: 3-920372-39-5]
  • Mord in Monte Carlo (LA MAIN COUPÉE, deutsch von Erika Tophoven-Schöningh u. Pierre Villain) 1.. vollst. dt. Übersetzung nach der franz. Erstausgabe von 1911, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main - Olten - Wien / Buchclub Ex Libris, Zürich 1986, 364 S. [ISBN: 3-7632-3720-0 (nur für Mitglieder)]
Aus der Inhaltsbeschreibung: 10. Episode der Folge von 32 Romanen, erschienen bei Arthème Fayard, Paris, im November 1911; in einer Neuauflage ebenda unter dem Titel Fantomas à Monaco im Januar 1933. Ein Juwelendiebstahl geht auf das Konto des Verbrechers Fantomas. Kommissar Juve ist entschlossen, den Übeltäter zu fassen. Der raffinierte Fantomas schlüpft jedoch in verschiedene Masken. Dabei nimmt er sogar das Aussehen des Kommissars an.







Obwohl man im Nachwort dieser Ausgaben vollmundig weitere Abenteuer von Fantômas ankündigte, blieb es bei diesem Band. Erst 2011 wagte sich ein anderer Verlag erneut dem französischen Helden anläßlich seines 100. Geburtstages zu:
  • Fantômas: Ein Zug verschwindet (?, deutsch von Lea Rachwitz) Ed. Epoca, Bern 2011, 399 S. [ISBN 978-3-905513-54-7]
Im "Inhaltstext" zu dieser Ausgabe liest man: Fantômas wird 100! Und er ist quicklebendig, der Herr des Grauens, der Meister des Schreckens, der Mann mit der Maske, der schwebend über den Dächern von Paris immer neue Gaunereien plant. Pünktlich zum Jubiläum erscheint in der Edition Epoca der erste Band einer neuen Reihe mit den Abenteuern des unsterblichen Verbrecherkönigs und seines genialen Gegenspielers Juve: ein Leckerbissen der Kriminalliteratur, der mit Nervenkitzel und schwarzem Humor nicht geizt.Die erste Verfilmung von Fantômas stammt aus dem Jahr 1913, die bekannteste aus den sechziger Jahren mit Jean Marais und Louis de Funès. 
In Ein Zug verschwindet treibt Fantômas sein Unwesen nicht nur in Paris und Bordeaux: Nachdem ein Streik der Seeleute die Fähren über den Ärmelkanal lahmlegt und seinen Plan vereitelt, einen englischen Lord um fünf Millionen Pfund zu erleichtern, sieht er sich genötigt, sein Betätigungsfeld auf Belgien und Deutschland auszudehnen. Alle Fäden des Geschehens laufen in einem Zug zusammen, der den berühmten Zirkus Barzum zu seinen Gastspielen befördert. Erste Station der Tournee ist Köln, wo ein längerer Aufenthalt geplant ist. Ganz ungeplant verläuft hingegen die Weiterreise, als Fantômas den Führerstand der Lok betritt, um Inspektor Juve zu entkommen ...

Das war's ... Mehr gibt es meines Wissens nicht in deutscher Übersetzungen. Während die Ausgaben von 1986 und 2011 antiquarisch leicht zu finden sind, war es mir bei einer Websuche anlässlich dieser Notizen nicht möglich die Ausgaben der 1930er Jahre als antiquarische Buchangebote zu finden.

Literaturhinweis (extern): https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article13553928/Fantomas-Bruder-von-Nosferatu-und-Dr-Mabuse.html

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