Ein Dutzend Fragen an
WERNER J. EGLI
Werner
J. Egli [wje] (geb. 1943) - als Verfasser zahlreicher Taschenbücher,
Hardcover und Romanhefte bekannt - hat sich dankenswerterweise bereit
erklärt, ein paar Fragen von Dr. Karl Jürgen Roth [kjr] zu
beantworten. Das Exklusiv-Interview für PoMeWe wurde am 10. März
2023 geführt.
KJR:
Ich habe zahlreiche
Ihrer Romane mit Interesse und Gewinn gelesen. Dabei entstand für
mich die eine oder andere Frage. Der Schwerpunkt Ihrer
schriftstellerischen Arbeit liegt im Bereich der unterhaltenden
Belletristik und dabei ursprünglich im Bereich des Western und heute
eher im Genre Jugendliteratur. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen
und warum schrieben/schreiben Sie Wildwestromane und Jugendbücher?
Erzählen Sie doch bitte etwas über Ihren schriftstellerischen
Werdegang?
WJE:
Ja, das war einfach. Ich habe viel gelesen und mein Kopf wurde zu
einem Speicher für Geschichten, die ich nur beim Schreiben loswerden
konnte. Sozusagen die Entsorgung meiner Geschichten durchs Schreiben,
aber es kamen laufend mehr und mehr hinzu.
KJR:
Neben Western haben
Sie Jugendgeschichten und so manches andere geschrieben, was
verschiedenen Genres zuzuordnen ist. Welche Schwerpunkte setzen Sie
hier und wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Sind hier Überraschungen
zu erwarten?
WJE:
Es gibt keine Schwerpunkte. Keine Genres. Keine
Unterhaltungsliteratur. Es gibt vielleicht Kriminalromane, das aber
meistens auch nur, weil ein Kommissar oder eine Kommissarin und ein
paar Morde in der Geschichte vorkommen. Es gibt Western-Romane, weil
die meisten Männer dort Cowboyhüte tragen. Es gibt Abenteuerromane
und Liebesromane, in denen die Liebe das größte Abenteuer ist. Es
gibt Arztromane, Jugendromane und Frauenromane in denen auch auch
Frauen vorkommen. Was genau was ist, kann man vielleicht im Handel
erfahren, da sind die Regale und Aufsteller gekennzeichnet. Ich
schreibe, weil ich Geschichten zu erzählen habe. Ich schreibe, weil
ich Schreiben kann. Wir Menschen können das, Schreiben und Lesen,
sonst wären wir auf Weiden eingezäunt- oder eingesperrt in einem
Raubtierkäfig eines Themenparks für Touristen aus dem All.
KJR:
Spannungsreiche
Belletristik bildet einen Schwerpunkt Ihrer Arbeit. In jüngerer Zeit
haben Sie z.B öfters Lesungen vor Schulklassen durchgeführt und
eine Reihe von Büchern im eigenen Aravaipa-Verlag veröffentlicht.
Wo sehen Sie die Vorteile solcher Lesungen bzw. Ihrer Tätigkeit als
Verleger?
WJE:
Der Kontakt mit jungen, unverbrauchten Menschen ist für mich die
Initialzündung meiner Bereitschaft, junge Menschen zum Lesen zu
motivieren. Geschichten schreiben, sozusagen, ihnen Bock zu machen,
das „Handy“ überhaupt mal aus der Hand zu legen und nach einem
Buch zu greifen. Wer soll das denn sonst tun, in einer Bücherwelt,
die schon seit zig-Jahren leichten Sinnes in den Untergang gesteuert
wird. Ich habe schon1990 in einem der deutschen Fachmagazine zu
bedenken gegeben, dass ein Buch keine Cola ist, also keine Ware im
Sinn von Sammel- und Verbrauchsgütern, sondern eben in erster Linie
ein Kulturgut bleiben sollte. Ich hatte damals nicht wirklich eine
Ahnung, wie schnell aus Autoren Clowns werden können, und aus ihren
Büchern „Bestseller“. Als mir einer meiner „großen“
Verlage, damals der weltweit größte Verlagskonzern, mitteilte, der
neue Verlagsleiter hätte sich dafür entschieden, ein vertraglich
zugesichertes Buch, das ich noch gar nicht geschrieben hatte - und in
dem es um die Liebe zwischen einer jungen Frau aus Palästina und
einem israelischen Soldaten gehen sollte, nicht zu veröffentlichen,
wollte ich mich solchen Zwängen entziehen und gründete 2015 den
Aravaipa-Verlag. Die Auflagen unserer Bücher sind zwar bescheiden,
doch für mich sollte es eine Art der Befreiung werden, die aber bis
jetzt nicht richtig funktioniert, weil das Geschäft mit Büchern
nicht in den Händen eines Anfängers ist, sondern in denen von
„erfahrenen Machern.“ Wenn einigen Buchhandlungen entgeht, dass
Aravaipa als Verlag existiert, ist das zwar schlimm genug für den
Verlag, nicht aber für den Handel, der jährlich mit Tonnen
nutzloser Bücher überschwemmt wird. Das ist leider auch bei anderen
„Kulturgütern“ wie bei gewissen Genres der Musik genauso. Das
Buch ANA-LAURAS TANGO von Joachim Friedrich zum Beispiel, haben wir
bei Aravaipa in einer Neuauflage veröffentlicht, weil es zu den
wenigen Jugendbüchern gehört, die Jugendliche und Erwachsene
gelesen haben sollten, egal, gestern, heute oder morgen. Dazu gehören
zum Beispiel auch das Buch „DAS JAHR OHNE PITT“ von Maja
Gerber-Hess, oder die Bücher von Hubert Flattinger. Damit will ich
an dieser Stelle nicht für unseren Verlag werben, denn solches habe
ich als Werbegrafiker getan, acht Stunden
am Tag, für Aufzüge, Anzüge, Gesichtszüge und wirkliche Züge,
für Schier, Nähmaschinen, Sonnenbrillen, Reizunterwäsche und für
jede Art von Zeug, das man unbedingt haben muss, essen oder trinken
soll, oder im Stauraum eines menschlichen Gehirns möglichst
langfristig unterbringen kann.
KJR:
Einst konzentrierten
Sie sich stärker auf Geschichten aus dem amerikanischen Westen. Ich
erinnere mich, Romane mit den Verfasserangaben Robert Ullman und
Robert S. Field gelesen zu haben, die allerdings nicht von H. J.
Stammel, sondern von Ihnen geschrieben wurden. Später folgten dann
Bücher wie „Die Siedler“ oder die „Lederstrumpf-Saga“. Wie sind Sie dazu gekommen,
solche umfangreichen historischen Romane zu schreiben, wie war Ihre
Beziehung zu Herrn Stammel?
WJE:
H. J. Stammel, für mich auch heute noch der „Jupp“, gehörte in
meiner Jugendzeit zu einer Gruppe von Autoren, die mich durch ihre
frische Art des Erzählens beeindruckt haben. Aber dazu gehörten
eben auch einige der ganz großen Kaliber wie London, Hemingway und
Camus, gerade weil sie in ihrer Erzählkunst unterschiedlicher nicht
hätten sein können. Sie haben mich dazu gebracht, Bücher zu lesen.
Ich habe schon früh in meiner Jugend angefangen, alles zu lesen,
auch Bücher, die als Schundliteratur abgetan wurden, oder Bücher
von Thomas Mann, Jeremias Gotthelf oder Karl May, sowie und
Geschichten aus der Bibel. Das damalige Schulfach „Religion“
wurde für mich zur reinen Abenteuerstunde, durch die das Fach
„Geschichte“ erst einen Sinn bekam. Ich war begeistert vom Wissen
dieser Denker, Schreiber und wohl auch Mahner, die es mit ihrer Art
verstanden, mein tiefstes Inneres aufzuwühlen, mich zum Lachen zu
bringen, zum Weinen, und mich, banal gesagt, in fremde und
fremdartige Welten mitzunehmen.
Warum „Jupp“ Stammel zu
meiner Liste auserkorener Autoren gehörte, war eben diese Begabung,
Geschichte und Geschichten zusammenzubringen. Dabei hat er
geflunkert, geschwindelt, verzerrt und gemogelt, dass sich die Balken
in seinem Arbeitszimmer verbogen, aber er hat mich mit seinen Romanen
gefesselt wie keiner der anderen „Western-Autoren“. Ich dachte,
wenn ich mal so Schreiben könnte wie er, wäre dies für mich ein
„höheres“ Ziel. Irgendwann, in den frühen sechziger Jahren
schrieb ich ihm einen Brief. Seine Antwort kam prompt. „Kommen Sie
uns im Hoch-Schwarzwald besuchen, hier ist es die Luft wert, auf
Flaschen gezogen zu werden. Einige Tage danach stand ich in
Eisenstadt mit einer leeren Flasche vor seiner Haustür, und es war
mir klar, da drin, in diesem kleinen Haus, beginnt meine Zukunft.
KJR:
Der traditionelle Western wird von Literaturwissenschaftlern auch als
eine spezielle Manifestation des amerikanischen Gründungsmythos
gesehen (z.B. Peter Bischoff), Ähnliches klingt auch schon bei
Frederick Jackson Turner in seiner – inzwischen teils als überholt
geltenden Konzeption der Frontier-Hypothese an. Wie stehen Sie zu
solchen Äußerungen?
WJE:
In meinen vielen Jahren, während denen ich in Kanada und den USA
gelebt habe, bin ich vielen Menschen begegnet, die mit beiden Füssen
fest in diesen Mythen verankert waren. Bei vielen dieser Menschen
hatte ich den Eindruck, dass sie etwas anderes zu ihrer Geschichte
gar nicht wahrhaben wollten, als das, was zu ihnen und ihrem Leben
passte. Das ist so auch in Ordnung, Ich habe aber auch viele Freunde
in beiden Ländern, die es verstanden, in ihrem Kopf ein
differenziertes Bild der amerikanischen Geschichte zu entwickeln. Die
meisten Wildwestromane und Westernfilme taugen leider nur wenig, um
zur Erhellung oder Aufklärung eines Mischvolkes, das sich noch immer
auf der Suche nach einer gemeinsamen Identität befindet, beizutragen
Da wären seriöse Aufarbeitung, zum Teil dokumentarische
Schilderungen der Geschichte bis in die heutige Zeit vielleicht ein
besseres Fundament als eines mit gezielter Geschichtsverfälschung
und breitflächigen Unterrichtsmanipulationen an den Schulen - oder
gar mit Buchverbrennungen ohne Rücksicht auf die Tatsachen
weiterzumachen.
KJR:
Neben traditionellen
Western finden wir auf dem Markt Western, die vor dem Hintergrund der
heutigen Gegenwart angesiedelt sind, Western mit Horrorelementen,
Adult Western oder Southern (Western, die südlich des Rio Grande
spielen), Northern (Handlungsorte: Kanada und Alaska) und selbst in
Australien spielende Western. Was halten Sie von solchen
Randerscheinungen des Genres und könnten Sie sich vorstellen, selbst
so etwas zu schreiben?
WJE:
Das Western-Genre ist eine geduldige Plattform, auf der sich Autoren
bis zum Überdruss austoben können. Ich brauche weder „Lassiter“
oder Horror- und Geisterwestern zu lesen, aber es gibt sie und so
lange es sie gibt, wird es auch einen Markt für diese Romane geben.
Das Produkt ist der Roman. Ich habe solche Romane nie gelesen und
kann sie deshalb auch nicht beurteilen, aber ein amerikanischer
Verleger sagte mir vor vielen Jahren mal, dass man eben bei
deutschsprachigen Romanen sogleich merkt, dass sie fürs Geld
geschrieben wurden. Das heißt, dass das was grad „in“ ist,
gepuscht wird, und zwar im Eil-Verfahren. Das trifft sicher auch für
das Buchgeschäft in anderen Ländern zu, besonders in Zeiten, in
denen mehr verlegt wird, als gelesen werden kann. Das Dumme ist nur,
dass man auf diese Art nie erfährt, was andere Leser lieber lesen
würden als das, was gerade gepuscht wird.
KJR:
Heute wird immer
wieder, z.B. im Internet oder an anderer Stelle, eine Krise des
Western bzw. ein fehlendes Publikumsinteresse beklagt. Ist dies ein
Grund, warum Sie in jüngerer Zeit keine Western mehr geschrieben
haben? Wie schätzen Sie die derzeitige Marktlage ein, und welche
Ratschläge würden Sie einer/einem jungen Kollegin/Kollegen geben,
der sich dem Schreiben von Western widmen möchte?
WJE:
Es gibt keine Marktlage, wenn man als „Schreiber“ nicht an den
Markt denkt. Ich gebe zu, dass das in gewissen Lebenslagen sehr
schwierig sein dürfte, aber mir hat der Markt nie eines meiner
Bücher diktiert. Ich habe diese geschrieben, und basta. Schreiben
für Jede und Jeden, das kann ich nicht, nicht für die eine oder die
andere Gruppe, nicht für Frau oder Mann, nicht für Katholiken oder
Hindus, nicht für meine Kinder, nicht für die Vergangenheit,
Gegenwart oder Zukunft. Ich schreibe, weil ich die Geschichten in
meinem Kopf irgendwann loswerden will. Mein nächstes Vorhaben ist
ein Road-Trip von Mexiko nach Alaska. Einen großer Teil der Zeit
werde ich mit dem Gefühl verbringen, dass einen junger Schweizer
Auswanderer dazu brachte, im 19. Jahrhundert der horrenden Armut in
ländlichen Gegenden der Schweiz zu entfliehen, in die USA
auszuwandern und sich für die amerikanische Kavallerie rekrutieren
zu lassen. Ob das ein Western sein wird, weiß ich nicht. Für mich
ist es eine Geschichte, die ich schreiben muss, und zwar in meiner
Art. Ob Aravaipa oder ein anderer Verlag das Buch verlegen wird, kann
ich heute noch nicht sagen. Und ob es dafür heute ein Publikum gibt
oder nicht, ist mir genauso egal wie es meinem Freund Michael Blake
war, der „Der mit dem Wolf tanzt“ geschrieben hat, als solche
Geschichten kaum mehr Publikumsinteresse generierten.
KJR:
Ihre Bücher
erscheinen heute zumeist im Aravaipa-Verlag. Als
Veröffentlichungsmedien sind Paperback, Hardcover sowie Ebook, sowie
im Randbereich auch Romanhefte etabliert. Für Sammler sind Ebooks
einfach nur katastrophal, man erwirbt bloß ein Nutzungsrecht und
darf diese Dateien nicht besitzen und erst recht nicht
weiterverkaufen. Dieser unhaltbare Zustand sollte m. E. Schnellstens
beendet werden. Als ‚Lesefutter‘ sind Ebooks inzwischen
allerdings beliebt und haben somit auch ihre Berechtigung. Liebevoll
gemachte Paperbacks oder Hardcover sind hier etwas ganz anderes. Das
bringt mich zum Thema der Veröffentlichungsformen. Wo sehen Sie hier
die besten Chancen? Welche Veröffentlichungsformen bevorzugen Sie?
WJE:
Wie oben. Ich schreibe nicht für Sammler. Katastrophal finde ich,
dass Bücher zu Sammlerobjekten werden, mit denen Geschäfte gemacht
werden. Es beschämt mich aber als Autor veröffentlichter Werke,
wenn meine Romane, gedruckt oder digital, ihre Identität verlieren
und im Internet auch wieder nur als Ware gehandelt werden. Wie das
für den Konsumenten geändert werden soll, weiß ich nicht. Es freut
mich, wenn mich ein Sammler anruft und mich fragt, ob ich dieses oder
jenes Buch, Taschenbuch oder Heft noch hätte, weil es in seiner
Sammlung fehlt. Ich bin kein Sammler! Schon gar nicht einer, der zum
Weiterverkauf sammelt. Wahrscheinlich habe ich jedes Manuskript, das
ich mal geschrieben habe, in meinem Keller. Aber bei den Büchern
fehlen mir bestimmt mehrere Ausgaben. Beliebtes „Lesefutter“
gehört in einen Fressnapf, doch der steht bei uns in der Küche auf
dem Boden, für Quendy, ein kleiner Bolonka, der noch nicht Lesen
kann, obwohl er manchmal so tut als könnte er.
KJR:
Mir ist bekannt,
dass Sie viel Zeit in den Vereinigten Staaten verbracht haben. Haben
Sie auch Reisebücher geschrieben und gibt es in Ihrem
schriftstellerischen Werk Romane oder Erzählungen, in denen sie
Autobiographisches verarbeitet haben?
Keine Reisebücher. Auch
Reisebücher lesen mochte ich nie. Da klingelte in meinem Kopf schon
früher der Spoiler-Alarm. Geschichten sind Entdeckungsreisen, die
ich selbst machen will, fühlen, riechen, hören, also mit allen
meinen Sinnen original erfahren, auch wenn es nur manchmal Spaß oder
Freude macht, und andere Male richtig wehtut. Sollten mich meine
Beine einmal nicht mehr tragen, wohin ich gehen will, reicht es
vielleicht grad noch zum Buchladen, um ein Reisebuch zu kaufen, das
mich noch einmal nach Baffin Island, oder nach Haida Gwaii bringt.
KJR:
Werner J. Egli hat
im Lauf der Jahre so manches Pseudonym genutzt. Können Sie uns
einige nennen und warum und wann haben Sie überhaupt Decknamen
benutzt?
WJE:
Sammler kennen meine Pseudonyme alle. Frank
Bass, Robert Ullman, Harper Bleek, Tom Patton, Robert S. Field. Das
sind alle, denke ich mal.
KJR: Wie
lebt ein Schriftsteller und Jugendbuchautor? Ein wenig Homestory
interessiert immer.
Ganz einfach. Bis vor Kurzem
teilte ich meine Zeit in die Deutschland-, USA-, Kanada- und
Schweiz-Zeit ein. Dazu ist zu sagen, dass es immer auch andere Gründe
gab, die mich dazu gebracht haben, irgendwann irgendwo für eine
begrenzte Zeit sesshaft zu werden. Sesshaft ist für mich
problematisch. Ich kann mich erinnern, dass ich schon mit 6 Jahren
auf dem Wipproller eine Weltreise machen wollte und dazu die Pläne
gezeichnet habe, Wipproller, Gepäckträger mit Koffer und Tasche,
und ich mit wehenden Locken auf dem Blechsitz. Ich war, was man so
heute gar nicht mehr sagen darf, ein Zigeuner und stolz darauf. Ich
wäre auch gern mit einem früheren Zirkus herumgezogen, oder mit
einer Schaubude. Letztlich blicke ich auf ruheloses Leben zurück,
das mir alle Freiheiten gewährt hat, ohne die ich wahrscheinlich
kaputt gegangen wäre, ohne dass es jemand wirklich bemerkt hätte.
KJR:
Welche Wünsche
haben Sie für die Zukunft – privat und als Autor?
WJE:
Privat, dass ich bis zum Ende meines Daseins nur noch wenigen
„Dumpfbacken“ und „Vollpfosten“ begegne - und beruflich
ungefähr ebenso. Außerdem wünsche ich mir interessante
Gesprächspartner und Freund*innen um mich herum, die zu Allem fähig
sind und dies auch wissen. Noch mehr wünsche ich mir, dass meine
Kinder, auch wenn sie jetzt (in Jahren gezählt) es nicht mehr sind,
und alle anderen guten Menschen, denen ich in meinem Leben begegnet
bin, und vielleicht noch in dieser Welt begegne werde, vielleicht in
meinen Geschichten Schätze entdecken, die ihnen niemand je wegnehmen
kann.
Auf die erwähnte - und noch zu schreibende - Geschichte über einen jungen Schweizer Auswanderer des 19. Jahrhunderts bin ich sehr gespannt. - Ich danke für die
bereitwillige Beantwortung meiner teils indiskreten Fragen! | |
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