TERMINATOR und TERMINATOR II – Ist die Fortsetzung gut oder schlecht? |
Ein Zeitreisender kommt in das Jahr 1984 zurück, um Sarah Connor zu retten. Ihr Sohn John wird eines Tages die Menschheit zum Sieg über die Maschinen führen. Doch ein Killer-Cyborg ist ebenfalls da und versucht, sie zu töten. Schließlich treffen die beiden aufeinander.
1991 gab es eine Fortsetzung. Kaum einem Zuschauer fiel auf, dass der Film von seinem Erscheinungsjahr aus gesehen in der Zukunft spielt. John ist 12, das heißt, es ist das Jahr 1997, der Krieg gegen die Maschinen steht unmittelbar bevor. Diesmal kehrt ein Terminator zurück, um John vor einem weiter entwickeltem Modell zu beschützen.
„Terminator 2 – Der Tag der Abrechnung“ ist der beliebteste Film der Reihe und gilt als der Beste. Doch er zerstört das, was die besondere Qualität des ersten Teils ausmacht.
Am Ende von Teil 1 konnte der Terminator zerstört werden. Doch es bleibt das Bewusstsein, dass das Ende des Lebens wie es bisher war bevor steht. Sarah lässt das Foto machen, das John später seinem Vater gibt und das ihn überhaupt erst motiviert, sich für die Selbstmordmission zu melden. Er verliebt sich so sehr in Sarah, dass er bereit ist, diesen Weg zu gehen. Der Kreis schließt sich. Doch es gibt einen zweites Paradoxon: Nur durch die Reste des Terminators kann Skynet überhaupt gebaut werden. (Dies wird im Film nicht angesprochen bzw. die betreffende Szene wird nicht veröffentlicht, erst im zweiten Teil wird das deutlich). Es gibt kein Happy End, sondern nur die bevorstehende Zerstörung. Gerade das düstere Gefühl, das bleibt, das unbefriedigende Ende, macht den Film zu dem, was er ist.
Die Fortsetzung ist da positiver. Der Bau Skynets wird verhindert, es kommt nicht zum Krieg. Nun fragt sich, wieso das Paradoxon nicht aufgelöst wird, John ist noch da. Doch egal, vielleicht ist er als Kind eines Zeitreisenden vor der Veränderung geschützt. Aber das Happy End macht den Film beliebiger. Das düstere Ende gibt es nicht mehr, sondern das Publikum wird einfach zufrieden gestellt.
Warum er dennoch wieder gut ist: Beide Filme gehören in ihre Zeit. Die Künstliche Intelligenz war noch ein utopisches bzw. dystopisches Bild - nicht greifbar. Oberflächlich war das das Thema des Films, doch eigentlich ging es um etwas anderes. Die Angst vor dem kalten Krieg, der jederzeit zu einem bewaffneten Konflikt zu werden drohte, wird hier symbolisch ausgedrückt.
Mit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs verschwand auch die Angst vor einem Atomkrieg. Die Stimmung war positiver und so durfte auch ein Film mit einem negativen Ende nun positiver werden. Hoffnung war das allgemeine Gefühl.
In den Fortsetzungen wurde es wieder düsterer. Nun war die Angst vor einer unkontrollierbaren KI real geworden und damit das Thema auch wieder pessimistischer. Doch vom filmischen Standpunkt aus betrachtet kam keiner der Filme an seine Vorgänger heran.
TERMINATOR
The Terminator
USA 1984
Regie: James Cameron
Drehbuch: Gale Anne Hurd/James Cameron
Darsteller: Arnold Schwarzenegger (Terminator), Michael Biehn (Kyle Reese), Linda Hamilton (Sarah Connor)
TERMINATOR II – DER TAG DER ABRECHNUNG
Terminator II – Judgement Day
USA 1991
Regie: James Cameron
Drehbuch: James Cameron/William Wisher
Darsteller: Arnold Schwarzenegger (T-800), Robert Patrick (T-1000), Linda Hamilton (Sarah Connor), Edward Furlong/Michael Edwards (John Connor)
© Michael Sonntag
![]() |
Bei PoMeWe MAGAZIN stellen wir einzelne Medien oder Autoren in Form von bibliografischen Notizen, Miszellen oder kürzeren Essays vor. Gerne sind Gastbeiträge möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen