Krabat ist eine Figur aus mehreren Sagen aus dem Sorbischen. Krabat
(wahrscheinlich abgeleitet von Hrvat für „Kroate“) ist ein
normaler Mensch, der Zauberkräfte erlangt und diese zum Guten
einsetzt.
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1838 wurden mehrere Krabat-Sagen von Studenten zusammen getragen,
allerdings ist diese Sammlung nicht erhalten geblieben.
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1848-1852 wurde von Franz Schneider Krabat in einer Chronik erwähnt.
Dabei bezog er sich auf den Obristen Johann Schadowitz, dem einige
Zauberkunststücke zugesprochen wurden, die in Krabat-Nacherzählungen
aufgegriffen wurden.
Krabat tauchte dann in mehrere Sammlungen von Lausitzer Sagen auf.
Unter anderem wurden auch Sagen um den General Johann Paul Sybilski
von Wolfsberg auf Krabat umgemünzt wurden.
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1858 veröffentlichte Michael Hornig in der sorbischen Wochenzeitung
eine Version der Krabat-Sage.
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1861 brachten Studenten des Wendischen Seminars in Prag ebenfalls
eine Sammlung der Sagen heraus.
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Bis 1903 erschienen verschiedene Fassungen in Zeitungen und
Sagensammlungen.
1954
erschien mit „Míster Krabat“ von Mércin
Nowak-Njechorński
die erste moderne Romanfassung, die von Jurij Brézan unter dem Titel
„Meister Krabat, der gute sorbische Zauberer“ übersetzt wurde.<>>
Die
Geschichte war für den sorbischen Schriftsteller Brézan ein großer
und wichtiger Einfluß
„Die
Gestalt ließ mich nicht mehr los. Ich ahnte eine große Geschichte
und brauchte Jahre, um ihren Kern herauszufinden: Wissen ist Macht
und Macht macht frei.“ sagte er selbst über die Sage.
Der Roman „Die schwarze Mühle“ von Jurij Brézan erschien 1968.
1976
kam der nächste Roman Brézans über Krabat. In „Krabat oder die
Verwandlung der Welt“ versucht der Genetiker Jan Serbin, die
Menschen zu verbessern, indem er negative Eigenschaften genetisch
sondiert und abschafft. Er wird selbst zu einem neuen Krabat.
1993 setzte Brézan diesen Roman fort mit „Krabat oder die Bewahrung der Welt“. Traurig über die Zerstörung der Natur sucht Krabat nach dem Glücksland
Die
heute bekannteste Umsetzung ist der Roman von Otfried Preußler. Er
arbeitete mit Unterbrechungen zehn Jahre daran. 1971 erschien das
Buch.
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Der DeFa-Film „Die schwarze Mühle“ nach Jurij Brézan erschien 1975
DIE
SCHWARZE MÜHLE
DDR
1975
Regie:
Celino Bleiweiß
Drehbuch:
Celino Bleiweiß, Günter Kaltofen
Darsteller:
Leon Nymczyk (Müller), Klaus Brasch (Krabat), Irma Münch (Krabats
Mutter)
1977 wurde der Roman Preußlers als Zeichentrickfilm umgesetzt, ein
Jahr später erschien er auf deutsch.
KRABAT
CSSR/BRD 1977
Regie: Karel Zeman
2008 wurde Preußlers „Krabat“ real verfilmt.
KRABAT
Deutschland, 2008
Regie: Marco Kreuzpaintner
Drehbuch: Marco Kreutzpaintner, Michael Gutmann
Darsteller: David Kross (Krabat), Christian Redl (Meister), Paula
Kalenberg (Kantorka)