Coron Verlag
- DIE SCHWARZE ROSE [The Black Rose]
- Morgarten Verlag | Zürich 1946 (509 S.)
- Keyser | Heidelberg 1950 (509 S.)
- Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens [Stuttgart] [1957] (475 S.)
- Coron Verlag [1975] (512 S.)
Inhaltsangabe (Coron) :
Das 13. Jahrhundert geht zu Ende. Walter von Gurnie wurde nach dem Tod seines Vaters im Testament nur mit dem Auftrag bedacht, dem König ein treuer Untertan zu sein. Aber gerade das fällt ihm schwer. Er haßt den König ...
Gemeinsam mit einem Freund will er den Orient bereisen. In Antiochia schließen sich die Freunde einer Karawane an, die nach China unterwegs ist ...
Als Gast in einem chinesischen Haus ist er tief beeindruckt von der hohen Kultur und den Riten chinesischer Höflichkeit und Gastfreundschaft ...
Inzwischen haben sich die politischen Ereignisse in England grundlegend geändert, und die Freunde können heimkehren. Sie helfen, die Ordnung wiederherzustellen ...
Walter wird von Eduard I., der inzwischen den Thron bestiegen hat, zum Ritter geschlagen.
Es wendet sich noch einmal alles zum Guten ...
Dieser historische Abenteuerroman läßt uns den lockenden Zauber einer fremden Welt in farbigen Schilderungen genießen. Über alle Intrigen, Kämpfe und Gefahren triumphieren die große, alles überbrückende Liebe und unverbrüchliche Treue zweier für einander bestimmten Menschen.
Aus dem Vorwort: Meine früheren Bücher galten historischen Persönlichkeiten, Männern, die irgend etwas Bemerkenswertes geleistet hatten, dennoch aber vergessen worden waren. Als ich "Die schwarze Rose" begann, schwebten mir drei große Männer vor. Der eine war ein König von England, meiner bescheidenen Meinung nach der größte unter den englischen Königen, Edward der Erste, manchmal auch der Gesetzgebende genannt. Sein Entschluss, Schottland zu erobern, verdunkelt sein Andenken - er war der "stolze Edward" der schottischen Nationalhymne ; nichtdestoweniger war er ein Mann mit ernsten, edlen Zielen und der wirkliche Vater der parlamentarischen Regierungsform. Der zweite war ein mongolischer General, in den Erzählungen kurz als Bayan mit den hundert Augen bezeichnet, der in einer Reihe glänzender Feldzüge China für Kublai Khan eroberte. Über diese Seite der Geschichte hat die Zeit dickes Spinnweb gelegt, und nur die Umrisse von Bayan angriffslustiger Kriegsführung lassen sich noch erkennen ; doch es ist meine fest Überzeugung, dass die Militärhistoriker, wenn sie seine Operationen in den Einzelheiten studieren könnten, ihm einen hohen Rang auf der Liste der Feldherren zugestehen würden. Der dritte war Roger Bacon. Das Interesse an diesem außerordentlichen Mönch hat sich mit den Jahren gesteigert, bis es heute fast zu einem Kult geworden ist, und somit ist es überflüssig, mehr über ihn zu sagen, als dass er, wie mich dünkt, der größte Gelehrte gewesen sein mag, den die Welt je hervorgebracht hat.
Dass diese hervorragenden Männer einer Zeitspanne zur Zier gereichten, die sonst eine dunkle Seite einer dunklen Zeit war, bedeutet ein Zusammentreffen, das man nicht übersehen darf, und so machte ich es mir zur Aufgabe, eine Erzählung zu erfinden, in der alle drei hervorragende Rollen spielen sollten. Die Erzählung aber, die aus meiner Arbeit erwuchs, wollte sich keiner Geschichtsschreibung unterwerfen, die drei Objekte meiner Begeisterung zu Worte kommen zu lassen ; doch wenn das berühmte Trio auch in kurzen Szenen erscheint, so geben seine Taten meiner Geschichte ihre Richtung.
Die Erzählung selbst ist aus einer Überlieferung entstanden, einer romantischen und wahrhaft bezaubernden Überlieferung, die sich nur in wenigen alten englischen Geschichtsbüchern verzeichnet findet. Da ich mich bemüht habe, ein Element der Überraschung für das Ende des Buches aufzusparen, wäre es höchst unzweckmäßig, schon jetzt, bevor meine Erzählung beginnt, zu berichten, worum es sich in dieser Überlieferung handelt. Alles, was ich verraten darf, ist, dass sie einen englischen Kreuzfahrer betrifft, der nachmals der Vater Thomas á Beckets wurde, und ein Mädchen aus dem Orient, das gerade nur zwei Worte Englisch verstand. Es ist natürlich nichts als eine Überlieferung ; aber ich hatte stets den Eindruck, sie sei viel zu reizvoll, um unter vergessenen Geschichten begraben zu liegen ; und so habe ich sie mir ausgeliehen und meinen Bedürfissen angepasst.
Es möge auch erwähnt sein, dass der Zwischenfall von der Einkerkerung der Kinder auf der Burg Bulaire auf einer Episode der schottischen Geschichte beruht, einer Episode, die auch in Walter Scotts "Geschichten eines Großvaters" einen kleinen Platz hat.
Um jeder möglichen Kritik vorzubeugen, möchte ich betonen, dass ich "meinen Bogen nicht über meine Kräfte gespannt" habe, als ich von dem Schiffsbau im Arsenal von Venedig erzählte. Authentische Berichte melden, dass die dringenden Bedürfnisse des Türkenkrieges die Venezianer dazu zwangen, Schiffe in einem Tage zu bauen, und dass sie überdies bereits auf den Gedanken des laufenden Bandes gekommen waren, wenn sie auch den Namen noch nicht kannten. Es waren prächtige Schiffe, die sie bauten, große hölzerne Biremen, mit hochragendem Oberbau und eindrucksvoller Takelung. Schnelligkeit ist offenbar keine Erfindung unserer Epoche.
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1950 verfilmte Henry Hathaway den Roman. Es entstand ein farbiges Mittelalterspektakel mit dem für die Hauptrolle damals eigentlich schon zu alten Tyrone Power als Hauptperson, Cecile Aubry und Orson Welles.
Deutsches Filmprogramm (IFB 1058)
Deutsches Filmplakat
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