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1927 erschien im Berliner Paul Parey Verlag ein dickleibiges Werk aus der Feder von Friedrich von Gagern: Das Grenzerbuch. Der Untertitel Von Pfadfindern, Häuptlingen und Lederstrumpfen gibt einen Hinweis, was den Lesern erwartet: Ein erzählendes Sachbuch über die Erschließung des amerikanischen Westen, wobei sich Gagern auf die frühen Ereignisse östlich von Mississsippi/Missouri und den Zeitraum bis zum Beginn des 19. Jahrhundert konzentriert.
"Ein Lesewerk für junge, unverderbt abenteuerfrohe Menschenkinder ... Indianerschmöker, werden ästhetisch angekränkte Verächter sagen. Gut, aber in furchtbaren namenlosen Kämpfen mit eben diesen diesen abgedroschenen Indianern wurde das neue keltogermanische Weltreich, wurde das Imperium der neuen Welt ... gegründet, erweitert, gesichert und ausgebaut. ... Aber nicht um Wigwam und Skalp handelt es sich in unserem Buche: Um etwas ganz anderes: die Grenze. Die Grenze, das langsam oder sprunghaft weiterrückende Vorland, die Westmark der Zivilisation ..." (aus dem Vorwort)
Das Buch wurde zum Erfolg, bis 1970 folgten zahlreiche, teils leicht veränderte Neuausgaben. Ein Buch aus einem solchen Blickwinkel geschrieben, erweckt aber auch Widerspruch und wird in heutiger Sicht sehr kritisch gesehen. Die wikipedia bleibt. hier noch weitgehend neutral, wenn sie von der Heroisierung männlichen Einzelgängertums und der Idealisierung der Ursprünglichkeiten fremder Völker spricht. Ich habe das Buch vor etlichen Jahren durchaus mit Gewinn und gerne gelesen, wobei ich mir des übertriebenen Pathos und des Heldenkults, der Gagerns Protagonisten auszeichnet, stets sehr wohl bewußt war.
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Notiz zur Biographie: Friedrich Heinrich Karl Gustav Freiherr von Gagern (* 26. Juni 1882 in Mokritz; † 15. November 1947 in Geigenberg bei St. Leonhard am Forst) war ein österreichischer Autor naturnaher Jagd-, Tier- und Abenteuergeschichten. Von Gagern studierte Philosophie, Geschichte und Literaturgeschichte in Wien, lebte und arbeitete dann als Redakteur d ab 1914 als freier Schriftsteller. Er bereiste Amerika und Afrika und verarbeitete diese Erlebnisse in seinen Werken. In seinen Romanen und Erzählungen brachte er sein starkes Naturempfinden zum Ausdruck, wobei er speziell den Typus der Jagderzählung prägte. Er gilt als der Jägerdichter des 20. Jahrhunderts, der die Stimmungen der Jagd präzise einfangen und festhalten zu vermochte. Jagd war für ihn nicht nur Triebbefriedigung oder Gier nach Trophäen, sondern vielmehr ein umfassendes Naturerleben und -betrachten bei gleichzeitiger Abkehr von gesellschaftlichen Konventionen. Er schrieb u. a. exotische Abenteuererzählungen in Lederstrumpfmanier, Heimatromane und Gesellschaftschroniken einer aristokratischen vergangenen Welt. Zwischen 1919 und 1929 schrieb von Gagern aus dem Stoff für den ursprünglich geplanten Roman Die Prärie die drei Amerikabücher Der Marterpfahl, Der tote Mann und Das Grenzerbuch. (Biographie: wikipedia (modifiziert))
Deutschsprachige Ausgaben (lt. DNB)
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