Donnerstag, 12. August 2021

12. August - Mary Roberts Rinehart

GEDENKTAGE - 12. August


Mary Ella Roberts Rinehart
(* 12. August 1876 in Pittsburgh; † 22. September 1958 in New York City) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Journalistin. Sie gilt als eine der bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten Autorinnen ihrer Zeit, die ihr Werk mit großem Geschick vermarktete. 1910 stand ihr Roman 'The Man in Lower Ten' (dt.: 'Der Mann in Nummer zehn') als erster Kriminalroman auf der US-amerikanischen Jahres-Bestsellerliste. Er belegte Platz vier, ihr zeitgleich veröffentlichter Liebesroman 'When a Man Marries' stand auf dieser Rangliste auf Platz 10.
Bekannt wurde Rinehart durch eine große Anzahl von Romanen und Kurzgeschichten, die zum Teil mit großem Erfolg am Broadway aufgeführt wurden. Ihre Erzählungen sind unter anderem durch ihre Erfahrungen geprägt, die sie als Krankenpflegerin sammelte. Von literaturgeschichtlichem Interesse sind heute nur noch ihre Kriminalgeschichten, die noch von der viktorianischen Sensationsliteratur geprägt sind. Ihre berühmteste Schöpfung war Letitia „Tish“ Carberry, zu ihren Protagonistinnen zählt aber auch die Krankenschwester Hilda Adams, die gemeinsam mit einem früheren Patienten Kriminalfälle löst.
Mit 'The Circular Staircase' gilt sie als Erfinderin der Had I But Known (dt.: Hätte-ich-nur-gewusst, dass …)-Romane, sowie der unsterblichen Krimiphrase „Der Butler war´s“. Der Kriminalroman wurde positiv besprochen und ein Jahr später publizierte Bobbs-Merrill auch den zuvor nur als Zeitungsserie erschienenen Roman The Man in Lower Ten'. 1910 schuf Rinehart die ungemein populäre Figur der Letitia „Tish“ Carberry, die sie jene kleinen und großen Abenteuer erleben ließ, die nach der gesellschaftlichen Etikette den Frauen dieser Epoche eigentlich verboten waren. Der Erfolg machte sich auch finanziell bezahlt.
Martha Hailey Dubose bezeichnet Mary Roberts Rinehart als den ersten weiblichen Superstar der Kriminalliteratur. Sie hatte das Glück, in einer Zeit zu leben, in dem sich die Kriminalliteratur von einem Untergenre der Sensationsliteratur zu einem der profitabelsten Segmente populärer Belletristik wandelte und konnte dies für sich nutzen. Sie selber sah sich allerdings nicht als Krimi-Autorin, sondern legte Wert darauf, als ernsthafte Kommentatorin sozialer Entwicklungen, als Journalistin und Romanautorin eingeordnet zu werden. Dubose weist allerdings darauf hin, dass aus dem umfangreichen Werk literaturgeschichtlich heute nur noch ihre Kriminalromane von Interesse sind. Sie entwickelte eine Form von Detektivgeschichte, die mehr der viktorianischen Sensationsliteratur verdankte als dem kühlen Rationalismus einer Anna Katharine Green oder einem Arthur Conan Doyle. Literaturwissenschaftlich wird sie in der Geschichte des Kriminalromans allerdings eher als Randfigur behandelt: Sie erfand keinen Protagonisten, der im wirklichen Sinne investigativ tätig ist, ihre Kriminalgeschichte werden selten nicht zuverlässig rational gelöst, sondern bei der Aufklärung des Falls spielen Zufall, Intuition und sogar Spiritismus eine Rolle.
Dubose billigt ihr ein so großes schriftstellerisches Talent zu, dass es ausgereicht hätte, um eine ihre Zeit prägende Schriftstellerin zu werden. Den Hinweis, den die damals noch weitgehend unbekannte Willa Cather ihr gab, nämlich das es für qualitativ hochwertiges Schreiben notwendig sei, das eigene Werk vor einer Veröffentlichung wieder und wieder kritisch zu überarbeiten, ignorierte sie. Kennzeichnend insbesondere für ihre frühen Erzählungen war eine schnell heruntergeschriebene Geschichte, die ohne jegliche Überarbeitung so bald wie möglich veröffentlicht wurde. Das sie auch in der Lage war, qualitativ besser zu schreiben, stellte sie mit ihrem ersten Roman 'The Man in the Lower Ten' unter Beweis. {wikipedia, modifiziert}





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