Dienstag, 19. Januar 2021

19. Januar - Patricia Highsmith

GEDENKTAGE - 19. Januar 

Patricia Highsmith
(eigentlich Mary Patricia Plangman) (* 19. Januar 1921 in Fort Worth, Texas; † 4. Februar 1995 in Locarno, Schweiz) war eine US-amerikanische Schriftstellerin, die allerdings den größten Teil ihres Lebens in Europa verbrachte. Highsmith schrieb auch unter dem Pseudonym Claire Morgan.
Patricia Highsmith schrieb vor allem psychologische Kriminal- sowie zeitgenössische Romane. Im Mittelpunkt ihrer Werke steht nicht die Aufklärung von Verbrechen („Whodunit“), sondern die Umstände und Motive („Whydunit“), die einen unauffälligen Durchschnittsmenschen ins Verbrechen treiben. Sie interessierte sich weniger für die moralischen Aspekte ihrer Geschichten als für das Innenleben ihrer Protagonisten. Mit ihren Kurzgeschichten bewegte sie sich in allen Genres, inklusive Horror und Science-Fiction.
Ihre im September 1941 geschriebene Kurzgeschichte The Heroine konnte sie 1944 an die Modezeitschrift Harper’s Bazaar verkaufen, die sie im August 1945 veröffentlichte. Die Kurzgeschichte wurde vom Preiskomitee des O.-Henry-Preises zu den besten des Jahres 1945 gewählt. Im Sommer 1948 bekam sie ein Stipendium für die Künstlerkolonie Yaddo in Saratoga Springs im Bundesstaat New York; hier schrieb sie große Teile ihres ersten Romans Strangers on a Train (deutscher Titel: Zwei Fremde im Zug), der 1950 erschien und großen Erfolg hatte. Alfred Hitchcock kaufte für 6800 US-Dollar die Rechte und verfilmte den Roman 1951. Durch die Verfilmung ihres Werkes wurde Highsmith über Nacht weltberühmt.
1953 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Claire Morgan den Roman The Price of Salt, die Geschichte einer lesbischen Liebe mit glücklichem Ende. Eine Begegnung mit einer Kundin aus ihrer Zeit als Verkäuferin in der Spielwarenabteilung inspirierte sie zu dem Roman. Diese Frau übte einen merkwürdigen Zauber auf Highsmith aus. Zu einer persönlichen Begegnung kam es jedoch nie – genau wie später mit dem „Vorbild“ von Ripley. Das Pseudonym wählte Highsmith, um nicht als Autorin von lesbischen Geschichten abgestempelt zu werden. Erst 1990 bekannte sie sich öffentlich zur Autorschaft. Der Roman hatte ebenfalls großen Erfolg. Von der Taschenbuchausgabe wurden fast eine Million Exemplare verkauft.
Highsmiths Werk wird häufig mit ihrer populärsten Romanfigur, Tom Ripley, identifiziert. Der Anblick eines allein am Strand von Positano entlanglaufenden jungen Mannes, vermutlich eines Amerikaners, war für sie der Ausgangspunkt der Schaffung zweier sich gegenüberstehender, äußerlich ähnlicher Hauptfiguren, die später die Namen Tom Ripley und Richard Greenleaf erhielten. Ripley ist ein amoralischer, hedonistischer Krimineller, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Im Gegensatz zu anderen ihrer Romanfiguren wird Ripley nicht von einem permanent schlechten Gewissen gequält, sondern handelt nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“: In Interviews bekannte Highsmith wiederholt ihre Faszination für „das Böse“ und dessen Sieg über „das Gute“. Gleich im ersten Roman, Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley, 1955), ermordet Ripley einen reichen Amerikaner (Richard „Dickie“ Greenleaf) und nimmt dessen Identität an, um mit dessen Geld ein sorgenfreies Bohème-Leben ohne geregelte Arbeit führen zu können. Das Buch war ein großer Erfolg bei Lesern und Kritikern und wurde u. a. mit dem angesehenen französischen Grand prix de littérature policière ausgezeichnet.
Zusätzliche Popularität gewann das Buch 1960 durch die Verfilmung von René Clément mit Alain Delon als Ripley (deutscher Filmtitel: Nur die Sonne war Zeuge). Das konventionelle Ende des Films lief jedoch dem Geist der Vorlage zuwider. 1999 folgte eine weitere Verfilmung des Stoffes durch Anthony Minghella mit Matt Damon in der Rolle des Tom Ripley (deutscher Filmtitel: Der talentierte Mr. Ripley).
Obwohl Highsmith sich schon 1958 mit Plänen zu einer Fortsetzung trug, kam erst 1970 mit Ripley Under Ground ein weiterer Roman um die schillernde Hauptfigur heraus, dem dann noch drei weitere folgten: Ripley’s Game (1974), Der Junge, der Ripley folgte (The Boy Who Followed Ripley, 1980) und Ripley Under Water (1991) (die deutschen Ausgaben haben die amerikanischen Originaltitel zumeist beibehalten). Einige dieser Fortsetzungen wurden ebenfalls verfilmt; der bekannteste unter ihnen ist Wim Wenders’ 1977 entstandener Film Der amerikanische Freund (nach Ripley’s Game) mit Dennis Hopper in der Rolle des Tom Ripley. Alle fünf Romane wurden zwischen 1989 und 1992 unter verschiedenen Regisseuren auch als Hörspiel bearbeitet. {wikipedia, modifiziert}




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