COSA22.249

COSA22.249 --- Jörg Neuhofer = Burgl Stadlinger

Sie sind zumeist durch viele Hände gegangen, die alten oft bei Bewin veröffentlichten Leihbücher von Jörg Neuhofer. Unter diesem Pseudonym erschienen Berg- und Heimatromane aus der Feder von Burgl Stadlinger (* 17.6.1920 in Wallburgskirchen, Kr. Pfarrkirchen), die auch unter ihrem wirklichen Namen veröffentlichte. Über das weitere Leben, der 1967 im niederbayrischen Pfarrkirchen lebenden Autorin, ist mir nichts bekannt.

Die Jörg Neuhofer-Romane waren typische Vertreter ihres Genres. die Handlung ist zumeist unter den Bauern und sonstigen Bewohner der alpenländischen Gebirgsregionen angesiedelt und folgt vorhersehbaren Mustern. Die Titelbilder sind oft Collagen von Fotos, den Hintergrund bildet zumeist eine alpine Landschaft (gerne mit Bergen und Barockkirche) und im Vordergrund finden wir Models im Dirndl oder weibliche bzw. männliche (divers war damals noch nicht modern) Schauspieler (Standfotos aus Filmen) in ansprechenden Posen. Auf einem gezeigten Titelbild himmelt Lex Barker übrigens ein Mädel an.

PoMeWe zeigt neben Leihbüchern auch zwei Hefte aus dem auf dem Romanheftemarkt ebenfalls florierenden Genre des Berg- und Heimatromans. Folgender Vorsatztext aus einem Leihbuch informiert über typische Handlungsmuster: 

"Der Bauer Achatius Fröbenhofer ist ein ehrgeiziger und habsüchtiger Mensch. Er plant für seine Kinder Martin, Waltraud und Hildegard reiche Heiraten. Jedoch Herzen lassen sich nichts vorschreiben. Walftraud liebt Wolfgang, einen jungen auswärtigen Ingenieur, der unerwartet den kleinen Bergort verlassen muß. Er weiß nicht, daß Waltraud von ihm ein Kind erwartet. Auch Martin hat anders gewählt, als sein Vater es vorgesehen hat. Er verzichtet auf das Erbe, um die Frau seines Herzens heiraten zu können. Die an sich ihrem Vater so ähnliche Hildegard, sonst so kühl und berechnend, verliebt sich Hals über Kopf in den Knecht des Fröbenhofes Wastl Dörfler. Dieser sieht eine Chance, durch die Heirat mit Hildegard Herr auf dem Fröbenhof zu werden. Dies Ziel verfolgt er fortan mit verbrecherischer Konsequenz. So haben also alle drei Kinder des Fröbenhofes anders gehandelt, als der Vater es wünschte. Verbittert über diesen Mißerfolg läßt Achatius seinen Unmut an allen Hofbewohnern aus. Waltraud möchte er am liebsten auf die Straße setzen. Als sie bei der Geburt ihres Sohnes stirbt, ist dies der erste von vielen Schicksalsschlägen, die den hartherzigen Bauern treffen sollen. Seine Frau Johanna, an sich ein weicher, nachgiebiger Charakter, ordnet Achatius völlig unter. Eine dritte Generation wächst heran, nachdem auch der Sohn Martin und seine Frau durch einen Unglücksfall ums Leben gekommen sind. Cornelia und Walter, die Geschwisterkinder, haben keinen leichten Stand als  elternlose, geduldete Verwandtschaft auf dem Hof. Cornelia und Walter werden erwachsen. Ob der Fröbenhofbauer ihnen mehr Freiheit gönnt? [Das Ende des Fröbenhofes]

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