Samstag, 30. Oktober 2021

30. Oktober - Ramon Novarro

GEDENKTAGE - 30. Oktober 

Ramón Novarro
; eigentlich Ramón Gil Samaniego (* 6. Februar 1899 in Durango, Mexiko; † 30. Oktober 1968 in Los Angeles, Kalifornien) war ein mexikanisch-US-amerikanischer Schauspieler und gelegentlicher Regisseur. Gegen Ende der Stummfilmzeit und in den frühen Tonfilmtagen zählte er zu den beliebtesten Stars in Hollywood.
Ramón Novarro war ein Großcousin der Schauspielerin Dolores del Río. In seiner Jugend studierte er Musik und nahm Gesangsunterricht. Mit seiner Familie floh er 1916 vor der Mexikanischen Revolution nach Los Angeles, wo er sich zunächst im Umfeld von Theater- und Unterhaltungsindustrie als Balletttänzer, Klavierlehrer und singender Kellner durchschlug. Ab 1917 arbeitete er als Statist in diversen Filmen und trat mitunter mit seiner Schwester auf, so auch in Rudolph Valentinos berühmter Tangoszene aus 'The Four Horsemen of the Apocalypse'. Rex Ingram vermittelte Novarro einen Vertrag bei der Metro Pictures Corporation. Das Studio wollte zunächst den Künstlernamen Ramón Navarro, jedoch unterlief der Sekretärin ein Tippfehler und es wurde Ramón Novarro daraus.
Im Jahre 1922 gelang ihm mit 'Der Gefangene von Zenda' nach dem gleichnamigen Roman unter der Regie von Rex Ingram in einer wesentlichen Nebenrolle an der Seite von Alice Terry der Durchbruch. Mit dem Ehepaar Ingram-Terry drehte Novarro noch eine Reihe weiterer Filme, die seinen beginnenden Ruhm als attraktiver Darsteller in romantischen Mantel- und Degenfilmen festigten, etwa 'Scaramouche'. Novarro kam vor allem bei den weiblichen Kinogängern sehr gut an; für seinen Film 'The Arab', einem nur vage kaschierten Remake von 'Der Scheich', wurde er als „neuer Valentino“ angepriesen. Fast das gesamte Jahr 1925 war er mit den nicht endenwollenden Dreharbeiten zu ''Ben Hur' beschäftigt, in dem er die Hauptrolle spielte. Der Film sollte sich am Ende als größter Kassenerfolg seit 'Die Geburt einer Nation' erweisen und machte aus Novarro einen Star, der wöchentlich über 6.000 Dollar verdiente. Es folgten einige romantische Komödien und aufwändig produzierte Melodramen, so 'Lovers?' aus dem Jahr 1927, wieder mit Alice Terry unter der Regie von Rex Ingram, und Ernst Lubitschs stummer Verfilmung der Operette 'Alt-Heidelberg' an der Seite von Norma Shearer.
Seine Karriere geriet Ende der 1920er-Jahre mit dem Aufkommen des Tonfilmes wegen seines starken mexikanischen Akzents in Gefahr. Das Studio nahm sich Zeit dafür, ein passendes Vehikel für Novarro zu finden, wie sich Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) unter der umsichtigen Politik von Louis B. Mayer ohnehin nur behutsam der neuen Technik öffnete. Das Studio wählte schließlich die Südseeromanze 'The Pagan', die überwiegend als Stummfilm gedreht wurde, in der Novarro allerdings ein Lied sang und die meiste Zeit mit nacktem Oberkörper und in einem Sarong spielte. Die Presse war angetan von seiner Singstimme und sagte ihm eine große Tonfilmkarriere voraus. Eine Zeitlang profilierte sich der Schauspieler noch in Musicals wie 'In Gay Madrid', doch anders als Greta Garbo, mit der er 1931 'Mata Hari' drehte, konnte Novarro nicht entscheidend von dem neuen Medium Tonfilm profitieren. Seit der Weltwirtschaftskrise waren romantische Liebhaber wie er oder John Gilbert allmählich weniger gefragt. 1930 war Novarro als Regisseur verantwortlich für die spanischen und französischen Versionenfilme von 'Call of the Flesh', in denen er jeweils auch die Hauptrolle spielte. Seine Gage betrug jeweils 25.000 US-Dollar. Weitere Pläne, als Regisseur zu arbeiten, zerschlugen sich. Nach einer Reihe von Flops und schlechten Rollen, darunter als chinesischer Liebhaber von Helen Hayes in 'The Son-Daughter' und weltmännischer Verführer in der Arthur-Schnitzler-Verfilmung 'Daybreak' beendete das Studio 1934 den Vertrag, Anlass war der künstlerische und finanzielle Reinfall von 'Laughing Boy' mit Novarro als unglücklich verliebtem Angehörigen der indigenen Bevölkerung.
Als strenger Katholik litt Novarro unter seiner Homosexualität, die er vor der Öffentlichkeit verbarg. Zudem war er chronischer Alkoholiker. Der Star verursachte in betrunkenem Zustand in den 1930er-Jahren einige Autounfälle, was zu negativen Schlagzeilen führte. Die großen Rollenangebote blieben in der Folge aus, doch er war weiterhin gelegentlich in Nebenrollen oder Gastauftritten in Film und Fernsehen zu sehen. Erfolgreich war er nochmals 1942 als Hauptdarsteller in dem Historiendrama 'La Virgen que forjó una patria'. Es war sein einziger Auftritt in einem Film in seiner Heimat Mexiko. Unter anderem spielte er danach 1949 einen Polizisten in 'Die rote Schlinge' neben Robert Mitchum oder 1960 einen Schurken in dem Western 'Die Dame und der Killer' neben Sophia Loren. Hauptsächlich verdiente er sein Geld aber als Immobilienmakler und blieb bis zu seinem Tod wohlhabend. 1960 erhielt Novarro einen Ehren-Golden Globe. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame erinnert an Ramón Novarro. {wikipedia, modifiziert}




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