Freitag, 4. September 2020

4. September - Georges Simenon

GEDENKTAGE - 4. September

Georges Joseph Christian Simenon (* 12. Februar 1903 in Lüttich; † 4. September 1989 in Lausanne) war ein belgischer Schriftsteller. Bekannt wurde er vor allem als Autor von insgesamt 75 Kriminalromanen um die Figur des Kommissars Maigret. Daneben verfasste Simenon über 100 weitere Romane und 150 Erzählungen unter seinem Namen sowie knapp 200 Groschenromane und mehr als 1000 Kurzgeschichten unter verschiedenen Pseudonymen. Er schrieb in französischer Sprache und verwendete bis zum Erfolg unter eigenem Namen hauptsächlich das Pseudonym Georges Sim.
Simenon begann seine schriftstellerische Laufbahn bereits mit knapp sechzehn Jahren als Journalist in seiner Heimatstadt Lüttich. In den 1920er Jahren entwickelte er sich in Paris zu einem äußerst produktiven Autor von Trivialliteratur. Vom Winter 1922/23 an schrieb er so genannte „contes galants“, kurze, erotische Erzählungen für frivole Pariser Journale. Zeitweise publizierte er in 14 verschiedenen Magazinen und legte sich zur Unterscheidung eine Vielzahl von Pseudonymen zu. Für anspruchsvollere Literatur suchte er sich die auflagenstarke Zeitung Le Matin aus. Hier wurde eine Begegnung mit der Literaturredakteurin Colette wegweisend für den knappen Stil der späteren Werke Simenons. Sie lehnte mehrfach seine Arbeiten ab und forderte: „Streichen Sie alles Literarische“. Erst als er der Empfehlung folgte und zu seinem charakteristisch einfachen Stil fand, nahm Colette die Texte ihres „petit Sim“ an. Nach 25 Erzählungen im Jahr 1923 veröffentlichte Simenon in den Jahren 1924 bis 1926 jeweils zwischen 200 und 300 Erzählungen in verschiedensten Zeitschriften.
Die ersten Versuche mit längeren literarischen Texten unternahm Simenon im Bereich der Trivialliteratur. 1924 schrieb er seinen ersten Groschenroman Le Roman d’une dactylo. Bereits der Titel des Romans einer Stenotypistin gab den Markt der kleinen Angestellten und Hausfrauen vor, auf die Simenon seine Texte zuschnitt: „romans à faire pleurer Margot“ (Romane, die Margot weinen lassen). Simenon blieb nicht bei den sentimentalen Liebesromanen, sondern deckte mit Abenteuerromanen und Kriminalromanen zwei weitere Hauptgenres des „roman populaire“ ab. Auch seine bereits etablierten lustig-erotischen Geschichten dehnte er auf Romanlänge aus. Trotz des kommerziellen Erfolgs begriff Simenon seine unter Pseudonym entstandene Trivialliteratur vor allem als Lehrzeit im Handwerk des Schreibens.
Die Romane um die Figur Maigret waren in den 1930er Jahren die ersten Werke, die Simenon unter seinem eigenen Namen veröffentlichte, und führten zu seinem schriftstellerischen Durchbruch. Von da an schuf Simenon ein umfangreiches Werk aus Kriminalromanen und psychologischen Romanen, das ihn zu einem der meistübersetzten und meistgelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts machte. Trotz seines großen kommerziellen Erfolgs und zahlreicher begeisterter Einzelstimmen war die Literaturkritik unschlüssig in seiner Einordnung. Auch mit den höheren literarischen Ambitionen seiner „Non-Maigret“-Romane überwand er nicht den Ruf eines Krimiautors und Vielschreibers. (wikipedia, modifiziert)



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