Samstag, 5. September 2020

Probleme bei Bearbeitungen/Neuausgaben von Populärliteratur



Eine Marginalie: "Alte Schlagefaust" = "Old Shatterhand" 

Das leidige Thema UMBENENNUNGEN von Titeln, Serienfiguren bzw. veränderte Verfasserangaben bei Büchern und Romanheften hat erst kürzlich wieder eine ausführliche Diskussion in Gruppen im Social Media-Bereich hervorgerufen, die ich hier nicht im einzelnen wiederholen möchte.
Festzuhalten bleibt, das Thema bewegt nach wie vor die Rezipienten, Autoren und Verlagsverantwortliche.

  • Letztere nehmen, den Standpunkt ein, dass veränderte Namen der Protagonisten, Verzicht auf frühere Serienbezeichnungen etc notwendig sind, weil die Rechte bei den noch existierenden ehemaligen Verlagen der Texte liegen. Diese trifft auch bei der früheren Verwendung von Verlagpseudonymen zu. 
  • Viele Rezipienten wünschen dagegen Neuveröffentlichungen ohne jegliche Änderungen. 
  • Autoren haben unbestritten das Recht, ihre früheren Texte zu überarbeiten (z. B. also Namen zu ändern, die Texte zu kürzen, zu erweitern und stilistisch zu modifizieren), dies war immer üblich (vgl. die teils großen Unterschiede zwischen Erstausgaben und Ausgaben letzter Hand).
  •  Wenn Herausgeber und Verleger im Falle der Neuveröffentlichung von Texten inzwischen verstorbener Autoren allerdings Pseudonyme ändern (sofern diese keine Verlagspseudonyme waren) oder bearbeitend in die die Texte eingreifen, so ist dies unschön und aus meiner Sicht nicht statthaft. Leider geschieht dies aber nur zu oft (z.B. bei der Neuveröffentlichung alter Leihbuchtexte, hier sind die ehemaligen Verlage längst erloschen, vielfach Rechtsnachfolger unbekannt und bei den damals verwandten Pseudonymen handelte es sich oft um persönliche Pseudonyme der Verfasser.) Auch die Vereinheitlichung von Autorenangaben (man fasst einst unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte Texte nun unter einem Namen zusammen) sollte möglichst vermieden werden. 
  • Aus meiner Sicht sollte man - so weit dies nicht unbedingt nötig ist - bei Neuausgaben auf Änderungen der Namen und Texte möglichst verzichten, oder diese Bearbeitungen deutlich kennzeichnen (Hinweis im Impressum). 
  • Wünschenswert wäre zudem - selbst dann wenn dies manchen Rezipienten egal ist -.eine kleine Notiz im Impressum in einer Form ähnlich wie:
    Dieser Roman erschien in einer früheren Fassung als {ehemaliger Titel} in der Reihe {Reihentitel} mit der Bandnummer {Nr.} unter dem Namen/Pseudonym {xxx}. 
  • Zudem sollte grundsätzlich der Bearbeiter angegeben werden, sofern es sich nicht um eine Überarbeitung durch den Orignalverfasser handelt. Dies würde mich und wohl auch so manchen anderen Sammler zufriedenstellen und auch den 'Archäologen der Populärkultur' bei ihren Arbeiten weiterhelfen.




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