Montag, 17. Januar 2022

COSA22.017

COSA22.017 --- Orks in Unterhaltungsromanen - [verschiedene Autoren]




Das Wort Ork (engl. orc, ork) bezeichnet eine fiktive Art nichtmenschlicher Wesen und leitet sich vermutlich von dem lateinischen Orcus (Unterwelt) her. Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff durch J. R. R. Tolkien wiederbelebt. Orks bevölkern seine Fantasywelt Mittelerde und dienen dort den Mächten des Bösen als willige Vollstrecker.
In der römischen Mythologie war Orcus ein alternativer Name für Pluto, Hades oder Dis Pater, den Gott des Totenreichs. Der Name „Orcus“ scheint seine böse Seite zu bezeichnen, welche die Sünder im Nachleben quälte.
Plinius der Ältere schreibt in seiner Historia naturalis von langzähnigen Seeungeheuern als orcs. In Ludovico Ariostos Epos Orlando furioso wird die Jungfer Angelica von einem ebenfalls orc genannten Seeungeheuer gefangen, und dann vom Helden Rogero, auf einem Hippogreif reitend, befreit. Hier liegt der Ursprung des wissenschaftlichen Namens Orcinus orca des Schwertwals, der im Englischen auch Orca genannt wird. Ebenfalls im Orlando Furioso kommt neben dem im Wasser lebenden Ungeheuer Orc noch ein landlebender Ork vor: Ein menschenfressender blinder Riese, der König Norandin von Damascus sowie dessen Geliebte Lucina samt Gefolge entführt. Dieser Ork kann nicht besiegt, sondern nur durch eine List getäuscht werden.
Es gibt außerdem den Ork (oder auch Org, Norg, Nörglein, Lorko und Orco) in Tirol oder dem umgrenzenden Alpenraum, in Form eines bösartigen Dämons, welcher auf Berghöhen, Almen und Felslöchern, einzeln oder vergesellschaftet lebt. Sowohl seine Gestalt (zwergenhaft, riesig, mit Tiergestalt etc.) wie auch sein Charakter variieren. Er kann entweder als Hüter des Waldes oder Herr der Tiere auftreten, dann warnt er das Edelwild vor dem Jäger, oder als dämonischer Viehhüter, der dem Vieh hilft oder ihm Verderben bringt. Wird er als Weinnörgele beschrieben, lebt er in Weinstuben und Torkelkellern.
Im christlichen Frühmittelalter wurde aus dem Ork, wie aus sehr vielen keltischen und uralten Sagenfiguren oder Ritualen, eine böse und teuflische Gestalt.
Von diesen Quellen fand das Wort Orc seinen Weg in die englische Sprache. Die erste Erwähnung im Englischen findet sich im „Beowulf“ – Vers 112 „orcneas“ – gemeinhin übersetzt als „Totengeister“, und etymologisch mit lat. „Orcus“ assoziiert. Michael Drayton benutzt den Begriff in seinem Polyolbion, John Milton in Paradise Lost. William Blake nennt eine seiner mythologischen Figuren Orc, als Verkörperung schöpferischer Energie und als Gegenpol zu Urizen, der für das Rationale steht. In Robert Brownings Gedicht Caliban upon Setebos aus dem Jahr 1864 wird der Orc als ein gepanzertes, fleischfressendes Wesen erwähnt.
Des Weiteren ist orc das mittelirische Wort für „Ferkel, junges Tier“, ein Kognat des lateinischen Wortes für Schwein, porcus. Über das lateinische orcus ist der Begriff Ork verwandt mit der Bezeichnung des Ungeheuers Oger.
Der durch Der Herr der Ringe bekannt gewordene J. R. R. Tolkien erfand sein Volk der Orks zu einem vorher deutlich anders belegten Begriff. Er stellt sie als humanoid, etwas kleiner als menschengroß, hässlich, von grauschwarzer Hautfarbe und krummbeinig dar, die in Banden oder ganzen Heeren Mittelerde terrorisieren. 
Seit Tolkien bevölkern Orks die Fantasywelten vieler Autoren von Büchern und Spielsystemen. Daneben haben sie sich als unerlässliche Figuren in Fantasy-Rollenspielen etabliert, wobei die Charaktereigenschaften mehr oder weniger stark an Tolkiens Orks orientiert sind. Oft werden sie roh, gewaltbereit, unzivilisiert, aber nicht sehr stark dargestellt. In manchen Fantasywelten gelten sie aber auch als Kriegervolk mit ausgeprägten kämpferischen Fähigkeiten. In den meisten Fantasywelten kann man sie durch und durch zu den „Bösen“ zählen.  {wikipedia, modifiziert)

Deutschsprachige Ausgaben (Auswahl) 
  • Michael PEINKOFER - Die Ehre der Orks - München-Berlin-Zürich: Piper [2016] (444 S.) - ISBN: 978-3-492-70341-3
  • Timothy MORGAN - Die Hexe und die Orks: Lehrjahre - Hamburg: Blue Panther Books 2020 (204 S.) - ISBN: 978-3-96477-344-9
  • Sylvain CORDURIÉ / Giovanni LORUSSO - Myth - Bielefeld: Splitter 2019 (53 S.,ill.) [Orks & Goblins - 2] - ISBN: 978-96219-255-6 {Comicalbum}
  • Morgan HOWELL - Königin der Orks [2]: Legionäre - München: Wilhelm Heyne Verlag 2008 (400 S.) - ISBN: 978-3-453-52347-0
  • R. A. SALVATORE - Die Invasion der Orks - Augsburg: Weltbild 2006 (474 S.)[= Die Rückkehr des Dunkelelf, Teil 1] - ISBN: 978-3-82898-652-7
  • Alfred BEKKER - Die wilden Orks. Angriff der Orks - Wien: Ueberreuter 2011 (177 S., ill.) - ISBN: 978-3-8000-5607-1 


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