Montag, 21. Dezember 2020

21. Dezember - Giovanni Boccaccio

GEDENKTAGE - 21. Dezember 

Giovanni Boccaccio
(* 16. Juni 1313 in Certaldo oder Florenz[ † 21. Dezember 1375 in Certaldo) war ein italienischer Schriftsteller, Demokrat, Dichter und bedeutender Vertreter des Renaissance-Humanismus. Sein Meisterwerk, das Decamerone, porträtiert mit bis dahin unbekanntem Realismus und Witz die facettenreiche Gesellschaft des 14. Jahrhunderts und erhebt ihn zum Begründer der prosaischen Erzähltradition in Europa.
Das Dekameron oder Il Decamerone ist eine Sammlung von 100 Novellen. Die Abfassung erfolgte aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen 1349 und 1353. Der Titel Decamerone bedeutet – in Anlehnung an das Griechische – „Zehn-Tage-Werk“.
Die Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von Florenz. Hierhin sind sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest (Schwarzer Tod) geflüchtet. Im Landhaus versuchen sich die Flüchtlinge gegenseitig zu unterhalten. Daher wird jeden Tag eine Königin oder ein König bestimmt, welcher einen Themenkreis vorgibt. Zu diesem Themenkreis hat sich nun jeder der Anwesenden eine Geschichte auszudenken und zum Besten zu geben. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novellen kehrt die Gruppe wieder nach Florenz zurück. 
Die Schilderung der Pest in Florenz ist beklemmend realistisch und detailreich dargestellt. Sie dient auch bis heute als historische Quelle über diese Epidemie. Man kann die Einleitung zweifellos als memento mori auffassen, das am Beginn der unbeschwert und daseinsfroh erzählten Novellen steht. Sie werden von den jungen Menschen in einer kultivierten Atmosphäre des Landhauses erzählt, das von üppigen Gärten umgeben ist, bei Spiel und Tanz. Da die Themen der Erzählungen variabel und zudem allgemein gehalten sind, entsteht eine große Vielfalt von fein oder derb, tragisch oder komisch erzählten Geschichten. In ihnen wird ein ganzes Welttheater ausgespannt, dessen handelnde Personen sowohl Sultane und Könige als auch Bauern, Handwerker oder Spitzbuben sind. Auch die Schauplätze umfassen nahezu die gesamte damals bekannte Welt. Kirchenleute und besonders Mönche kommen dabei meist besonders schlecht weg. Sexuelle Freizügigkeit und Sinnengenuss werden häufig über die christliche Sittenlehre gestellt, so zum Beispiel, wenn eine Geschichte mit den Worten endet (III.3): „Dann aber wussten sie es so einzurichten, dass sie, ohne der Hilfe des Paters ferner zu bedürfen, in gleicher Freude noch viele Nächte verbringen konnten, zu welchem Glück Gott mir und anderen Christenseelen (…) in seiner Barmherzigkeit auch bald verhelfen möge“, wobei mit der „Freude“ beziehungsweise dem „Glück“ in diesem Fall der Ehebruch gemeint ist. {wikipedia, modifiziert}




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