Sonntag, 6. Dezember 2020

6. Dezember - Kurt Faber

GEDENKTAGE - 6. Dezember

Kurt Faber
(* 6. Dezember 1883 in Mülhausen, Elsass; † Winter 1929 am Großen Sklavensee, Kanada) war ein deutscher Abenteurer, Journalist und Reiseschriftsteller.
Mit 19 Jahren brach er vor dem Abitur den Schulbesuch ab und begann eine Buchhändlerlehre, die er jedoch ebenfalls aufgab. 1901 begab er sich über Frankreich nach New York. Er lebte von den Einnahmen aus Gelegenheitsarbeiten an den jeweiligen Orten und arbeitete teilweise unter großen Entbehrungen als Seemann, Baumwollpflücker, Bäcker, Minenarbeiter und Krankenpfleger. Zeitweilig fuhr er als Hobo illegal auf Zügen in den Vereinigten Staaten mit und wurde als Tramp inhaftiert.
Als blinder Passagier reiste er mit der transkontinentalen Eisenbahn nach San Francisco und heuerte hier 1902 auf dem Walfänger Bowhead an, auf dem er drei Jahre unter großen Strapazen arbeitete. Die Bowhead fror mehrere Winter im Eis bei der Herschelinsel im Nordmeer ein. Von dort aus gelangte er im Zuge einer abenteuerlichen Flucht als erster Europäer mit Hilfe von Eskimos nach mehreren tausend Kilometern Fußmarsch nach Edmonton und Vancouver.
Über Australien, Sumatra, Aden und Marseille kam er wieder nach Deutschland, wo er Diplomhandelslehrer wurde. Von 1910 bis 1912 unternahm er seine zweite große Reise. Sie führte ihn nach Südamerika, das er in allen Richtungen durchzog. Über die chilenischen Häfen und die angrenzenden Salpeterwüsten berichtete er, sie „waren überlaufen mit durchgebrannten Seeleuten. In 90 fällen von hundert waren es Deutsche“. Er heuerte auf dem Segler Selena an und umrundete Kap Hoorn.
Nun kehrte er wieder in seine Heimat zurück und holte das Abitur nach. Über seine Reisen schrieb er Beiträge in deutschen Zeitungen und veröffentlichte sie außerdem ab 1916 in Buchform. Faber studierte Politikwissenschaften in Tübingen und promovierte 1919 zum Dr. rer. pol. Nach seinem Studium setzte er seine Reisen weiter fort und wurde ständiger Zeitungskorrespondent des Berliner Lokal-Anzeigers. Dort und in anderen Blättern berichtete er über seine Reisen, kurz darauf erschienen auch diese Berichte in Buchform.
Faber starb nach einem Kälteeinbruch am Großen Sklavensee in Nordkanada im Alter von 46 Jahren durch Erfrieren. Seine von Tieren angefressene Leiche wurde von Eskimos am 26. Februar 1929 am Hay River, etwa 25 km vom Großen Sklavensee gefunden. Mehrere seiner Bücher wurden von seinem Bruder Walther Faber herausgegeben. {wikipedia, modifiziert}




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