Freitag, 26. November 2021

26. November - Ralf Wolter

GEBURTSTAGE - 26. November

Ralf Wolter
(* 26. November 1926 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, der in einem Zeitraum von über 60 Jahren in über 230 Film- und Fernsehproduktionen spielte.
Von 1946 bis 1948 besuchte der aus einer Artistenfamilie stammende Wolter die Schauspielschule „Der Kreis“ (Fritz-Kirchhoff-Schule). Danach spielte er an verschiedenen Theatern in Berlin und Potsdam, darunter am Hebbel-Theater und am Theater am Kurfürstendamm wie auch an der dortigen Komödie sowie am Rheinischen Landestheater Neuss. Er trat vorwiegend in Boulevardstücken auf, ab 1971 bevorzugt an der Kleinen Komödie seines Wohnortes München.
Seine Leidenschaft für humoristische Texte und Musik brachte ihn zum Kabarett. Von 1954 bis 1958 wirkte er bei den Berliner Gruppen Dachluke, Mausefalle und Rauchfang, dann beim Kabarett rendez-vous in Hamburg.
1951 hatte er in der Filmkomödie 'Die Frauen des Herrn S.' seinen ersten Filmauftritt. Schon bald galt Wolter als Idealbesetzung für liebenswerte Trottel und Tollpatsche, seriöse Rollenangebote blieben jedoch aus. In den Folgejahren war er unter anderem in den Komödien und Lustspielen 'Die Beine von Dolores', 'Wenn die Conny mit dem Peter' und 'Freddy, die Gitarre und das Meer' zu sehen. 1958 hatte er einen Kurzauftritt als Toilettenmann in der Satireverfilmung 'Wir Wunderkinder' mit der prägnanten Textzeile: „Jepinkelt wird immer!“
1961 spielte Wolter an der Seite von James Cagney und Horst Buchholz in Billy Wilders Komödie 'Eins, Zwei, Drei' ('One, Two, Three') einen sowjetischen Agenten mit Glatzkopf. 1962 gelang ihm dann mit dem Karl-May-Western 'Der Schatz im Silbersee' der Durchbruch. In der ersten Winnetou-Verfilmung spielte Wolter den sympathischen Trapper Sam Hawkens (ständige Redewendung: „… wenn ich mich nicht irre, hihihi“), den treuen Begleiter der beiden Helden Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker). Diese Paraderolle übernahm er auch in fünf weiteren Kinofilmen, die mittlerweile alle als Klassiker gelten, und in der 14-teiligen Fernsehserie 'Mein Freund Winnetou' (1980).
In dem Abenteuerfilm 'Der Schut', der ebenfalls auf einem Roman von Karl May basiert, stellte Wolter 1964 erstmals den Hadschi Halef Omar dar, den er auch in den Karl-May-Verfilmungen 'Durchs wilde Kurdistan' (1965) und 'Im Reiche des silbernen Löwen' (1965) spielte. In den Karl-May-Filmen 'Der Schatz der Azteken' (1965) und der Fortsetzung 'Die Pyramide des Sonnengottes' (1965) war er der schwäbische Kuckucksuhrenvertreter Andreas Hasenpfeffer. Eine seiner wenigen Hauptrollen spielte er 1967 in der in der DDR gedrehten Filmkomödie 'Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche' als Kuhhirte Krischan. Nach der 13-teiligen ZDF-Serie 'Ein Fall für Titus Bunge', in der Wolter als Titelfigur einen Privatdetektiv verkörperte, (beide 1967) und dem letzten Winnetou-Abenteuer 'Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten' (1968) wurden seine Kinorollen, unter anderem in verschiedenen Softsex-Filmkomödien, mit der Zeit immer kleiner. Für ihn ungewöhnlich war seine Rolle als NS-Parteimann in dem Kriegsdrama 'Eine Liebe in Deutschland' (1983).
Ab 1975 war er überwiegend in Fernsehproduktionen wie Tatort, 'Der Alte', 'Ein Schloß am Wörthersee' oder 'Küstenwache' zu sehen. Von 1981 bis 1985 moderierte er als Filmvorführer sieben Folgen der Reihe 'Das kleine Kino an der Ecke' mit Ausschnitten aus großen Kinoproduktionen. 1991 arbeitete er als Sam Hawkens im Rahmen der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg ein letztes Mal mit Pierre Brice zusammen.
1976 veröffentlichte er eine Langspielplatte mit eigenen Kompositionen und Texten.
2007 und 2008 spielte Wolter im Stück 'Jetzt oder nie – Die Comedian Harmonists' der Freilichtspiele Schwäbisch Hall die Rolle des alten Harry Frommermann (Gründer der Comedian Harmonists), der auf sein Leben bei der „ersten Boygroup der Welt“ zurückblickt. Seine letzten Filmauftritte übernahm er in zwei Filmen, in denen er jeweils Patienten eines Altenheimes spielte: 'Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus!' (2009) und 'Bis zum Horizont, dann links!' (2012). Im Jahr 2013 erklärte er der Bild-Zeitung in einem Interview, dass er sich aus dem Schauspielgeschäft zurückgezogen habe. {wikipedia, modifiziert}




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