Mittwoch, 3. November 2021

3. November - Charles Bronson

GEDENKTAGE - 3. November 

Charles Bronson
(* 3. November 1921 in Ehrenfeld, Pennsylvania, als Charles Dennis Buchinsky (litauisch Karolis Dionyzas Bučinskis); † 30. August 2003 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schauspieler. 
Charles Bronson wurde 1921 als elftes von insgesamt 15 Kindern einer litauischen, römisch-katholischen Einwandererfamilie geboren. Seine Mutter, Mary Valinsky (litauisch Marija Valinskis), war amerikanische Staatsbürgerin, sein Vater Valteris Bučinskis (englisch Walter Buchinsky), ein Bergmann lipka-tatarischer Abstammung, wurde später eingebürgert.
In seiner Jugend wurde in der Familie Russisch und Litauisch gesprochen. Bronson absolvierte die Highschool, während seine Geschwister ohne Schulabschluss blieben. Er sprach fließend Russisch, Litauisch und Griechisch. Um seine Familie zu unterstützen, arbeitete er im Alter von 16 Jahren zusammen mit seinen Brüdern in einem Kohlebergwerk, wie es ihr Vater getan hatte. Die harte Akkordarbeit unter Tage, die er vier Jahre lang ausübte, soll er gehasst haben. 
Im Zweiten Weltkrieg war Bronson Bordschütze eines B-29-Bombers und wurde wegen einer Verwundung ausgezeichnet. Nach Kriegsende arbeitete er als Boxer und Gelegenheitsarbeiter, dann studierte er Kunst in Philadelphia. Er war zeitlebens an der Malerei interessiert und stellte, als er bereits ein Filmstar war, unter seinem Geburtsnamen Buchinsky mit Erfolg Bilder aus.
Er war als Bühnenarbeiter tätig und ging ans Pasadena Playhouse, wo er kleinere Rollen übernahm. In den späten 1940er Jahren teilte er sich vorübergehend ein Apartment mit seinem Kollegen Jack Klugman, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Nachdem Filmregisseur Henry Hathaway auf ihn aufmerksam geworden war, gab er ihm 1951 seine erste kleine Hollywood-Rolle.
Zwischen 1949 und 1967 war Charles Bronson mit Harriet Tendler verheiratet. 1968 heiratete er seine Kollegin Jill Ireland; mit ihr trat er in 17 Filmen auf. Bronson hatte sie über seinen Kollegen David McCallum kennengelernt, mit dem er 1963 in 'Gesprengte Ketten' zu sehen war. Ireland hatte sich 1967 von McCallum scheiden lassen.
Bronson und Ireland bildeten mit den drei Kindern aus ihrer ersten Ehe sowie Bronsons beiden Kindern aus erster Ehe und mit der gemeinsamen Tochter Zuleika eine Großfamilie. 1983 adoptierte das Ehepaar ein weiteres Kind. Bronson lebte mit seiner Familie abwechselnd auf einer großen Farm in Vermont und auf seinen Anwesen in Bel Air und Malibu.
Jill Ireland, mit der Bronson über 22 Jahre verheiratet war, erlag 1990 ihrer langjährigen Krebserkrankung. 1998 heiratete der Schauspieler die 40 Jahre jüngere Fernsehproduzentin Kim Weeks. In den späten 1990er Jahren erkrankte er an Alzheimer und beendete seine Schauspielkarriere. 
Von Kollegen wurde Bronson oft als schweigsam und unzugänglich beschrieben. Er saß manchmal lange in einer Ecke, ließ sich die Instruktionen vom Regisseur erläutern und sprach erst, wenn die Kamera lief. Bronson erklärte, seine harte und entbehrungsreiche Kindheit habe seinen Charakter geformt. Der Schauspieler schirmte sein Privatleben hermetisch vor der Öffentlichkeit ab und gab ungern Interviews.
1949 debütierte Charles Bronson als Fernsehdarsteller, 1951 als Kinoschauspieler. Zunächst trat er noch unter seinem Familiennamen „Buchinsky“ auf und spielte beispielsweise im Horrorklassiker 'Das Kabinett des Professor Bondi' (1953) den Assistenten „Igor“ des wahnsinnigen Wachsbildhauers Professor Jarrod (Vincent Price). Er wurde in  'Vera Cruz' (1954) eingesetzt, Mehrmals trat Bronson in Westernfilmen als Indianer in Erscheinung ('Massai', 1954, 'Hölle der tausend Martern', 1957). Er spielte kleinere Rollen in mehreren Dutzend Filmen und wurde während dieser Zeit wegen seiner äußeren Erscheinung häufig als Schurke eingesetzt.
Um während der McCarthy-Ära nicht für einen Russen gehalten zu werden, änderte der Schauspieler 1955 seinen Nachnamen und tauchte in den Besetzungslisten fortan als Charles Bronson auf (diesen Namen übernahm er von der Bronson Gate in der Nähe der Paramount-Studios). Zwischen 1949 und 1967 absolvierte Bronson Dutzende von TV-Auftritten und war in bekannten Fernsehserien wie 'Twilight Zone', 'Am Fuß der blauen Berge', 'Rauchende Colts', 'Bonanza' oder 'Auf der Flucht' zu sehen, wobei er allerdings nie als Hauptdarsteller in Erscheinung trat. (In einer Episode von 'Tausend Meilen Staub' agierte er 1965 als Gegenspieler von Clint Eastwood.) 1958 übernahm Bronson die Hauptrolle im B-Film 'Das Raubtier', in dem er unter der Regie von Roger Corman den berüchtigten Bankräuber George R. Kelly darstellte.
1960 gelang Bronson ein entscheidender Karrieresprung, als ihn Regisseur John Sturges als „Bernardo“, einen der 'Glorreichen Sieben', besetzte. Der gleichnamige Westernklassiker mit Yul Brynner und Steve McQueen in den Hauptrollen war ein durchschlagender Erfolg an den Kinokassen. Bronson spielte hier erstmals eine profilierte Rolle in einem großen Hollywoodfilm. Er wechselte außerdem das Image und war im Kino fortan fast nur noch in positiv besetzten Rollen zu sehen.
Regisseur Sturges gab Bronson 1963 in 'Gesprengte Ketten' auch die Rolle eines klaustrophobischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg, der zusammen mit mehreren Dutzend Kameraden aus einem deutschen Gefangenenlager flüchtet. Dieser epische, mit zahlreichen Stars besetzte Streifen wurde ebenfalls zu einem Klassiker und großen kommerziellen Erfolg.
1962 spielte Bronson an der Seite von Elvis Presley in 'Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe' dessen Boxtrainer, er übernahm außerdem Rollen in Filmen wie 'Vier für Texas' (1963), '… die alles begehren' (1965) oder 'Die letzte Schlacht' (1965). 1967 zählte er zum 'Dreckigen Dutzend' und stellte neben Lee Marvin den einzigen Überlebenden des bekannten Kommandos dar. Obwohl der etablierte Star Marvin die Hauptrolle spielte, erschien Bronsons Part als nahezu gleichrangig. Der harte Kriegsfilm, in dem auch kommende Stars wie Donald Sutherland oder Telly Savalas auftraten, zählte zu den größten Filmerfolgen der späten 1960er Jahre und brachte Bronsons Karriere weiter voran. 1968 war er endgültig als zugkräftiger Hauptdarsteller etabliert, dessen Name auf den Filmplakaten prominent herausgestellt wurde.
Mitte der 1960er Jahre hatte Charles Bronson es mehrfach abgelehnt, in einem Italowestern aufzutreten. 1968 gelang es Leone endlich, ihn für sein Western-Epos 'Spiel mir das Lied vom Tod' zu engagieren. Bronson galt 1967, als der Film in Produktion ging, in Hollywood noch nicht als zugkräftiger Star und Leone musste sich gegen viele Widerstände durchsetzen. 
'Spiel mir das Lied vom Tod' zeigt Bronson in der Rolle eines Mundharmonika spielenden Revolvermannes, der einen sadistischen Schurken (Henry Fonda) zur Strecke bringt. Leone hatte Fonda, dem größten Star des Films, die Entscheidung überlassen, ob er den Schurken oder den Helden spielen wollte. Nachdem Fonda Bronson den positiven Part überlassen hatte, fand dieser in der Rolle des schweigsamen Rächers ein passgenaues Image. Regisseur Leone setzte Bronson zu den Klängen von Ennio Morricones berühmter Mundharmonikamelodie als überlebensgroßen Charakter in Szene und verstärkte so den Mythos des Schauspielers.
'Spiel mir das Lied vom Tod' wurde außerhalb der USA zu einem Riesenerfolg und ging als Klassiker in die Filmgeschichte ein. In Frankreich und Deutschland lief Leones Western mitunter jahrelang in den Kinos. Vor allem in Europa und Asien avancierte Charles Bronson nach diesem Erfolg als Action- und Westerndarsteller zu einem der populärsten Stars. Der muskulöse Darsteller mit den zerfurchten Zügen und dem undurchdringlichen Gesichtsausdruck spielte meist Männer, die selbstsicher und latent bedrohlich wirkten.
1968 spielte Bronson an der Seite von Alain Delon in dem französischen Thriller 'Du kannst anfangen zu beten' einen ehemaligen Fremdenlegionär, der in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. In dem Western 'Rivalen unter roter Sonne' des Regisseurs Terence Young aus dem Jahr 1971 agierte Bronson an der Seite von Delon, Ursula Andress und Toshirō Mifune, der hier als Samurai im Wilden Westen zu sehen war.
In dem Western 'Chatos Land' verkörperte Charles Bronson 1972 einen Halbindianer, der sich für die Vergewaltigung seiner Frau rächt, indem er die Täter (eine Truppe verkommener Weißer) in der Wüste angreift. Sein Image als schweigsamer Rächer war in der Rolle des nahezu stummen Halbindianers, der seine Feinde nacheinander eiskalt abschlachtet, extrem verdichtet. Der durchtrainierte Star trat dabei über weite Strecken nur mit einem Lendenschurz bekleidet auf. Mit 'Chatos Land' begann Bronson seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Regisseur Michael Winner, mit dem er sechs Filme drehte und der auch den Actionthriller 'Kalter Hauch' (1972) inszenierte, in dem Bronson als Auftragskiller zu sehen war, der einen jungen Nachfolger anlernt.
In den frühen 1970er Jahren hatte Bronson seinen Karrierehöhepunkt erreicht und war mit zahlreichen Filmen weltweit erfolgreich. Mit dem Selbstjustiz-Thriller 'Ein Mann sieht rot' ('Death Wish'), wiederum unter der Regie von Michael Winner, landete er 1974 seinen wohl größten Kassenhit und konnte sich erstmals auch in seinem Heimatland USA als führender Star profilieren. Der kontrovers diskutierte Film zeigte Bronson in der Rolle eines friedlichen Architekten, der in den Straßen von New York zum Rächer wird, weil seine Frau ermordet und seine Tochter vergewaltigt wurde.
Zusammen mit anderen bekannten New-York-Filmen dieser Ära spiegelte 'Ein Mann sieht rot' ein damals weit verbreitetes Unbehagen über das unsichere Leben in der weltberühmten Metropole. In der Rolle des Durchschnittsbürgers Paul Kersey, der das Recht selbst in die Hand nimmt, traf Bronson den Zeitgeist und personifizierte ganz offensichtlich die heimlichen Sehnsüchte zahlreicher Kinozuschauer. Der deutsche Filmtitel ging in die Umgangssprache ein.
Mit Mitte 50 zählte Bronson zu den Hollywood-Superstars und war jahrelang in den für ihn typischen Genrefilmen erfolgreich. Er drehte Western ('Nevada Pass', 1975, 'Der weiße Büffel', 1977), Actionthriller ('Das Gesetz bin ich', 1974, 'Telefon', 1977) und Abenteuerfilme ('Caboblanco', 1979, 'Yukon', 1981) und war bis zum Ende des Jahrzehnts neben Clint Eastwood und Steve McQueen der populärste Star dieser Genres.
Während der 1980er Jahre drehte Bronson zahlreiche weniger bedeutende Filme für die Produktionsgesellschaft Cannon Films. 1987 stand er für #Der Mordanschlag# ein letztes Mal mit seiner Ehefrau Jill Ireland vor der Kamera. Bis 1994 drehte Bronson vier Fortsetzungen seines Erfolgsfilms #Ein Mann sieht rot#, die aber nicht mehr annähernd so erfolgreich waren wie der Originalfilm von 1974.  'Death Wish V – Antlitz des Todes' aus dem Jahr 1994 war auch der letzte Kinofilm mit ihm in der Hauptrolle.
In den 1990er Jahren war Bronson überwiegend in Fernsehfilmen zu sehen und spielte zum Beispiel den Seewolf Wolf Larsen. 1991 trat er in dem anspruchsvollen Sozialdrama Indian Runner auf, dem Regiedebüt von Sean Penn, einem Bronson-Verehrer, der den Altstar für eine profilierte Nebenrolle gewinnen konnte. 1999 stand Charles Bronson letztmals vor einer Kamera.
„Ich vermute, ich sehe aus wie ein Steinblock, den man in die Luft gesprengt hat“, sagte Bronson über sich selbst. Der Darsteller, der jahrzehntelang auf seinen Durchbruch gewartet hatte, war vor allem am kommerziellen Erfolg seiner Filme interessiert: „Wir machen keine Filme für die Kritiker, denn die bezahlen keinen Eintritt.“ In einem Interview erklärte er: „Ich bin ebenso eine Ware wie ein Stück Seife, die so gut wie möglich verkauft werden soll.“
Vor allem nach seinem Auftritt als mystischer Revolvermann in Spiel mir das Lied vom Tod avancierte Charles Bronson in den späten 1960er Jahren beim Kinopublikum zu einer Art Kultfigur. 1972 wurde er – neben Sean Connery – mit einem Golden Globe als weltweit populärster Filmdarsteller ausgezeichnet. In den 1970er Jahren war er einer der bestbezahlten Stars und erhielt teilweise 100.000 Dollar Gage pro Drehtag. Während dieser Zeit drehte Bronson in der Regel zwei bis drei Filme pro Jahr, von denen fast alle auf das Image eines schweigsamen Actionhelden zugeschnitten waren.
{wikipedia, modifiziert}





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