Sonntag, 28. Februar 2021

28. Februar - Julian Rathbone

GEDENKTAGE - 28. Februar

Julian Rathbone
(* 10. Februar 1935 in Blackheath, London; † 28. Februar 2008 in Thorney Hill, Hampshire) war ein englischer Schriftsteller.
Er studierte am Magdalene College in Cambridge, lebte anschließend drei Jahre in der Türkei, arbeitete dann als Lehrer an verschiedenen Londoner Schulen und schließlich in Sussex, bis er sich 1973 als Schriftsteller selbständig machte, einige Jahre nach Spanien zog und schließlich nach England zurückkehrte.
Als Autor bediente Rathbone über 40 Jahre lang eine große Bandbreite an Genres und Themen, schrieb Kriminalromane, Thriller, historische Romane sowie eine Monographie über Wellington, ohne sich dabei einer bestimmten literarischen Richtung oder Schule zuschreiben zu lassen.
Wie sein Vorbild Graham Greene versuchte auch Rathbone, mit genreübergreifenden Büchern, die in verschiedenen Ländern und Krisengebieten angesiedelt sind, politische, soziale und historische Themen zu verarbeiten. Von seinen Jahren in der Türkei kannte er die Armut, aus dem englischen Schulsystem die Höhen und Tiefen einer Klassengesellschaft; dementsprechend sind seine Romane durch ein tiefes Misstrauen gegen Machtstrukturen und die obere Hälfte gesellschaftlicher Hierarchien geprägt. So beschäftigt er sich etwa in den Romanen 'Zdt' (1986, dt. 'Grünfinger') und 'The Pandora Option' (1990) mit dem Thema ‚Nahrungsmittel als politische Waffe‘, in 'Sand Blind' (1993) mit der Frage nach den politischen und ökonomischen Hintergründen moderner Kriege – und es erstaunt, wie klar und visionär Rathbone bestimmte politische Zusammenhänge gesehen und gezeichnet hat, z. B. in seinem Science-Fiction-Roman 'Trajectories' (1998), wo er ein alptraumhaftes England des Jahres 2035 präsentiert. Ähnliches gilt für seine historischen Romane, etwa sein letztes Buch 'The Mutiny' (2007) über den indischen Aufstand gegen die britische Herrschaft im Jahre 1857, in dem er klar und ohne politische Brille Fragen nach Verantwortung, Schuld und Konsequenzen benennt.
Rathbone kreierte eine Reihe von Charakteren, die er in seinen Romanen mehrfach auftreten ließ, etwa Inspector Jan Argand in drei Romanen aus den frühen 1980er-Jahren, Renate Fechter, deutsche Chefin einer Kripoeinheit gegen Umweltkriminalität in zwei Romanen aus den 1990er-Jahren oder den Privatdetektiv Chris Shovelin in zwei seiner letzten Bücher. {wikipedia, modifiziert}




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