Samstag, 10. April 2021

10. April - Omar Sharif

GEDENKTAGE - 10. April

Omar Sharif, auch Omar El-Sharif (arabisch عمر الشريف, DMG ʿUmar aš-Šarīf), ursprünglich Michel Dimitri Chalhoub, (* 10. April 1932 in Alexandria; † 10. Juli 2015 in Kairo) war ein ägyptischer Schauspieler. Seine bekanntesten Rollen waren die des 'Doktor Schiwago' im gleichnamigen Film von 1965 und die des Sherif Ali Ibn El Kharisch in 'Lawrence von Arabien' von 1962.
Omar Sharif wurde als Angehöriger der melkitischen griechisch-katholischen Minderheit in Ägypten geboren und war syrisch-libanesischer Herkunft. Er studierte an der Universität Kairo Mathematik und Physik und arbeitete abends und nach der Universität zunächst in der väterlichen Holzhandlung im Stadtteil Al Manasra. Unter den Jugendlichen in der Umgebung des väterlichen Geschäftes galt er als strebsamer und vor allem pflichtbewusster eleganter junger Mann mit einem besonderen Interesse für die schönen Künste und die westliche Literatur. 1953 startete er seine Schauspielkarriere unter dem Namen Omar el Cherif mit einer Rolle in dem ägyptischen Film 'Tödliche Rache' ('Siraa Fil-Wadi') von Youssef Chahine.
Nach 1953 trat er, während er den Namen Omar El-Sharif annahm, vom Christentum zum Islam über,um 1955 die populäre ägyptische Schauspielerin Faten Hamama heiraten zu können, was seinen Bekanntheitsgrad in der arabischen Welt schlagartig erhöhte. Das Paar trennte sich 1966 und wurde 1974 einvernehmlich geschieden. Der Ehe entstammt ein Sohn namens Tarek.
Sharif trat bis in die frühen 1960er Jahre in zahlreichen ägyptischen Filmen auf und wurde 1962 auch international schlagartig bekannt, als ihm Regisseur David Lean in seinem Monumentalfilm Lawrence von Arabien eine wichtige Rolle gab. Er spielte die Rolle des Sherif Ali und wurde von Regisseur Lean in einer berühmten Szene in die Handlung eingeführt: Sherif reitet, vom Wüstenhorizont kommend, minutenlang der Kamera entgegen. Sharif spielte hier an der Seite von Peter O’Toole, Alec Guinness und Anthony Quinn und wurde mit dem Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller und einer Oscar-Nominierung bedacht. Der Film machte Sharif zu einem gefragten Star und brachte ihm Rollen in internationalen Produktionen wie 'Der Untergang des Römischen Reiches' (1964) oder 'Dschingis Khan' (1965) ein. 
Der Regisseur David Lean gab Sharif 1965 die begehrte Titelrolle in einem der aufwendigsten Filmprojekte der 1960er Jahre, dem Monumentalstreifen 'Doktor Schiwago', in dem Sharif als junger Arzt zu sehen ist, der sich vor dem Hintergrund der russischen Revolution in eine Krankenschwester (Julie Christie) verliebt. Der gigantische Erfolg dieses Filmklassikers (einer der größten Kassenhits des Jahrzehnts) etablierte Sharif als internationalen Top-Star und Frauenschwarm. Er galt als derart kassenträchtig, dass man ihn in dem Film 'Die Nacht der Generale' (1967) trotz seines orientalischen Aussehens als deutschen Wehrmachtsoffizier besetzte (hier spielte er erneut an der Seite von Peter O’Toole). Ähnlich gewagt war seine Besetzung als Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn ein Jahr später im Historienfilm 'Mayerling'.
Zu einem großen Erfolg wurde das Musical 'Funny Girl' (1968), in dem Sharif die zweite Hauptrolle neben Barbra Streisand spielte. Kurz nach dem Sechstagekrieg von 1967 sorgte die Leinwandromanze zwischen der Jüdin Streisand und dem ägyptischen Muslim Sharif nicht nur für Schlagzeilen. Sie machte ihn in Ägypten zur Persona non grata. Mit Filmen wie 'Che!' (1969, mit Sharif als Che Guevara) oder 'Mackenna’s Gold' (1969) konnte Sharif bereits Ende der 1960er Jahre nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen und verlor schließlich seinen Status als kassenträchtiger Top-Star. In den 1970er Jahren wurden seine Rollen und Filme zunehmend unbedeutend. 
Seit den 1980er Jahren war Sharif vor allem in Fernsehserien, Nebenrollen, Billigproduktionen und ägyptischen Filmen zu sehen. Ein später Erfolg bei Kritik und Publikum gelang ihm 2003 mit der Hauptrolle in der Verfilmung von Éric-Emmanuel Schmitts Roman 'Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran#. In späteren Jahren zeigte sich der Schauspieler unzufrieden darüber, dass er vom Publikum nahezu ausschließlich mit der Rolle des Doktor Schiwago identifiziert werde und seine anderen Rollen kaum Beachtung fänden: „Ich bin für alle Welt nur Dr. Schiwago!“ {wikipedia, modifiziert}




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