Sonntag, 12. September 2021

12. September - Jeremy Brett

GEDENKTAGE - 12. September 

Jeremy Brett
(* 3. November 1933 in Berkswell, damals in Warwickshire, heute in West Midlands, England; † 12. September 1995 in London; eigentlich Peter Jeremy William Huggins) war ein britischer Schauspieler.
Er wuchs gut behütet auf in Berkswell Grange Manor als Sohn eines vermögenden Ehepaares. Jeremy besuchte das Eton College und fiel dort bereits durch seine exzellente Gesangsstimme auf, war aber wegen seiner Legasthenie „akademisch eine Katastrophe,“ wie er selbst sagte. Er wurde mit einem Sprachfehler geboren, der ihn das „r“ und das „s“ nicht korrekt aussprechen ließ, unterzog sich daher während er Eton besuchte einer Operation, und übte danach jahrelang die korrekte Aussprache. Wie sein Vater und seine Brüder war er Mitglied des sehr exklusiven, 1785 vom Earl of Aylesford gegründeten Woodmen of Arden Bogenschützenvereins.
Von 1951 bis 1954 besuchte er die Central School of Speech and Drama, die damals in der Royal Albert Hall beheimatet war. Sein Vater bestand, „wegen der Familienehre“, darauf, dass er einen Künstlernamen annahm. Daraufhin nannte er sich Brett, nach „Brett & Co.“, wie es auf dem Etikett in seinem Anzug stand. Sein Debüt erfolgte 1954 im Library Theatre in Manchester. 1956 wurde er von Laurence Olivier ans Old Vic in London engagiert, wo er im gleichen Jahr in Troilus und Cressida erfolgreich war. Er hatte 1956 auch sein Broadwaydebüt mit der Old Vic Company als Aumerle, Sohn des Herzogs von York in Richard II. King Vidor engagierte ihn für die Rolle des Nicolai in 'Krieg und Frieden' (u. a. mit Audrey Hepburn, Mel Ferrer und Henry Fonda).
Brett wirkte in unzähligen Theaterstücken mit, mehr als ein dutzend Mal in Shakespeare-Produktionen der Old Vic Company. So verkörperte u. a. den Macbeth, Hamlet, aber auch Dracula und Dr. Watson in 'The Crucifer of Blood'. Für Laurence Oliviers neue National Theatre Company spielte er zwischen 1967 und 1970, sowie viermal am Broadway.
Noch ein zweites Mal trat er mit Audrey Hepburn auf, in der Filmversion von 'My Fair Lady' – dem erfolgreichsten Musical seiner Zeit. Dort übernahm er den Part des „Freddy Eynsford-Hill“. Obwohl er über eine beachtliche Gesangsstimme verfügte, wurden seine Gesangsparts in 'My Fair Lady' nicht von ihm selbst gesungen, sondern von Bill Shirley. Brett hat in weiteren Musicals mitgewirkt, so zum Beispiel 1959 in 'Marigold' von Alan Melville oder 1960 in 'Johnny the Priest', für das Antony Hopkins die Musik geschrieben hat. Einen Ausflug in die Welt der klassischen Musik hat Jeremy Brett 1968 unternommen und in einer Fernsehproduktion von Franz Lehárs Operette 'Die lustige Witwe' den Grafen Danilo Danilowitsch verkörpert. In all diesen Produktionen hat Brett selbst die Gesangsparts übernommen. Brett hatte zahlreiche Auftritte in Fernsehproduktionen und feierte in der BBC-Miniserie 'Rebecca' als „Maxim de Winter“ einen kleinen Erfolg.
In den 1980er Jahren wurde bei Brett eine manisch depressive Erkrankung diagnostiziert, welche ihn wohl schon jahrelang begleitet hatte Edward Hardwicke zufolge rauchte er sechzig Zigaretten am Tag, „was seine Gesundheit auch nicht förderte.“ Zudem fand er immer häufiger nach Dreharbeiten nicht mehr aus seiner Sherlock-Holmes-Rolle heraus. David Burke mutmaßte, dass die Überidentifikation Bretts mit seiner Rolle und das Festhalten daran tatsächlich seinen psychischen Verfall gefördert hat. Er gilt dennoch als einer der besten Sherlock-Holmes-Darsteller aller Zeiten und für manche als die beste Interpretation seit Basil Rathbone. Als Brett die Rolle des Sherlock Holmes übernahm, hatte er bereits eine lange Karriere als Schauspieler hinter sich. Die zwischen 1983 und 1994 von der britischen Fernsehgesellschaft Granada produzierte Sherlock-Holmes-Serie orientiert sich eng an den Vorlagen von Arthur Conan Doyle. Jeremy Brett kommt mit seiner Interpretation dem Romancharakter sehr nahe, selbst sah er seine Darstellung bereits 1989 jedoch eher kritisch, bemerkte beispielsweise, dass sein Aussehen doch weit von der Beschreibung des Sherlock Holmes in Arthur Conan Doyles Büchern entfernt sei. „Holmes bewegt sich so schnell, wie er denkt“, sagte Brett in einem Gespräch, was der gerade dabeistehende Edward Hardwicke, der an Bretts Seite mehrere Jahre lang den Dr. Watson verkörperte, mit einem „Wie Du, mein Bester, wie DU“ kommentierte. {wikipedia, modifiziert}




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