Montag, 13. September 2021

13. September - Rolf Kauka

GEDENKTAGE - 13. September 

Paul Rudolf „Rolf“ Kauka
(* 9. April 1917 in Markranstädt; † 13. September 2000 in Thomasville, Georgia) war ein deutscher Comicproduzent und -verleger. Er schuf unter anderem die Figuren Fix und Foxi. Aufgrund seines Erfolges stilisierte Kauka sich als „der deutsche Walt Disney“ und ließ verbreiten, dass er auch so bezeichnet werde. 
Kauka begann mit ersten verlegerischen Aktivitäten schon Ende der 1940er Jahre. Anfang der 1950er Jahre begannen US-amerikanischen Comics, den westdeutschen Markt zu erobern. Rolf Kauka erkannte durchaus die Chancen, die dieses für Deutschland neue Massenmedium bot. Jedoch wollte er nach eigener Auskunft zunächst Trickfilme produzieren. Allerdings verfügte er dazu weder über die notwendigen technischen wie personellen Voraussetzungen. Also begann Kauka, eigene Comicfiguren zu entwickeln, und engagierte dafür Dorul van der Heide als zunächst einzigen Zeichner, der allerdings schnell per Aushang an der Münchener Kunst-Akademie einen Assistenten suchte und fand: Werner Hierl. So erschien im Mai 1953 Kaukas erstes Comic-Heft Till Eulenspiegel, dessen Charaktere an Figuren der deutschen Märchen-, Fabel- und Volkserzählungen angelehnt waren. In Heft 6 tauchten dann in einer Kurzgeschichte zum ersten Mal die Fuchszwillinge Fix und Foxi auf, die bald zu Publikumslieblingen avancierten. Nachdem ab Heft 10 mehrere Ausgaben auf der Titelseite groß auf Fix und Foxi hinwiesen, wurde die Reihe Anfang 1955 ab Nr. 29 endgültig in Fix und Foxi umbenannt. Die Serie, die über 300 Millionen Hefte verkaufte und in der Spitze eine wöchentliche Druckauflage von über 400.000 Exemplaren erreichte, entwickelte sich zum größten Comic-Erfolg Deutschlands. Kauka war jedoch zunächst lediglich Produzent der unter seinem Namen erscheinenden Comics. Verlag und Vertrieb und damit das eigentliche unternehmerische Risiko übernahm wiederum Erich Pabel.
Im weiteren Verlauf probierte Rolf Kauka allerdings auch andere Produkte aus, mal mit, mal ohne den Rastatter Verleger. So erschien noch im selben Jahr die „Bilder-Post“, eine zunächst an US-amerikanischen Zeitungsbeilagen orientierte, wöchentliche Comic-Postille mit anfangs vorwiegend abenteuerlichem Inhalt im Zeitungsformat. Trotz Hinzunahme humoristischer Strips, darunter auch Fix und Foxi, und zweimaliger Umfangerhöhung bei gleichzeitiger Formatverkleinerung musste das Objekt Anfang 1954 eingestellt werden. Ebenfalls 1954 probierten es Kauka und Pabel mit der Reihe „Eulenspiegels bunte Kinderwelt“: bilderbuchartige Hefte im Konturschnitt, die eben dadurch zwar auffielen, aber zu empfindlich waren, um sich durchzusetzen. 1955/56 erfolgte dann mit „(Eulenspiegels) Kunterbunt“ ein Versuch Kaukas, ein monatliches Comic-Magazin ohne Pabel am Markt zu platzieren. Auch dies scheiterte nach 20 Ausgaben. Mittlerweile hatte sich jedoch Fix und Foxi etabliert und konnte Ende 1957 von 14-täglichem zu wöchentlichem Erscheinen übergehen.
Dazu war es zwingend erforderlich, die Comic-Produktion deutlich zu erhöhen. Möglich wurde dies, weil Rolf Kauka seine Trickfilmambitionen keineswegs aufgegeben hatte. Im Gegenteil, bei der Suche nach geeignetem Personal und der entsprechenden technischen Ausstattung war er 1954 dem jugoslawischen Comic- und Zeichentrickpionier Walter Neugebauer begegnet. Mit ihm und dessen Studio produzierte Kauka Mitte der 1950er-Jahre zunächst einige kurze Werbetrickfilme (u. a. für die „Isetta“ von BMW), ehe er Neugebauer und etliche seiner Mitarbeiter mit der Aussicht auf einen abendfüllenden „Münchhausen“-Zeichentrickspielfilm dazu bewog, nach Grünwald bei München überzusiedeln, mittlerweile Sitz des Kauka-Verlags und seit 1957 der „Kauka-Film-Produktion“. Tatsächlich wurde mit der Arbeit an dem Münchhausen-Trickfilm auch begonnen. Mehr als eine ca. zehnminütige Rohfassung kam jedoch nicht zustande. Dann wurde es wichtiger, den parallel stetig steigenden Bedarf an Comics für Fix und Foxi zu bedienen, und so sahen sich Neugebauer und sein Team, darunter Vladimir Magdić, Branco Karabajić, Berislav Fabek und Turido Pauš, zunehmend in die Comicproduktion eingebunden. Um 1960 herum wurde Neugebauer dafür schließlich zum Art Director berufen und sollte mit seinem professionellen, ökonomisch-dynamischen Funnystil namentlich Fix und Foxi bis weit in die 1970er-Jahre hinein prägen. Außerdem steuerte er mit seinen Semi-Funnys Tom und Klein-Biberherz bzw. seiner Version von Mischa im Weltraum, aber auch mit Realistics wie etwa seiner Winnetou-Adaption weitere bemerkenswerte Comics bei, die dem Magazin neue Wege eröffneten. ... (Mehr zu Rolf Kauka in der wikipedia, die hier zitiert wurde, sowie in der Kaukapedia)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen