Montag, 22. März 2021

22. März - Tomás Milián

GEDENKTAGE - 19. September

Tomás Quintín Rodríguez Milián
(* 3. März 1933 in Havanna; † 22. März 2017 in Miami, Florida) war ein kubanisch-italienisch-US-amerikanischer Schauspieler.
Als er 1954 in einem Kino in Havanna James Dean in 'Jenseits von Eden' gesehen hatte, beschloss Milián Schauspieler zu werden. Er ging 1956 zuerst nach Miami, wo er Unterricht in Kunstmalerei und Englisch nahm und erste Schauspielerfahrung sammelte. Er erwarb die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, nachdem er vorübergehend in der Marine diente.
1957 wurde Milián am Actors Studio in New York City nach überstandener Aufnahmeprüfung mit 3000 Mitbewerbern zur Schauspielausbildung zugelassen. Nach kleinen Engagements im Fernsehen sowie im Theater wurde er 1958 von Jean Cocteau entdeckt, der ihn gemeinsam mit Gian Carlo Menotti zur Teilnahme am europäisch-amerikanischen Festival dei Due Mondi ins italienische Spoleto einlud. Nach seinem erfolgreichen Theaterengagement unter Regisseur Franco Zeffirelli blieb Milián in Italien und hatte dort bereits 1959 sein Spielfilmdebüt in Mauro Bologninis 'Wir von der Straße' ('La notte brava'). Es folgten Rollen in Filmen unter anderen von Luchino Visconti und Valerio Zurlini. Ab 1966 gehörte er zu den prominentesten Hauptdarstellern des Italowestern-Genres, das für rund zehn Jahre europaweit erfolgreich war. Besonders bekannt wurde er durch seine Hauptrollen in den Western von Sergio Sollima ('Der Gehetzte der Sierra Madre', 'Von Angesicht zu Angesicht'). Später trat er in weiteren Genreproduktionen auf, darunter in Filmen von Giulio Petroni und Sergio Corbucci.
Mitte der 1970er Jahre wurde ihm eine Nebenrolle als Dieb in einem Polizeifilm angeboten, da die Produzenten von der Bekanntheit seines Namens profitieren wollten. Er willigte unter der Bedingung ein, die Rolle weiterentwickeln zu dürfen. Der schließlich in Umberto Lenzis 'Das Schlitzohr und der Bulle' von ihm gespielte typisch römische Kleinkriminelle, dem er den Spitznamen „Monnezza“ (italienischer Slang für „Müll“) und eine vulgäre Ausdrucksweise verlieh, wurde ein Publikumserfolg. Es folgten vier Filme in derselben Rolle, bevor Milián in sechzehn weiteren Filmen den Polizeikommissar Nico Geraldi spielte, auf den der Spitzname übertragen wurde. Monnezza wurde zur Kultfigur seiner Karriere und machte Milián zu einem der populärsten Schauspieler Italiens. Monnezzas Stimme mit ihrem typisch römischen Einschlag steuerte jeweils der Schauspieler und Synchronsprecher Ferruccio Amendola in der Postproduktion bei, auch wenn Milián oft selbst Ausdrücke der römischen Umgangssprache zum Drehbuchtext hinzufügte.
Neben seiner kommerziell überaus erfolgreichen Arbeit in den serienmäßig produzierten Western- und Actionfilmen war Milián immer auch in künstlerisch anspruchsvollen Filmen zu sehen, zum Beispiel von Lina Wertmüller oder Michelangelo Antonioni. Für seine Hauptrolle in Bernardo Bertoluccis #La Luna# (1979) wurde er mit dem Preis der italienischen Filmkritiker ausgezeichnet. Ende der 1970er Jahre erhielt er zusätzlich zur US-amerikanischen (und zur ruhenden kubanischen) auch die italienische Staatsangehörigkeit. {wikipedia, modifiziert}




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