Freitag, 16. Juli 2021

16. Juli - Barbara Stanwyck

GEDENKTAGE - 16. Juli

Barbara Stanwyck
(* 16. Juli 1907 in Brooklyn, New York City, New York; † 20. Januar 1990 in Santa Monica, Kalifornien; eigentlich Ruby Catherine Stevens) war eine US-amerikanische Schauspielerin. In ihrer über 60-jährigen Film- und Fernsehkarriere machten laut dem British Film Institute „Vielseitigkeit, Professionalität und Einfallsreichtum Stanwyck zu einer der erfolgreichsten und denkwürdigsten Hollywood-Schauspielerinnen aller Zeiten“. Bei einer Umfrage des American Film Institutes im Jahr 1999 wurde sie auf Platz 11 der größten weiblichen Filmstars des vergangenen Jahrhunderts gewählt. Sie wurde sowohl mit dem Emmy als auch mit dem Golden Globe und 1983 mit einem Ehrenoscar für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Barbara Stanwyck begann ihre Laufbahn als Revuetänzerin. Zwischen 1922 und 1923 trat sie als Tänzerin der Ziegfeld Follies im New Amsterdam Theater auf. Zur Schauspielerin wurde sie, als ihr Part als Tänzerin in dem Drama 'The Noose' zu einer dramatischen Rolle umgeschrieben wurde. Kurze Zeit danach nahm sie den Künstlernamen Barbara Stanwyck an.
Als Filmschauspielerin schaffte Barbara Stanwyck 1930 den Durchbruch als Star durch ihre Rolle in 'Ladies of Leisure' unter der Regie von Frank Capra. Der Film erzählt eine dramatische Liebesgeschichte und Stanwyck begeisterte die Kritiker durch ihre Mischung aus Verletzlichkeit und Härte. Unmittelbar danach hatte sie einen großen finanziellen Erfolg mit dem Film 'Illicit', den sie für Warner Brothers drehte. Das Studio kündigte sie auf den Plakaten als Miss Barbara Stanwyck an, eine Ehre, die sonst nur Mr. George Arliss und Mr. John Barrymore zustand. Sie unterschrieb im Laufe des gleichen Jahres nicht-exklusive Verträge mit Warner Brothers und mit Columbia, wo sie mit Frank Capra die Filme 'The Miracle Woman', 'Forbidden' und 'The Bitter Tea of General Yen' drehte. Die Konditionen mit Warner Brothers sahen 150.000 US-Dollar für insgesamt drei Filme im Jahr vor. Das Studio verlängerte den Vertrag bis 1935 noch zweimal, wobei Stanwyck für die erste Verlängerung 175.000 US-Dollar und für die zweite Verlängerung 275.000 US-Dollar für jeweils drei Filme erhielt.
Stanwyck wurde während der Weltwirtschaftskrise neben Sylvia Sidney eine der Heldinnen für die Arbeiterklasse. In Filmen wie 'The Purchase Price', 'Night Nurse' und vor allem 'Baby Face' spielte sie Frauen, die in der Lage waren, trotz widrigster Umstände ihre soziale Lage zu verbessern. Sie hatte dabei ein viel raueres und robusteres Image als beispielsweise Constance Bennett, Joan Crawford, Ann Harding und andere Darstellerinnen, die in diesen Tagen ebenfalls zu Ruhm kamen. Gegen Mitte der Dekade fiel es der Schauspielerin zunehmend schwer, anspruchsvolle Rollen zu finden. Erst nachdem Ruth Chatterton sich 1937 aus der Produktion von 'Stella Dallas' zurückzog und Barbara Stanwyck deren Rolle übernahm, gelang ihr ein Comeback. Sie wurde für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert, verlor aber gegen Luise Rainer. Ihre Romanze mit Robert Taylor, den sie später auch heiratete, tat ihrer neuerwachten Popularität keinen Abbruch. Mit dem finanziellen Erfolg von 'Always Goodbye' konnte Stanwyck ihren Status als Star konsolidieren.
Stanwyck, mit einer etwas rauen Stimme als Markenzeichen, deckte in ihrer Karriere ein breites Rollenspektrum ab. Besonders häufig verkörperte sie selbstbewusste, durchsetzungsfähige, auf ihren Erfolg fokussierte Frauen, die unter ihrer harten Schale verletzlich sein konnten. Sie selbst sah ihre Ehrlichkeit und Natürlichkeit auf der Leinwand als ihre größte Stärke. Den Gipfel ihrer Popularität erreichte Stanwyck, die von ihren Freunden „Missy“ genannt wurde, Mitte der 1940er Jahre. Zu Beginn des Jahrzehnts stand sie unter der Regie von Frank Capra in dem Film 'Hier ist John Doe' mit Gary Cooper vor der Kamera. Sie übernahm die Rolle, nachdem Jean Arthur nicht verfügbar war. Eine von Stanwycks bekanntesten Rollen war die in der Komödie 'Die Falschspielerin', in der sie unter der Regie von Preston Sturges neben Henry Fonda auftrat. Im Jahr 1944 war Barbara Stanwyck nach den Angaben des Nationalen Schatzamtes die höchstbezahlte Frau der USA, noch vor Deanna Durbin und Bette Davis mit einem Jahreseinkommen von mehr als 400.000 US-Dollar. Im selben Jahr drehte sie unter der Regie von Billy Wilder den Film-Noir-Klassiker 'Frau ohne Gewissen', in dem Stanwyck als Phyliss Dietrichson mit einer blonden Perücke eine skrupellose Frau darstellte, die ganz bewusst Ähnlichkeiten mit Marlene Dietrich aufwies. Der Film war bei Kritik und Publikum ein großer Erfolg. In der Folgezeit spielte Barbara Stanwyck immer wieder gewissenlose Frauen wie in 'Die seltsame Liebe der Martha Ivers' mit Kirk Douglas und Van Heflin oder in 'Strafsache Thelma Jordon'. Nach ihren eigenen Angaben war jedoch der Film 'My Reputation', der 1944 gedreht wurde, jedoch erst 1946 in den Verleih kam, ihr persönlicher Lieblingsfilm. In ihm wurden die Probleme einer Kriegerwitwe mit zwei Kindern thematisiert. Eine für sie untypisch passive Rolle hatte sie 1948 in 'Du lebst noch 105 Minuten' als Partnerin von Burt Lancaster. 1950 drehte sie einen ihrer besten Filme, 'Entgleist', der sie unter der Regie von Mitchell Leisen in einer typischen Joan-Crawford-Rolle zeigte: Eine Frau nimmt nach einem Zugunglück eine falsche Identität an, erlebt glückliche Stunden in einer neuen Familie und wird am Ende von ihrem ehemaligen Liebhaber erpresst. In den 1950er Jahren drehte Barbara Stanwyck unter anderem den Thriller 'Sekunden der Angst' und wirkte in dem Katastrophenfilm 'Untergang der Titani'c mit. Den Rest des Jahrzehnts verbrachte sie vorwiegend als Heldin zahlloser Western im Sattel, darunter wahrscheinlich am bekanntesten 'Vierzig Gewehre' von Samuel Fuller. Zu ihren besseren Rollen dieser Zeit gehörten Auftritte in zwei Melodramen von Douglas Sirk, 'All meine Sehnsucht' und 'Es gibt immer ein Morgen', sowie Robert Wises 'Die Intriganten', ein Film mit Starbesetzung über die Nachfolgeregelung in einem erfolgreichen Unternehmen. Zu den wenigen Auftritten im Kino aus der Zeit nach 1957 zählt das Musical 'König der heißen Rhythmen' mit Elvis Presley. In dem Drama 'Auf glühendem Pflaster' verkörperte sie 1962 in dezenter Art die lesbische Inhaberin eines Bordells. 
Nach zunächst sporadischen Fernsehaufgaben führte sie 1961 bis 1962 durch die 'The Barbara Stanwyck Show', die jedoch aufgrund niedriger Einschaltquoten rasch wieder eingestellt wurde. Nach nur noch wenigen Filmrollen endete ihre Filmkarriere 1964 nach 'Er kam nur nachts'. Die Schauspielerin begann 1965 eine zweite Karriere im Fernsehen als Familienmatriarchin Victoria Barkley in der erfolgreichen Westernserie 'Big Valley', die bis 1969 lief. Ihre letzte bedeutsame Rolle spielte Stanwyck 1983 in der für das Fernsehen gedrehten Romanverfilmung 'Die Dornenvögel' mit Richard Chamberlain. {wikipedia, modifiziert}




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