Samstag, 17. Juli 2021

17. Juli - Clara Viebig

GEDENKTAGE - 17. Juli 

Clara Viebig
(* 17. Juli 1860 in Trier; † 31. Juli 1952 in Berlin (West)) war eine deutsche Erzählerin, Dramatikerin und Feuilletonistin, die insbesondere der literarischen Strömung des Naturalismus zugerechnet wird. Clara Viebigs Werke zählten um die Jahrhundertwende in den bürgerlichen Haushalten zur Standardbibliothek. Ein Teil ihres Werks, insbesondere autobiographische Schriften sowie Romane, die in der Eifel, an der Mosel und am Rhein spielen, wird bis heuteneu aufgelegt.
Auf dem Höhepunkt ihres literarischen Schaffens publizierte Viebig fast jährlich einen Roman oder einen Band mit Erzählungen. Zwischen 1898 und 1933 unternahm Clara Viebig allein oder mit ihrem Ehemann immer wieder Vortragsreisen nach Basel, Den Haag, Luxemburg, New York City, Paris, Sankt Petersburg und Wien. Ihre Werke werden insbesondere ins Französische, Spanische, Englische, Italienische, Niederländische, Norwegische, Schwedische, Finnische, Tschechische, Ukrainische, Slowenische und ins Russische übersetzt, einige in Blindenschrift übertragen.
Das Werk von Clara Viebig umfasst zahlreiche Feuilletonartikel, Romane, Novellen, Theaterstücke, Libretti, einige Literaturrezensionen und eine umfangreiche Sammlung von Briefen. Bis zu ihrem 80. Geburtstages hatten ihre Werke eine Gesamtauflage von 750.000 erreicht.
Clara Viebig ist eine bedeutende Vertreterin des deutschen Naturalismus, entwickelt sich mit einigen Werken aber über diesen hinaus. Die Menschen in ihren Romanen, Erzählungen und Dramen werden häufig in der Abhängigkeit von der natürlichen Umgebung und in ihrer Entwicklung bestimmt von Vererbung und sozialem Milieu dargestellt. Nicht selten sind ihre Figuren aber auch geprägt von tiefer Frömmigkeit.
Ihre bedrückenden Milieuschilderungen, die dem Werk gesellschaftskritische Züge verleihen, werden gerne verglichen mit dem Werk von Heinrich Zille, wobei sie das, was Zille zeichnete, in Worten umsetzte. Menschliche Charaktere sind mit großem psychologischem Einfühlungsvermögen skizziert. In naturalistischer Manier gibt Clara Viebig wörtliche Rede in der Umgangssprache wieder, die sowohl dialektal gefärbt ist als auch durch die Verwendung unterschiedlicher Soziolekte den Charakter des Sprechenden offenbaren. Insbesondere Werke, deren Handlung in der Eifel spielt, werden der Heimatkunst zugerechnet.
Mit dem Werk von Clara Viebig ist eine in ihrer Zeit neue Art von Literatur verbunden, die nach „herb-nüchterner Objektivität und leidenschaftsloser, wenn auch nicht unparteiischer Genauigkeit in der Darstellung von Menschen und Mächten, Sitten, Verhältnissen und Zuständen, Empfindungen und Gefühlen“ strebt. Viebig scheute sich nicht, „die herrschenden Mächte der Zeit – den Militarismus des Kaiserreichs, die preußische Junkerkaste, die rheinische Bourgeoisie, den katholischen Klerus – anzugreifen.“
Die Erzählungen Viebigs sind an Orten angesiedelt, welche die Dichterin aus eigener Anschauung kannte. Von ihrer Jugendzeit her war sie mit den Menschen und Dörfern der Eifel vertraut; in weiteren Romanen gestaltete sie die Eindrücke aus der Düsseldorfer Zeit, schließlich folgten die Erzählungen aus den östlichen Provinzen und die „Berlin-Romane“. Dazu schreibt die Dichterin: „In West und Ost und am Niederrhein wohnen so meine drei Brauten. Einer jeden von ihnen gehört mein Herz, einer jeden danke ich viel Glück. Allen zusammen aber mein Höchstes – meine Kunst […] Die vierte Braut ist Berlin. Aber nein, was sage ich denn?! Keine Braut! Mit Berlin bin ich – verheiratet.“ {wikipedia, modifiziert / mehr im sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Viebig}




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