Dienstag, 27. Juli 2021

27. Juli - Hans Schomburgk

GEDENKTAGE - 27. Juli

Hans Hermann Schomburgk
(* 28. Oktober 1880 in Hamburg; † 27. Juli 1967 in Berlin (West)) war ein autodidaktischer deutscher Afrikaforscher, Vortragsreisender mit eigenen Filmen und ein Pionier des deutschen Tierfilms bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zeitweise war wegen seiner Entdeckungen Mitglied der britischen Königl. Geographischen Gesellschaft. Er filmte in den Jahrzehnten nach 1900 bis 1958 vor Ort, insbesondere in Südafrika und Togo (seinerzeit deutsche Kolonie).
Schomburgk besuchte Gymnasien in Hamburg, Lüneburg und Jena. 1898 zog er im Alter von 17 Jahren nach Südafrika auf eine Farm, trat in die englische Natal-Polizei ein und nahm am Burenkrieg teil. Danach war er Polizeioffizier in Nordrhodesien (heute Sambia), Großwildjäger und Forschungsreisender.
Schomburgk begann seinen Weg durch Afrika als Kolonialbeamter und als Begleiter bei Großwildjagden, beendete diese jedoch im Jahr 1912, um stattdessen gemeinsam mit verschiedenen Kameraleuten zunächst das Leben der Tiere, später auch das der Menschen des Kontinents zu dokumentieren.
Schomburgk war an der Herstellung der ersten Karte von West-Liberia beteiligt und wurde zum Militärattaché an der liberianischen Gesandtschaft in London ernannt. Im Jahr 1906 unternahm er seine erste selbständige Expedition. Er entdeckte den Schikande-Fluss und den Sengwe-See in Südangola. Ein Jahr später konnte er die Tsetsefliege als Überträger der Schlafkrankheit bestimmen. Er durchquerte den afrikanischen Kontinent mehrmals zur Jagd und zum Fang seltener Tiere. 1909 brachte er den ersten ostafrikanischen Elefanten, 1912 das zweite Zwergflusspferd nach Europa.
Er inszenierte auch mehrere Dokumentar- und Spielfilme, die wesentlich zum Afrikabild des damaligen deutschen Kinopublikums beitrugen. 1922 heiratete er die Autorin und Schnittmeisterin Meg Gehrts (1891–1966), die in seinem Film #Eine Weisse unter Kannibalen# die Hauptrolle gespielt hatte.
Nach 1933 wurde Schomburgk wegen seiner nach den Nürnberger Rassegesetzen „halbjüdischen“ Herkunft mehr und mehr behindert und aus der NS-Reichsfilmkammer ausgeschlossen. 1940 erhielt er Redeverbot. Seine Filme wurden umgetextet und sein Name daraus getilgt. Erst nach dem Krieg durfte Schomburgk wieder in beiden Teilen Deutschlands Vorträge halten. In der DDR wurden seine Bücher in Millionenauflagen verlegt. Eine Expedition wurde aus beiden deutschen Staaten finanziert.
Schomburgk lebte vor allem als freier Schriftsteller und Hersteller von Filmen, er galt bis in die 1950er Jahre als der deutsche Afrikafilmer und Tierexperte. Im Alter von fast 87 Jahren starb Hans Schomburgk in (West-)Berlin. Einen beträchtlichen Teil seiner ethnographischen Afrikasammlung überschrieb er der Stadt Querfurt, deren Ehrenbürger er seit 1959 war. Die Exponate werden im dortigen Burg-Museum präsentiert. {wikipedia, modifiziert}




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