Samstag, 24. Juli 2021

24. Juli - Hans Albers

GEDENKTAGE - 24. Juli
Hans Philipp August Albers
(* 22. September 1891 in Hamburg; † 24. Juli 1960 in Berg, Bayern) war ein deutscher Schauspieler und Sänger, der als „blonder Hans“ zum Volksidol wurde.
Hans Albers besuchte die Uhlenhorster Oberrealschule, wurde allerdings nach einem tätlichen Konflikt mit einem prügelnden Lehrer als Quartaner der Schule verwiesen. Ähnliches erlebte er in der St. Georgs-Realschule. Mehr Anerkennung fand Albers als begeisterter Jungsportler im Schwimmklub Alster. Er begann in der Folge eine Kaufmannslehre und war in einer Seidenfirma in Frankfurt am Main tätig. Seine Theaterkarriere begann er am dortigen Neuen Theater, anfangs mit mäßigem Erfolg. Er hatte ohne Wissen seines Vaters mit heimlicher finanzieller Unterstützung seiner Mutter privaten Schauspielunterricht genommen. In der Spielzeit 1912/13 debütierte er am Stadttheater Güstrow, meist in der Rolle des jugendlichen Liebhabers. Seine Gage betrug zwischen 60 und 120 Mark im Monat, und er musste dafür zusätzlich bei Bühnenarbeiten mithelfen.
Seit 1917 lebte Albers in Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg spielte er an verschiedenen Berliner Theatern und an der Komischen Oper vor allem komische Rollen in Operetten und Lustspielen. Ab Mitte der 1920er Jahre etablierte er sich mit Gesang und Akrobatik als Hauptdarsteller in Revuen unter anderem von Rudolf Nelson. Sein erster großer Sprechtheater-Erfolg war 1928 die Rolle des Kellners Gustav Tunichtgut im Stück 'Die Verbrecher' von Ferdinand Bruckner.
Nach über hundert Stummfilmrollen spielte er 1929 in einem der ersten deutschen Tonfilme, 'Die Nacht gehört uns' und kurz darauf an der Seite von Marlene Dietrich in 'Der blaue Engel'. Die Rolle des Artisten Mazeppa in diesem Film war seine einzige Nebenrolle nach Einführung des Tonfilms. Hauptdarsteller Emil Jannings, später Aufsichtsratsvorsitzender des Tobis-Tonbild-Syndikats, hatte allerdings dafür gesorgt, dass entscheidende Szenen mit Albers aus der fertigen Fassung herausgeschnitten wurden. 1930 drehte er unter der Regie des späteren Präsidenten der Reichsfilmkammer Carl Froelich die Komödie 'Hans in allen Gassen'. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war Hans Albers neben sehr erfolgreichen Filmen wie 'Bomben auf Monte Carlo' (1931) oder 'F.P.1 antwortet nicht' (1932) erneut in großen Theaterrollen zu sehen, wie z. B. zusammen mit Fritz Kortner in ''Rivalen' oder in Ferenc Molnárs 'Liliom'. Letzteres wurde seit seiner ersten Darstellung am 7. Januar 1931 an der Volksbühne Berlin zu seiner Paraderolle, die er bis zur Absetzung des Stücks durch die NSDAP (da Molnár Jude war) und dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg spielte; hier singt er das Rummelplatz-Ausruferlied 'Komm auf die Schaukel, Luise'.
Nach der Machtübernahme durch die NSDAP drängte man ihn zur Trennung von seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Hansi Burg, der Tochter seines jüdischen Mentors Eugen Burg. Nach einiger Zeit gab Albers nach und trennte sich offiziell von ihr, lebte jedoch weiter mit ihr am Starnberger See. Dort besaß er seit 1933 in Garatshausen bei Tutzing eine Villa:
Albers drehte weiterhin erfolgreich Filme, wenngleich er bis 1945 nicht mehr ans Theater ging, um sich dem Einfluss der Nationalsozialisten zu entziehen. Für Hansi Burg wurde Deutschland indes zu gefährlich. Albers wollte seine Lebensgefährtin in Sicherheit wissen und sorgte dafür, dass sie 1939 über die Schweiz nach England emigrierte. Sie kehrte 1946 nach Garatshausen zurück. Albers trennte sich von seiner zwischenzeitlichen Freundin und lebte bis zu seinem Tod 1960 mit Hansi Burg in Garatshausen. Albers blieb zeit seines Lebens unverheiratet.
Aus dem Jahr 1937 stammte die UFA-Kriminalkomödie 'Der Mann, der Sherlock Holmes war', bei dem Albers gemeinsam mit Heinz Rühmann die Hauptrolle spielte. Das Duett der beiden mit dem Titel 'Jawoll, meine Herr’n …' wurde zum Kassenschlager. Im Jahr des Kriegsbeginns 1939 wurde das Projekt 'Wasser für Canitoga' fertiggestellt, ein immens teurer Abenteuerfilm, dem mit dem 'Lied Goodbye Johnny' wiederum ein echter Gassenhauer entsprang. 1943 hatte der zum 25-jährigen Jubiläum der UFA mit großem Aufwand produzierte Farbfilm 'Münchhausen' einen außergewöhnlichen Publikumserfolg. Propagandafilme unter Mitwirkung von Hans Albers waren' Flüchtlinge' (1933) und 'Henker, Frauen und Soldaten' (1935) sowie der von ihm mit produzierte Propagandafilm 'Carl Peters' über den gleichnamigen Afrikakolonialisten von 1941. 1943 drehte er gemeinsam mit Ilse Werner unter der Regie Helmut Käutners den Farbfilm 'Große Freiheit Nr. 7'. Die Dreharbeiten mussten wegen der Bombenangriffe auf Potsdam (Babelsberg) und Berlin, wo die Dreharbeiten begonnen hatten, in Prag fortgesetzt werden. Der Film wurde jedoch wegen seiner düsteren Stimmung – abgesehen von seiner Ur- und weiteren Aufführungen in Prag – erst nach Kriegsende öffentlich vorgeführt. Die deutsche Uraufführung im September 1945 in Berlin war die erste Filmpremiere nach dem Zweiten Weltkrieg.
Kurz vor Kriegsende begannen die Dreharbeiten zu 'Shiva und die Galgenblume', einem Kriminalfilm in Farbe, der nicht mehr fertiggestellt werden konnte. Unter der Regie Hans Steinhoffs wurde in Prag gedreht. Aufstände und das Heranrücken der Roten Armee führten zum Abbruch der Dreharbeiten und zur Flucht von Stab und Schauspielern in Richtung Westen.
Albers’ erste Produktion nach Kriegsende war der 1947 gedrehte und in Berlin spielende Film '… und über uns der Himmel', der ihn als Kriegsheimkehrer zeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Albers seine Filmkarriere fortsetzen, unter anderem in dem sehr erfolgreichen Streifen 'Auf der Reeperbahn nachts um halb eins' mit Heinz Rühmann. Ein Höhepunkt seines Filmschaffens in den 1950er Jahren war die 1956 gedrehte Literaturverfilmung 'Vor Sonnenuntergang' nach Gerhart Hauptmann mit Annemarie Düringer und Claus Biederstaedt an seiner Seite. Es folgten Filme wie 'Der tolle Bomberg' oder 'Das Herz von St. Pauli'.
Auch mit seinen Liedern hatte er großen Erfolg. In ihnen stellte er sich schon seit 1932 als Haudegen ('Flieger, grüß mir die Sonne'), als Seemann ('Der Wind und das Meer') und als Kavalier ('Komm auf die Schaukel, Luise') dar. Ein großes Problem in den 1950er Jahren war seine Alkoholkrankheit, die er aber stets zu verschleiern wusste. {wikipedia, modifiziert}





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