Montag, 13. Dezember 2021

13. Dezember - Curd Jürgens

GEDENKTAGE - 13. Dezember 

Curd
Gustav Andreas Gottlieb Franz Jürgens (* 13. Dezember 1915 in Solln, heute München; † 18. Juni 1982 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Bühnen- und Film-Schauspieler, der auch in zahlreichen internationalen Filmen zu sehen war.
Jürgens’ Vater hatte sich nach einträglichen Geschäften (die ihn auch noch nach dem Ersten Weltkrieg häufig und lange in fernöstliche Teile des Russischen Reiches führten), nach einem kurzen Intermezzo in München in Berlin niedergelassen. Curd Jürgens verbrachte seine Jugend in dem gehobenen Berliner Ortsteil Neu-Westend (Oldenburgallee 57) und widmete dieser Zeit breiten Raum in seiner Autobiographie '… und kein bisschen weise.' Unmittelbar nach dem Schulabschluss arbeitete Jürgens zunächst als Journalist beim Berliner „8-Uhr-Abendblatt“, parallel dazu nahm er Schauspielunterricht. Im Jahr 1935 stellte er sich bei der UFA vor.
Nach Drehschluss des Films 'Wiener Mädeln' legte er sich im September 1944 in einem Wiener Lokal unwissentlich mit Robert Kaltenbrunner, dem Bruder des Gestapochefs Ernst Kaltenbrunner, SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny sowie einem Mitarbeiter Baldur von Schirachs an, erhielt wenige Tage darauf einen Gestellungsbefehl, wurde aber nicht zur Wehrmacht, sondern als „politisch unzuverlässig“ in ein Arbeitslager eingewiesen. Einige Wochen später konnte er fliehen und entging der Verfolgung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er kurze Zeit Intendant des Straubinger Stadttheaters; auch das Pariser Théâtre Hébertot leitete er für eine Spielzeit. Außerdem betätigte er sich – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg – als Regisseur und Drehbuchautor, hauptsächlich von österreichischen Unterhaltungsfilmen. (Sein Regiedebüt gab er 1950 mit 'Prämien auf den Tod'.)
1946 entschied sich der damals bereits in Wien lebende und mit Judith Holzmeister verlobte Curd Jürgens, die österreichische Staatsbürgerschaft anzunehmen, die er nach einem Telefonat des Burgtheaterdirektors mit Bundeskanzler Leopold Figl noch am selben Tag bekommen haben soll. Der Anlass für sein Ersuchen war, dass er als Deutscher für eine Burgtheater-Tournee in die Schweiz (mit Käthe Dorsch, die nur mit ihm auftreten wollte,) keine Reisegenehmigung von der sowjetischen Besatzungsmacht erhielt. Als österreichischem Staatsbürger wurde ihm die Reise ermöglicht. Nach eigener Aussage hatte Jürgens bereits vor dem Krieg (seit 1935) einen österreichischen Pass besessen.
Jürgens war fünfmal verheiratet: mit den Schauspielerinnen Lulu Basler (1938), Judith Holzmeister (1947) und Eva Bartok (1955), sodann mit dem Mannequin Simone Bicheron (1958) und schließlich ab 1978 mit Margie Schmitz. Wegen seiner Statur und kühl wirkenden Ausstrahlung erhielt der 1,93 m große Schauspieler von Brigitte Bardot den Spitznamen „normannischer Schrank“. Die deutsche Presse machte daraus „normannischer Kleiderschrank“. In einer von der Boulevardzeitung Bild im Jahr 2005 erstellten „Liste der Männer mit dem meisten Sexappeal“ erreichte Jürgens Platz zwei.
„Auf alles könne er verzichten“, zitierte er einmal den Schriftsteller und Dandy Oscar Wilde, „nur auf Luxus nicht.“ Curd Jürgens besaß in den Pariser Champs-Elysées (Hausnummer 72) ein Luxus-Appartement und wohnte 1963 in Zürich, wo er auch „ein paar Bürohäuser“ hatte. Er unterhielt mehrere Wohnsitze (jeweils mit eigenem Personal ausgestattet), unter anderem am Franziskanerplatz in der Wiener Innenstadt, in den südfranzösischen Orten Saint-Jean-Cap-Ferrat und später Saint-Paul-de-Vence, im schweizerischen Gstaad, in Neuhaus (Schliersee), auf den Bahamas sowie zuletzt in Enzesfeld-Lindabrunn bei Wien. Zu seinem Wagenpark gehörten ein Haflinger, ein Bentley „zum Angeben“, zwei Mercedes als Reisewagen, ein Austin als „Einkaufsnetz“, ein Porsche für Sportfahrten, ein Landrover für Gäste und ein Rolls-Royce als Begründung für die Höhe seiner Gagen. Seinen Rolls-Royce, einen Silver Cloud III Cabrio, fuhr er selber, wobei er zuvor seinen Mercedes-Benz 300 SL Roadster verkauft hatte.
Curd Jürgens spielte über vier Jahrzehnte hinweg in rund 160 Filmen mit. Als Filmschauspieler zählte er ab den späten 1950er Jahren zu den wenigen deutschsprachigen Stars mit weltweitem Ruhm und wirkte bis zu seinem Tod in zahlreichen internationalen Produktionen mit.
Mit dem Film 'Des Teufels General' nach dem gleichnamigen Drama von Carl Zuckmayer gelang Curd Jürgens der internationale Durchbruch, was ihm zahlreiche Rollen in großen US-Produktionen einbrachte. Der Typ des smarten Frauenhelden und charmanten Draufgängers wurde mit ihm in Filmrollen besetzt. Seine stattliche Gestalt, blonde – später weiße – Haare und blaue Augen prädestinierten ihn auch für die Darstellung leicht unterkühlter, attraktiver Aristokraten und Erfolgsmenschen. Eindrucksvoll agierte er 1977 als Karl Stromberg, Gegenspieler von James Bond, in dem Film 'Der Spion, der mich liebte'
Jürgens war oft sowohl Gastgeber wie auch Gast unzähliger Partys, insbesondere während seiner Zeit als 'Jedermann' bei den Salzburger Festspielen. Auf die Frage eines Reporters, wie viele Flaschen Whisky er täglich konsumiere, gab er an: „Ich glaube, das ist höchstens eine am Tag.“ Jürgens musste sich von 1967 an zahlreichen Herzoperationen unterziehen, blieb jedoch seinem Lebensstil – dem üppigen Essen, Trinken und Rauchen – bis fast zuletzt treu.
Im Dezember 1981 hatte Jürgens noch eine große Fernseh-Stunde. In der Verfilmung des Stefan-Heym-Romans 'Collin' spielte der Herzkranke einen DDR-Schriftsteller, der herzkrank geworden war, weil er nie die Wahrheit schrieb. Seine letzte große Filmrolle hatte er in der internationalen Produktion 'Teheran 43' als geschäftstüchtiger Anwalt eines ehemaligen Nazi-Mörders. {wikipedia, modifiziert}





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