Donnerstag, 24. Juni 2021

24. Juni - Ambrose Bierce

GEDENKTAGE - 24. Juni

Ambrose Gwinnett Bierce
(* 24. Juni 1842 im Meigs County, Ohio; † 1914 in Chihuahua, Mexiko) war ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Der Amerikanische Bürgerkrieg war das prägendste Ereignis seines Lebens und blieb bis zu seinem rätselhaften Verschwinden im Chaos der Mexikanischen Revolution auch das zentrale Thema seines schriftstellerischen und journalistischen Werkes.
Er gilt mit dem sarkastischen, schwarzhumorigen, häufig zynischen Erzählton seiner knappen Prosa neben Edgar Allan Poe als Meister der unheimlichen Kurzgeschichte, der Autoren wie Ernest Hemingway beeinflusste.
Geprägt von der abolitionistischen Einstellung seines Onkels Lucius Verus Bierce, bei dem er seit Anfang 1859 lebte, folgte er in Elkhart County dem Waffenruf Abraham Lincolns und meldete sich im April 1861 als Freiwilliger bei der Unionsarmee, wo er als Scout tätig war. Für seine Tapferkeit wurde er ausgezeichnet und schließlich bis zum Titularmajor befördert; er geriet in Gefangenschaft und wurde zweimal verwundet. In der Schlacht am Kennesaw Mountain während des Atlanta-Feldzugs traf ihn als Anführer einer Gruppe von Plänklern am 23. Juni 1864 die Kugel eines Scharfschützen an der linken Schläfe, verletzte das Schläfenbein und blieb hinter dem linken Ohr stecken. Wie durch ein Wunder überlebte er die Verletzung.
So erlebte er wie kein anderer amerikanischer Schriftsteller neben ihm den Bürgerkrieg mit all seinen blutigen Facetten und tiefgreifenden Umwälzungen für die Gesellschaft.
An einer Expedition durch Indianer-Territorium nahm er 1866 als Landvermesser teil. Er wurde danach Journalist beim San Francisco Examiner und stieg im Hearst-Pressekonzern bald zum national einflussreichen Hauptstadt-Korrespondenten zunächst in London (GB), dann in Washington, D.C. auf. Als Siebzigjähriger reiste Bierce in das von der Mexikanischen Revolution aufgewühlte Land, wo sich seine Spur im Gefolge des Revolutionärs Pancho Villa um die Jahreswende 1913/14 verlor. Sein letzter erhaltener Brief lässt vermuten, dass Bierce zu diesem Zeitpunkt mit seiner standrechtlichen Erschießung rechnete.
Die Kriegserlebnisse als unmittelbar beteiligter Soldat standen nicht nur im Zentrum seiner journalistischen Tätigkeit, sondern waren auch die wichtigste Quelle seiner Dichtung.
Auch wenn Bierce neben Edgar Allan Poe heute als Wegbereiter der makabren Kurzgeschichte gilt und sich einige Erzählungen in Anthologien finden, ist ein Großteil seines Œuvres nur äußerst selektiv rezipiert worden. Neben seiner recht populären, sarkastisch-schwarzhumorigen Aphorismensammlung Des Teufels Wörterbuch beruht die Anerkennung vor allem auf zwei Sammelbänden: 'Tales of Soldiers and Civilians' mit 26, sowie 'Can Such Things Be?' mit zunächst 25 Kurzgeschichten.
Rein A. Zondergeld zählt einige seiner Erzählungen zu den herausragenden der englischsprachigen Literatur. In der Bibliothek des Hauses Usher erschien 1969 eine Sammlung unheimlicher Kurzgeschichten unter dem Titel „Das Spukhaus“. Auf sämtlichen Schutzumschlägen der bibliophilen Buchreihe findet sich unter dem Bild des zerbrechenden Hauses Usher die Frage „Can such things be?“ Der mit dieser Frage angedeutete Zweifel charakterisiert das Wesen seiner Erzählungen, die mit ihrer konzentrierten Sprache recht modern wirken. Bierce beschwört in ihnen weniger das Übernatürliche als vielmehr einen Grenzbereich, der für unterschiedliche Erklärungen offen ist. Während sich in den unheimlichen Geschichten Edgar Allan Poes, mit dem er zu seinem Leidwesen häufig verglichen wurde, symbolische Deutungen anbieten, entziehen sich seine Texte meist einer derartigen Herangehensweise.
Als Kenner des politischen Tagesgeschäfts hatte Bierce eine denkbar schlechte Meinung vom Berufsstand des Politikers und wurde zu einem pointiert-geistreichen Zyniker und Beobachter. Zu Lebzeiten blieb er als Schriftsteller allerdings weitgehend unbeachtet. Das änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute dienen einige seiner mustergültigen Kurzgeschichten als Schulbuchlektüre.
Wie Edgar Allan Poe und später H. P. Lovecraft prägte Bierce mit seinen häufig drastischen und makabren Geschichten die moderne Horrorliteratur. {wikipedia, modifiziert}




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