Samstag, 26. Juni 2021

26. Juni - Peter Lorre

GEDENKTAGE - 26. Juni

Peter Lorre
(* 26. Juni 1904 als László Loewenstein in Rosenberg, Ungarn, Österreich-Ungarn, heute Slowakei; † 23. März 1964 in Los Angeles) war ein Filmschauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur. Durch seine Darstellung des unheimlichen Kindermörders in Fritz Langs Klassiker M ging er 1931 in die Filmgeschichte ein. Nach seiner Emigration arbeitete er als erfolgreicher Charakterdarsteller von oftmals zwielichtigen Gestalten in Hollywood, unter anderem in Die Spur des Falken, Casablanca und Arsen und Spitzenhäubchen.
1929 gab Lorre in dem Ufa-Film 'Die verschwundene Frau' sein Leinwanddebüt. Im gleichen Jahr war er an der Berliner Volksbühne unter anderem in den Stücken 'Pioniere in Ingolstadt' (Regie: Bertolt Brecht), 'Dantons Tod' und 'Frühlings Erwachen' zu sehen. 1931 spielte er in der Uraufführung der 'Geschichten aus dem Wiener Wald' die Rolle des Alfred.
Der große internationale Durchbruch gelang Lorre 1931, als er von Fritz Lang für die Hauptrolle in 'M' besetzt wurde. Seine beeindruckende und intensive Darstellung des Kindermörders Hans Beckert trug wesentlich zum großen Erfolg des Films bei. Als 1933 die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht kamen, ging Lorre zurück nach Wien; angeblich wurde ihm die Flucht von Joseph Goebbels persönlich nahegelegt. Seine letzte Filmrolle in einem deutschsprachigen Film spielte er in 'Unsichtbare Gegner' (1933).
Gegen Ende des Jahres 1933 ließ Lorre sich mit seiner Verlobten Cäcilie zunächst in Paris nieder. 1934 wurde der Hollywood-Produzent Harry Cohn auf ihn aufmerksam und er kam bei dessen Studio, Columbia Pictures, unter Vertrag. Nach Abschluss der Dreharbeiten zu Alfred Hitchcocks 'Der Mann, der zuviel wußte' in London zog Lorre im Jahr 1935 in die USA. Zu Beginn hatte Lorre Schwierigkeiten, in Hollywood Fuß zu fassen, was vor allem an seinen schlechten Englischkenntnissen lag. Kleinere Rollen in unbedeutenden B-Movies wollte er nicht annehmen; zahlreiche andere Projekte scheiterten an der Finanzierung. So dauerte es mehr als ein Jahr, bis Lorre in der MGM-Produktion 'Mad Love' wieder auf der Leinwand zu sehen war. Mit Columbia drehte er zu dieser Zeit nur einen einzigen Film: 'Schuld und Sühne' von Josef von Sternberg, in dieser Dostojewski-Verfilmung spielte er die Rolle des Mörders Raskolnikow.
Durch die Titelrolle in 'Mr. Moto und die Schmugglerbande' wurde Lorre im Jahr 1937 einem breiteren Publikum in den USA bekannt. Der Film war so populär, dass er bis 1939 sieben Fortsetzungen nach sich zog. Einen weiteren großen Erfolg konnte Lorre im Jahr 1941 mit dem Film-noir-Klassiker 'Die Spur des Falken' ('The Maltese Falcon') von John Huston verbuchen, in dem er neben Humphrey Bogart und Sydney Greenstreet zu sehen war. Mit Greenstreet, der in körperlicher wie charakterlicher Hinsicht als sein perfekter Gegenpart fungierte, drehte er insgesamt acht Filme. Neben dem massigen, stoisch wirkenden Greenstreet spielte der schmächtige Lorre in der Regel nervöse, verschlagene Typen, denen nicht zu trauen war.
Ebenfalls mit Bogart und Greenstreet drehte Lorre im Jahr 1942 das Liebesdrama 'Casablanca', das allein in den USA rund 4 Millionen Dollar einspielte (bei einem Budget von knapp einer Million Dollar) und mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. Mittlerweile war er mit durchschnittlich vier Filmen pro Jahr zu einem vielbeschäftigten und gefragten Schauspieler geworden. Zur selben Zeit glänzte er neben Cary Grant in der schwarzhumorigen Theaterverfilmung 'Arsen und Spitzenhäubchen', die bereits 1941 gedreht worden war, wegen der noch laufenden Bühnenversion am Broadway jedoch erst 1944 in die Kinos kam.
Als Ende der 1940er Jahre unter Senator McCarthy die Hexenjagd auf potentielle Kommunisten in der Filmbranche begann, war Lorre einer der prominentesten Gegner dieser Politik. Da er dadurch jedoch kaum noch Rollenangebote bekam (siehe McCarthy-Ära, Schwarze Liste), stand er 1949 kurz vor dem finanziellen Ruin. Daraufhin kehrte er nach Deutschland zurück und drehte dort mit 'Der Verlorene' seinen ersten und einzigen Film als Regisseur, den er im Stile des Film noir inszenierte. 'Der Verlorene', mit Lorre in der Hauptrolle eines von den Nationalsozialisten geschützten Mörders, war vielleicht auch wegen seines düsteren Themas kein Publikumserfolg im Nachkriegsdeutschland.
Nach einem einjährigen Aufenthalt in London spielte Lorre ab dem Jahr 1953 am Broadway und erfüllte sich damit einen lange gehegten Traum. Im Jahr 1954 war er in einer seiner letzten großen Hollywood-Produktionen, Disneys Jules-Verne-Adaption '20.000 Meilen unter dem Meer' neben Kirk Douglas zu sehen. In der dritten Folge der Fernsehserie 'Climax!, Casino Royale' (basierend auf Ian Flemings gleichnamigem James-Bond-Roman), spielte er den Schurken. Er gilt somit als erster Bond-Bösewicht überhaupt. Im Jahr 1956 hatte er neben zahlreichen anderen Prominenten (unter anderem Buster Keaton, Frank Sinatra, Marlene Dietrich) einen Cameo-Auftritt in 'In 80 Tagen um die Welt.' Nach einem Herzinfarkt im Jahr 1959 verschuldete sich Lorre hoch und musste seine Ranch verkaufen. Um an Geld zu kommen, spielte er ab dem Jahr 1962 an der Seite von Boris Karloff und Vincent Price in den B-Movies 'Schwarze Geschichten', 'Der Rabe – Duell der Zauberer' und 'Ruhe Sanft GmbH'. Die Horrorkomödien der Regisseure Roger Corman und Jacques Tourneur erlangten in den Folgejahren Kultstatus. Im Jahr 1964 drehte er unter der Regie von Jerry Lewis 'Die Heulboje', seinen letzten Film.{wikipedia, modifiziert}





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