Sonntag, 16. Mai 2021

16. Mai - Charles Perrault

GEDENKTAGE - 16. Mai

Charles Perrault
(* 12. Januar 1628 in Paris; † in der Nacht vom 15. Mai auf den 16. Mai 1703 ebenda) war ein französischer Schriftsteller und hoher Beamter. Er wurde vor allem durch seine Märchensammlung 'Histoires ou Contes du temps passé' ('Geschichten oder Erzählungen aus alter Zeit') berühmt und hat das Genre in Frankreich und damit in Europa popularisiert.
Schon von 1691 bis 1694 hatte er drei märchenartige Verserzählungen veröffentlicht: 'La Marquise de Salusses ou la Patience de Griselidis', 'Les Souhaits ridicules' (1693) und 'Peau d’Âne', die er 1694 und nochmals 1695 als Bändchen herausgab. Nach diesem Erfolg publizierte er 1697 ohne Autorangabe acht 'Histoires ou Contes du temps passé, avec des moralités', die später auch als 'Contes de ma mère l’Oye' firmierten. Die Angabe, die Geschichten stammten von „Mutter Gans“, bezieht sich offenbar auf Bertha, die legendäre Mutter Karls des Großen, die einen vom vielen Treten des Spinnrads verformten „Gänsefuß“ gehabt haben soll.
Die Märchen selbst stammten sowohl aus mündlicher Überlieferung als auch von anderen Autoren (z. B. Giovanni Francesco Straparola und Giambattista Basile). Perrault passte sie dem Geschmack des damaligen literarischen Publikums an, vor allem dem der Pariser Salons. So lässt er den einzelnen Texten, die er in bewusst schlichter, leicht archaisierender Prosa verfasst, jeweils eine sie witzig kommentierende und ironisierende „Moral“ in Versform folgen und manchmal sogar sich gegenseitig relativierende zwei solche Kommentare.
Die Versmärchen (Contes en vers), 
  • 1694 Griseldis (französisch Griselidis, zuerst 1691 als La Marquise de Salusses ou la Patience de Griselidis erschienen)
  •  Die törichten Wünsche (Les Souhaits ridicules, zuerst 1693) 
  •  Eselshaut (Peau d’Âne, zuerst 1694) 
 Die Prosamärchen (Histoires ou Contes du temps passé, avec des moralités, auch Contes de ma Mère l’Oye), 1697 
  •  Die schlafende Schöne im Walde (La belle au bois dormant, zuerst 1696), aus Grimms Märchen als Dornröschen bekannt 
  •  Rotkäppchen (Le petit chaperon rouge) 
  •  Blaubart (La Barbe bleue) 
  •  Meister Kater oder Der Gestiefelte Kater (Le Maître Chat ou le Chat botté), bekannt durch Grimms Märchen als Der gestiefelte Kater 
  •  Die Feen (Les Fées) 
  •  Aschenputtel oder Der kleine gläserne Schuh (Cendrillon ou la Petite pantoufle de verre, bekannt durch Grimms Märchen als Aschenputtel 
  •  Riquet mit dem Schopf (Riquet à la Houppe) 
  •  Der kleine Däumling (Le petit Poucet), später auch bei Ludwig Bechstein
Auf Umwegen gelangten veränderte Fassungen der Erzählungen in die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm (1812–1858) und Ludwig Bechsteins Deutsches Märchenbuch (1845–1857). Auch Ludwig Tieck übersetzte die Märchen ins Deutsche. Viele der Märchen Perraults wurden zum europäischen Allgemeingut und in Schauspiel, Oper, Ballett und schließlich im Film adaptiert.
Das bis heute populäre Ballett 'Dornröschen' (1890) von Tschaikowski basiert auf einer Adaption von 'La belle au bois dormant' von Perrault. Maurice Ravel komponierte eine Klaviersuite für vier Hände 'Ma mère l’Oye' (1910), welche er dann orchestrierte und ein Jahr später auch als Ballettmusik (Paris 1911) aufführte. {wikipedia, modifiziert}




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