Samstag, 6. August 2022

COSA22.218

COSA22.218 --- Western von gestern


Sind Western wirklich von gestern? Die Antwort ist eindeutig nein, die in Western(romanen) behandelten Themen sind zeitlos, die geschilderten Charaktere sind zumeist interessant und zeitlos und die Autoren verstehen es in der Regel eine spannende Geschichte zu erzählen, die die Leser dazu bringt, das Buch auch zu Ende zu lesen. Der literarische Wert ist schwankend, was aber den Zuspruch und die Akzeptanz beim Publikum nicht unbedingt beeinflußt.
Wenn Western vielen heutzutage als 'von gestern' erscheinen, so dürfte, dass eventtuell daran liegen, dass
  • generell das Interesse an Lektüre als Freizeitgestaltung gesunken ist,
  • der Geschmack des Publikums sich gewandelt hat,
  • Western als altmodisch erscheinen
  • Kinder heute nicht mehr 'Cowboy & Indianer' spielen
  • viele heutige Leser Western in Buch- oder Heftform überhaupt nicht kennen.
PoMeWE führt mit den drei gezeigten Büchern weit zurück. Zane Grey's (1872 - 1939) Klassiker Die Grenzlegion (The Border Legion) erschien 1927 bei Knaur in der Reihe "Romane der Welt", für die immerhin Thomas Mann als Herausgeber genannt wurde. Das Buch stand am Anfang zahlreicher Veröffentlichungen Greys, die als Hardcover (inkl. Leihbuch), Taschenbuch bzw. Romanheft erschienen.

Anton Malys Roman Die endlose Fährte erschien in 1930er Jahren im Rekord-Verlag in Leipzig in schöner gebundener Ausgabe. Es handelt sich um einen typischen deutschen Western der damaligen Zeit, die Veröffentlichungen des Verlags waren im normalen Buchhandel lieferbar, wurden aber sehr oft auch in kommerziellen Leihbüchereien eingestellt. Anton Maly (1884 - 1959), stammte aus dem rumänischen Siebenbürgen, lebte aber damals - wenn ich micht recht erinnere - in Österreich und später in Deutschland. Kurioserweise erschienen zwei seiner Western um 1970 noch in einem rumänischen Verlag in Bukarest als Taschenbuch-Neuausgaben.

Mit Der Sohn des weißen Adlers verbinden sich persönliche Erinnerungen. Das Buch von W. Müller-Gordon stand auf dem Buchregal meines Vaters und ich habe es einst gelesen, ohne heute noch besondere Erinnerungen damit zu verknüpfen. Es erschien 1948 im Jung-Stilling-Verlag im Kreuztal, einem lokalen Verlag, der versuchte, sich mit unterschiedlichen Titeln auf dem Nachkriegsmarkt zu behaupten. Der Halbleinenband erinnert stark an typische Leihbücher der Zeit. Eine erste Ausgabe erschien laut DNB schon 1933. Von Wilhelm Müller-Gordon (1881 - 1944) kennt die DNB zwei weitere Veröffentlichungen, bei denen es sich nicht um Western handelt; bearbeitet wurde das Buch von dem Journalisten Wilhelm Müller-Müsen (1912 od. 1913 - 1995).


Bei COSA##.### stellen wir einzelne Medien vor. Die Auswahl folgt einem Zufallsprinzip. Gerne sind Gastbeiträge möglich.

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